JWP wirft Jack White bei Aktiengeschäft indirekt Missbrauch von Insiderwissen vor (EuramS)
München. Im Streit zwischen der Jack White Productions AG (JWP) und Jack White erhebt die Plattenfirma schwere Vorwürfe gegen ihren Gründer und früheren Vorstandschef. In einem Schreiben, das €uro
am Sonntag vorliegt, wirft JWP Jack White indirekt den Missbrauch von Insiderwissen beim Verkauf eines millionenschweren Aktienpakets im Februar 2006 vor, schreibt €uro am Sonntag in seiner
aktuellen Ausgabe laut Vorabbericht (E-Tag: 12.8.2007).
Damals hatte sich der Musikproduzent von Aktien im Wert von rund neun Millionen Euro getrennt. Zum Zeitpunkt des Verkaufs soll White gewusst haben, dass "die von der Gesellschaft am 21.11.2005
publizierten Umsatz- und Ergebniszahlen für HoT JWP Music Inc. (die US-Tochter, d. Red.) absolut falsch waren", heißt es in einem von Ex-Aufsichtsratschef Hartmut Fromm verfassten Schreiben, der
JWP als Anwalt vertritt.
Statt der "publizierten 2,2 Mio. Euro" habe die Firma in den USA lediglich "ca. 0,5 Mio. Euro Umsatz" erzielt, zitiert das Wirtschaftsmagazin aus dem Schreiben. Die US-Tochter HoT galt gemeinsam
mit der Beteiligung an VI Music in Puerto Rico als einer der Hoffnungsträger des Unternehmens. In zahlreichen Pressemitteilungen zwischen 2004 und 2005 hatte die Musik-Produktionsfirma
Erfolgsmeldungen vom US-Markt verbreitet. Danach sollen Titel des US-Ablegers HoT sowie des gemeinsam mit dem Musikkonzern Universal betriebenen Labels VI Music mehrere Topplatzierungen in den US
Billboard Charts erreicht haben. Der angebliche Markterfolg in Nordamerika gilt als einer der Hauptgründe für den steilen Anstieg des Aktienkurses. Nachdem das Unternehmen im August 2006 einräumen
musste, dass das US-Geschäft schleppend verlief, brach der Kurs
vorübergehend um über 30 Prozent ein. Jack White bestreitet die Vorwürfe von JWP vehement und spricht von "Verleumdung". Die von der AG im November 2005 veröffentlichten Zahlen beruhten "auf
Schätzungen des Vertriebspartners Universal", sagte er gegenüber €uro am Sonntag. Zudem habe das US-Geschäft "voll im Plan" gelegen. Auch der Aktienverkauf im Februar 2006 sei bereits seit dem
Sommer 2005 geplant gewesen. Dazu habe ihm sein Steuerberater geraten. "Um das Paket steuerfrei verkaufen zu können, musste ich nach österreichischem Recht mindestens zehn Prozent am Stück
veräußern”, so der Produzent.
Wertpapiere des Artikels:
Jack White Productions AG