Ölpreis

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Großbanken warnen vor neuer Rohstoff-Blase - Korrektur könnte schon bald kommen

Die Rohstoffpreise zeigen nach oben. Ein Zeichen für eine Erholung der Weltwirtschaft? Von wegen, sagen Großbanken und warnen vor einer Rohstoff-Blase. Diese werde nicht durch gute Konjunkturdaten, sondern durch Spekulationen befeuert.

Rohstoffpreise gelten gemeinhin als Indikator, wie gut oder schlecht es der Weltwirtschaft geht. Entsprechend panisch waren die Reaktionen, als der Ölpreis zu Beginn des Jahres erstmals unter die Marke von 50 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) der Marke Brent gefallen war. Ohje, wie schlecht muss es um die Weltwirtschaft bestellt sein. Dann jedoch das große Aufatmen. Die Rohstoffpreise, inklusive dem Ölpreis, kletterten wieder in die Höhe. Die kränkelnde Wirtschaft scheint sich also wieder zu erholen, so die Schlussfolgerung.

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Doch Großbanken wie Barclays, Morgan Stanley und Deutsche Bank warnen jetzt: Die Rallye auf dem Rohstoffmarkt werde nicht durch eine Erholung der Weltwirtschaft befeuert, sondern von spekulativen Geschäften der Investoren mit Derivaten!

Realität liefert keinen Grund zur Rallye

Wie der „Business Insider“ berichtet, raten die drei Finanzinstitute Anlegern deshalb zu Vorsicht. Die Preisentwicklung der Rohstoffe spiegle nicht die Realität wider und berge somit die Gefahr eines neuen Einbruchs.D „Pass auf: diese Rallye wird vielleicht nicht von Dauer sein. Die Risiken eines Umschwungs der jüngsten Rohstoffpreisentwicklung steigen“, so Barclays. Es gebe eine große Diskrepanz zwischen der Preisentwicklung auf den physischen Märkten, die ein Überangebot signalisierten, und den Terminmärkten, wo alles rosig ausschaue.

Auch Morgan Stanley blickt mit Sorge auf die Long-Positionen bei Brent. Diese hätten einen Rekordstand erreicht, obwohl die Weltwirtschaft die Erwartungen immer wieder enttäusche. Wenn ein Investor eine Long-Position eingeht, so rechnet er damit, dass der Wert einer Anlage steigt. Genau das bezweifelt Morgan Stanley. „Wir haben wachsende Bedenken bei Rohstoffen für das zweite Halbjahr 2015 und 2016.“ Die Deutsche Bank will ebenfalls „Ermüdungserscheinungen“ auf dem Energiemarkt erkannt haben und warnt deshalb vor neuen Risiken eines Kursrutsches beim Ölpreis in Richtung Sommer.

Quo vadis, Ölpreis?

Am Öl scheiden sich die Geister, besser gesagt die Experten. Die einen rechnen fest damit, dass die Erholung nur von kurzer Dauer ist und der Ölpreis in naher Zukunft wieder fallen wird. Andere wiederum rechnen ebenso fest mit einem Kursanstieg. So prophezeite Claudio Descalzi, Chef des italienischen Energieunternehmens Eni, der Ölpreis werde bald bei 200 US-Dollar liegen (wallstreet:online berichtete). Zuletzt warnten Forscher des Hamburger Forschungsbüros Energycomment, das aktuell niedrige Preisniveau könnte zu einer Investitionslücke führen, welche in ein paar Jahren enorme Produktionsdefizite zur Folge haben wird (siehe: Stürzt uns das günstige Öl in eine neue globale Ölpreis-Krise?).

Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist da anderer Meinung. Laut einem Berichtsentwurf geht sie davon aus, dass der Ölpreis auch in den nächsten zehn Jahren die Marke von 100 US-Dollar je Barrel nicht erreichen wird, so der „Business Insider“.

Der Ölpreis im Ein-Jahreschart



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