Quartalssaison
Dividendenliebling AT&T: Diese Zahlen überzeugen niemanden!
Mit einem Tagesplus von sieben Prozent hat Verizon nach einem hervorragenden Quartalsreport gestern abgeräumt. Diesen Erfolg kann Konkurrent AT&T heute nach Vorlage schwacher Zahlen nicht wiederholen.
- AT&T kann nach schwachen Zahlen nicht mit Verizon konkurrieren.
- Gewinn pro Aktie deutlich niedriger als erwartet.
- Verlust von Marktanteilen wirkt sich auf Cashflows aus.
- Report: Goldpreis nicht zu stoppen

Konkurrenz nicht gestellt
Nach einem ganz starken Quartalsergebnis des Konkurrenten Verizon, der gestern mit einer hohen Zahl an Neuabschlüssen und einer geringen Schwundrate überzeugen konnte, lag es heute an AT&T zu kontern. Dieser Herausforderung ist der Mobilfunkriese mit Blick auf die soeben präsentierten Zahlen nicht gewachsen gewesen:
Der Erlös lag mit 32,02 Milliarden US-Dollar geringfügig (+2,2 Prozent) über dem Vorjahresergebnis von 31,34 Milliarden US-Dollar, Analysten hatten mit 31,42 Milliarden gerechnet. Immerhin diese Hürde hat AT&T also erfolgreich nehmen können.
Gewinn und Neuabschlüsse nicht zufriedenstellend
Allerdings fiel der Gewinn pro Aktie mit 0,30 US-Dollar um rund die Hälfte niedriger aus als noch im Vergleichszeitraum aus dem vergangenen Jahr und lag damit deutlich unter der Konsensschätzung von 0,56 US-Dollar pro Aktie.
Grund für die im vergangenen Quartal schwache Ertragslage sind milliardenschwere Abschreibungen aufgrund von Pensionsansprüchen, Restrukturierungsmaßnahmen und dem Anteil am schwächelnden Programmanbieter DirecTV.
Bei den Neuabschlüssen hat AT&T den Erfolg des Konkurrenten mit 394.000 neuen Kunden nicht kopieren können, das dürfte am Markt heute bestraft werden, denn der Verlust von Marktanteilen wirkt sich immer auch auf die für Telekommunikationsunternehmen so wichtigen Cashflows aus.
Immerhin ordentliche Cashflow-Prognose
Hier hat sich AT&T zumindest im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 16,8 Milliarden US-Dollar recht wacker geschlagen. Auch die Prognose für den freien Cashflow im kommenden Jahr sollte mit den in Aussicht gestellten 17 bis 18 Milliarden US-Dollar eigentlich Gefallen finden.
Hiermit lassen sich einerseits die aktuell teuren Schulden abbauen und anderseits auch die hohen Dividendenausschüttungen bezahlen, von Investitionen in den Netzausbau und die -qualität zur Neukundengewinnen und zum Erhalt bestehender Mobilfunkverträge ganz zu schweigen.
Aktie handelt vorbörslich mit Abschlägen









In seiner Gesamtheit allerdings kommt der Quartalsbericht von AT&T an der Börse bislang nicht gut an. Bei 432.000 in der US-Vorbörse gehandelten Stücken notiert die Aktie (Stand: 13:10 Uhr) um über drei Prozent niedriger, zeitweise gaben die Anteile sogar mehr als fünf Prozent ab.
Damit kann das Papier nicht an die Vorwochengewinne anknüpfen, die halbjährige Aufholjagd (+15 Prozent) dürfte sich zugunsten einer Kurspause zunächst nicht fortsetzen.
Fazit: Das dürfte nicht gereicht haben
AT&T hat den gestrigen Erfolg von Konkurrent Verizon nicht wiederholen können und wird dafür in der Vorbörse mit Verlusten bestraft. Ebenfalls mit Verlusten handeln die Mitbewerber Verizon und T-Mobile US – allerdings könnte sich das Kräfteverhältnis im weiteren Tagesverlauf umkehren, denn vom Verlust von Marktanteilen bei AT&T profitiert die Konkurrenz langfristig.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion

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