Jahrzehntelange Durststrecke
Riße: Warum dieser asiatische Aktienmarkt gerade richtig boomt
Während der DAX die Aufmerksamkeit auf sich zieht, bricht auch der japanische Nikkei wieder Rekorde. Stefan Riße, Kapitalmarktstratege bei Acatis Investment, erklärt, was den japanischen Markt so stark macht.
Nach einer jahrzehntelangen Durststrecke hat der Nikkei sein Allzeithoch von Dezember 1989 erreicht, dank eines beeindruckenden Aufschwungs mit einem Plus von 30% im Jahr 2023 und bereits 17% im Jahr 2024.
Dieser Erfolg ist teilweise der verbesserten Effizienz der japanischen Unternehmen und einer stärkeren Fokussierung auf Corporate Governance und Shareholder Value zu verdanken. Zudem unterstützt die japanische Zentralbank den Markt durch Aktienkäufe. Trotz des rasanten Wachstums gelten japanische Aktien immer noch als fair bewertet, mit soliden Gewinnmargen und einer starken Positionierung als Zulieferer in der Chipindustrie.
Die Inflation in Japan, die nach Jahren der Deflation nun bei 1,8% liegt, wird als relativ moderat angesehen, auch wenn sie zur Aufgabe der Zinskurvenkontrolle durch die japanische Zentralbank führen könnte. Im internationalen Vergleich steht Japan dabei gut da, nicht zuletzt wegen eines schwachen Yen, der die Exporte begünstigt.
Risse betont, dass die geopolitische Neutralität Japans und seine Unabhängigkeit von den Spannungen mit China und Russland weitere Vorteile für den japanischen Markt darstellen.
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Moderation: Martin Kerscher, Text: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion