Luxusautos betroffen
Handelsstreit eskaliert: China droht mit Zöllen auf europäische und US-Autos
Die Aktienkurse von Luxusauto-Konzernen wie Porsche und Mercedes sind am Mittwoch abgesackt, nachdem China mit Einfuhrzöllen gedroht hat. Der Schritt wird als Warnung an die EU angesehen.
- Luxusauto-Aktien von Porsche und Mercedes fallen nach chinesischen Zollandrohungen.
- China droht mit bis zu 25% Zöllen auf importierte Autos, um EU zu warnen.
- Handelsbeziehungen zwischen China, EU und USA werden immer angespannter.
Die Handelsbeziehungen zwischen China, der EU und den USA werden immer angespannter. China hat angedroht, Zölle von bis zu 25 Prozent auf importierte Autos mit großen Motoren zu erheben, was sich erheblich auf europäische und US-amerikanische Automobilhersteller auswirken könnte. Diese Ankündigung erfolgte als Reaktion auf die jüngsten Zollerhöhungen der USA auf chinesische Elektroautos und eine bevorstehende Entscheidung der EU über mögliche Zölle auf Fahrzeuge aus China aufgrund staatlicher Subventionen.
Die Nachricht führte zu einem deutlichen Rückgang der Aktien europäischer Automobilhersteller. Mercedes-Benz und BMW verzeichneten im Vormittagshandel am Mittwoch Verluste von über zwei Prozent. Titel von Porsche sackten sogar um mehr als vier Prozent ab. Dieser Schritt von China wird als Warnung gegenüber der EU gesehen, die aktuell die chinesischen Subventionen für Elektrofahrzeuge untersucht und Zölle einführen könnte.
Die "China Chamber of Commerce to the EU" teilte mit, dass die neuen Zölle europäische und US-amerikanische Autohersteller betreffen würden und einen erheblichen Einfluss auf die Beziehungen mit der EU haben könnten. Die vorgeschlagenen Maßnahmen könnten insbesondere Luxusautos und größere Modelle wie den Mercedes GLE SUV und den Porsche Cayenne betreffen, die in China sehr beliebt sind.
Die Situation verschärft sich zusätzlich durch eine von China angedrohte Untersuchung europäischer Exporte von Wein und Milchprodukten sowie Brandy. Diese Maßnahmen sind Teil einer breiteren Strategie Chinas, auf die protektionistischen Maßnahmen der USA und der EU zu reagieren.
Die EU und die USA werfen China vor, durch staatliche Subventionen den internationalen Markt zu verzerren, was bereits zu einem Rückzug chinesischer Unternehmen aus europäischen Ausschreibungen im Schienen- und Energiesektor geführt hat. China produziert mehr Elektroautos als jeder andere Staat und kontrolliert den Großteil der Batterie-Lieferkette, was die globale Automobilindustrie zunehmend unter Druck setzt.
Der chinesische Außenministeriumssprecher Wang Wenbin betonte, dass solche Differenzen durch Dialog gelöst werden sollten und erklärte, China nehme die Verpflichtungen Europas zum freien Handel zur Kenntnis und hoffe, dass diese eingehalten werden.
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Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion