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    Hypotheken-Kredite  3854  1 Kommentar Neuer Name, altes Risiko: "Subprime"-Kredite kehren zurück!

    Die Finanzkrise 2008 wird auch als „Subprime-Krise“ bezeichnet. „Subprime“-Kredite sollten deshalb für immer verbannt werden. Doch nun kehren sie offenbar zurück. Das Risiko ist dasselbe, nur der Name ist anders.

    Zunächst gilt es klarzustellen, worum es überhaupt geht: Mit „Subprime“-Krediten werden „Hypothekenkredite zur Finanzierung eines Eigenheims, die an Schuldner mit schlechter Bonität vergeben wurden“, bezeichnet (siehe: Bundeszentrale für politische Bildung). Kredite also, die äußerst riskant sind. Und für die Kreditgeber dementsprechend hohe Zinsen verlangten.

    Gleich mehrere Finanzfirmen sollen wieder verstärkt im Geschäft mit solch Problem behafteten Krediten aktiv sein. Problematische Kredite, das heißt wieder: Schuldner, die für konventionelle Kredite nicht in Frage kommen. Unter anderem der Hedgefonds Seer Capital Management, der Vermögensverwalter Angel Oak Capital und die australische Bank Macquarie hätten vor, in das seit der Finanzkrise eigentlich verbrannte Geschäft mit den „Subprime-Krediten“ zurückzukehren, berichtet das „Handelsblatt“.

    Nur der Name ist anders

    Bereits jetzt sei das Geschäft mit solchen Krediten auf ein von JPMorgan geschätztes Volumen von bis zu fünf Milliarden Dollar gestiegen – und dabei würden nur Transaktionen berücksichtigt, die 2015 vollzogen werden. War die Finanzkrise also doch nicht Lehre genug? Zumindest scheinen die Firmen zu wissen, auf was für ein Terrain sie sich begeben. Subprime sei „dieser Tage ein Schimpfwort“, zitiert das Blatt John Hsu, Leiter Kapitalmärkte bei Angel Oak. Doch sagt Hsu auch, dass doch offensichtlich sei, „dass ein Großteil guter potenzieller Kreditnehmer nicht mehr zum Zuge kommt“.

    Als Antwort wurde der Name ausgetauscht: Statt des verpönten Subprime geht es nun um „Nonprime“-Kredite. Und sonst: Zumindest scheint die Krise nicht vergessen zu sein. „Diesmal wollen die Firmen die riskantesten Tranchen zurückbehalten“, schreibt das „Handelsblatt“. Doch in Zeiten extrem niedriger Zinsen sind die riskantesten Anlagen für viele Investoren auch die lukrativsten. Die Nachfrage nach solch problematischen Krediten – ob man sie nun „Subprime“ oder „nonprime“ nennt – scheint jedenfalls vorhanden zu sein. „Ich gehe auf Konferenzen und nicht weniger als ein Dutzend Investoren sagt, sie wollen diese Anlagen“, zitiert das Blatt Michael Kime, Chief Operating Officer bei W.J. Bradley.

    „Kein nennenswerter Betrag“

    Verglichen mit den Ausmaßen, die der Subprime-Sektor vor der Finanzkrise angenommen hatte, sind die derzeit kolportierten Summen minimal. „Der Grund dafür, dass Investoren allgemein nicht in den Markt zurückgekommen sind, ist, dass Probleme wie Interessenkonflikte und der Mangel an Transparenz nicht behoben worden sind“, sagt Chris Ames, Leiter verbriefte Produkte bei Schroder Investment in New York dem Bericht zufolge. „Für ein paar hundert Millionen Dollar jeder Anlageklasse können wahrscheinlich Käufer gefunden werden. Aber das ist kein nennenswerter Betrag.“ Und doch bleibt die Gefahr, dass der Trend wieder verstärkt auf solch riskante Anlagen setzt.





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