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    Berliner Morgenpost  129  0 Kommentare Ende der Preis-Extreme / ein Kommentar von Nina Kugler zur stagnierenden Inflation

    Berlin (ots) - Wir leben in so unruhigen Zeiten, manchmal weiß man gar nicht
    mehr, welche Krise die schlimmste ist. Vielleicht die unerbittlichen Kriege in
    der Ukraine und Nahost? Oder der drohende Zusammenbruch der amerikanischen
    Demokratie, sollte Donald Trump erneut gewählt werden? Oder doch das Erstarken
    der AfD, die vom Verfassungsschutz als rechtsex­tremer Verdachtsfall beobachtet
    wird?

    Bei all den schlechten Nachrichten ist es eine Erleichterung, dass sich
    zumindest ein Problem so langsam auflöst: die Inflation. Mit dem russischen
    Angriffskrieg auf die Ukraine stiegen vor gut zwei Jahren die Energiepreise
    sprunghaft an - und gleichzeitig auch die Inflationsrate. Bei plus 6,9 Prozent
    lag sie im Jahr 2022, vergangenes Jahr immer noch bei 5,9 Prozent. Für
    Verbraucher bedeutete das: höhere Preise im Supermarkt, höhere Kosten für den
    Urlaub und teils immense Nebenkostenabrechnungen. Mit diesen Preis-Extremen ist
    nun aber offenbar Schluss.

    Schon seit Jahresbeginn bis einschließlich März hat die Inflation hierzulande
    stetig an Tempo verloren. Jetzt bestätigte das Statistische Bundesamt seine
    vorläufigen Berechnungen, wonach die Teuerungsrate im April wie im März bei 2,2
    Prozent lag. Die Inflationsrate ist zwar nicht erneut gefallen - aber eben auch
    nicht weiter gestiegen. Nachdem die Inflation seit 2022 immer weiter gestiegen
    ist, herrscht nun also eine Phase der Beruhigung. Die Europäische Zentralbank
    (EZB) erhöhte im Zuge der Inflation in den vergangenen Jahren mehrfach ihren
    Leitzins. Insgesamt zehn Mal in Folge. Doch auch damit ist seit Herbst 2023
    Schluss. Experten erwarten sogar, dass die EZB im Juni erstmals den Leitzins
    sogar wieder senken könnte. Denn die Wirtschaft im Euroraum erholt sich nach dem
    Inflationsschock nun langsam wieder. Selbst EZB-Präsidentin Christine Lagarde
    machte in der letzten Leitzins-Runde im April Hoffnung auf eine Zinssenkung im
    Sommer.

    Sollte die tatsächlich nächsten Monat anstehen, würden Kredite wieder billiger
    werden. Für Menschen, die sich auf Pump eine Wohnung, ein Auto oder eine neue
    Waschmaschine kaufen wollen, ist das eine gute Nachricht. Andere wiederum, die
    sich darüber ärgern, dass ihre Bank trotz hoher Leitzinsen nur einen Bruchteil
    der satten Erträge an die Sparer weitergibt, sollten eher früher als später zu
    einem Geldhaus mit höheren Zinsangeboten wechseln.

    Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Inflation ist noch nicht vorüber oder
    ausgestanden. So sind zwar in vielen Branchen zuletzt die Löhne gestiegen. Das
    gilt vor allem für den Dienstleistungssektor, wo Löhne den Großteil der Kosten
    ausmachen. Im Umkehrschluss könnte das aber auch dazu führen, dass Unternehmen
    ihre Preise wieder anheben könnten. Frei nach dem Motto: "Wer mehr verdient,
    kann auch mehr ausgeben." Umfragen des Ifo-Instituts aus dem April
    unterstreichen das. Demnach denken Unternehmen verstärkt darüber nach, ihre
    Preise in den kommenden Monaten anzuheben - vor allem im Dienstleistungssektor.
    Von Preissteigerungen betroffen wären dann natürlich auch diejenigen, die
    zuletzt keine Lohnerhöhung bekommen haben.

    Trotzdem: Die stagnierende Inflationsrate lässt die Verbraucher jetzt einmal
    durchatmen. Die Zeiten, in denen die Inflationsrate bei über zehn Prozent lag,
    wie beispielsweise im Oktober oder November 2022, sind vorbei. Und in Zeiten
    verschiedener schlimmer Krisen ist das der berühmte Strohhalm, der die Laune
    zumindest etwas hebt.

    Pressekontakt:

    BERLINER MORGENPOST

    Telefon: 030/887277 - 878
    bmcvd@morgenpost.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/53614/5779374
    OTS: BERLINER MORGENPOST



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