checkAd

    Neue europäische Schulden  185  0 Kommentare Lindner weist Vorstoß von der Leyens zurück

    Für Sie zusammengefasst
    • Lindner empört über mögliche neue EU-Schulden
    • Von der Leyen offen für gemeinsame Schuldenaufnahme
    • Diskussion über Eurobonds und Investitionen mit gemeinsamen Schulden

    BRÜSSEL (dpa-AFX) - EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat mit Äußerungen zu möglichen neuen europäischen Schulden für Empörung bei Bundesfinanzminister Christian Lindner gesorgt. "Es ist eine schlechte Nachricht, dass Ursula von der Leyen plötzlich über mehr gemeinsame EU-Schulden spricht", sagte Lindner am Dienstag. Letztlich gingen diese Ideen zulasten Deutschlands, weil mehr Haftung und mehr Umverteilung drohten.

    Von der Leyen hatte zuvor der "Financial Times" (Dienstag) gesagt, sie sei offen für eine weitere gemeinsame Schuldenaufnahme, wenn die Prioritäten klar seien. Die Entscheidung darüber liege aber allein in den Hauptstädten der EU-Länder.

    Seit einiger Zeit wird in Brüssel über neue gemeinsame Schuldenaufnahmen debattiert. Frankreich etwa hatte sich für gemeinsame Schulden, sogenannte Eurobonds, für Verteidigungsausgaben ausgesprochen. Auch EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni plädierte jüngst etwa für ein Instrument für Investitionen, beispielsweise in Energie oder Verteidigung, das über gemeinsame Schulden finanziert werden soll. Als Vorbild könne das Corona-Aufbauprogramm der Staatengemeinschaft dienen.

    Das bis 2026 laufende Aufbauprogramm mit dem Namen "Next Generation EU" und einem Umfang von mehr als 800 Milliarden Euro soll den EU-Staaten helfen, die wirtschaftlichen Schäden durch die Pandemie zu bewältigen. Finanziert wird es über Schulden, die bis 2058 gemeinsam getilgt werden sollen.

    Lindner betonte, das Programm sei von allen Mitgliedsstaaten als einmalige Ausnahme beschlossen worden. Insbesondere den Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland sei das von CDU und CSU versichert worden. "Der Kurswechsel ist absolut unnötig, weil die ökonomischen Wirkungen des Pandemie-Programms durchwachsen sind", sagte er in Richtung der CDU-Politikerin von der Leyen, die eine zweite Amtszeit als Präsidentin der Europäischen Kommission anstrebt. Anfang Juni finden die Europawahlen statt./rdz/DP/ngu





    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Weitere Artikel des Autors

    Verfasst von dpa-AFX
    Neue europäische Schulden Lindner weist Vorstoß von der Leyens zurück EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat mit Äußerungen zu möglichen neuen europäischen Schulden für Empörung bei Bundesfinanzminister Christian Lindner gesorgt. "Es ist eine schlechte Nachricht, dass Ursula von der Leyen plötzlich über …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer