Gewinn enttäuscht
Hannover Rück steigert Gewinn auf 558 Millionen Euro – weniger als erwartet
Dank geringer Großschäden ist der Gewinn von Hannover Re im ersten Quartal kräftig gestiegen. Am Markt war aber mit mehr gerechnet worden.
- Gewinn von Hannover Re im 1. Quartal stark gestiegen dank geringer Großschäden.
- Nettokonzerngewinn auf 558 Mio. Euro gestiegen, Analysten hatten mehr erwartet.
- Hannover Re setzt höhere Preise durch, steigert Volumen und hält sich besser als Munich Re.
Die Hannover Rück meldet einen Anstieg ihres Nettokonzerngewinns im ersten Quartal auf 558 Millionen Euro, was einem Wachstum von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Dieser Erfolg ist nicht zuletzt auf vergleichsweise geringe Großschädenbelastungen in diesem Zeitraum zurückzuführen. Analysten hatten allerdings noch bessere Zahlen erwartet.
Der Rückversicherer hat in der Vertragserneuerungsrunde zum 1. April leicht höhere Preise durchsetzen können. Der inflations- und risikoadjustierte Preisanstieg des erneuerten Geschäfts betrug 1,5 Prozent, teilte das Unternehmen mit. Das erneuerte Volumen stieg um 7,1 Prozent.
Damit hielten sich die Hannoveraner besser als der größere Konkurrent Munich Re, der vor knapp einer Woche einen Preisrückgang bei den Vertragserneuerungen bekannt gegeben hatte. Auch das Vertragsvolumen der Münchner stieg mit 6,1 Prozent etwas geringer als bei der Hannover Re.
Bei der Kursentwicklung am Berichtstag hielt sich die Munich Re allerdings deutlich besser und stieg 3,2 Prozent, während die Hannover Re vorbörslich bei Tradegate mit einem Abschlag von 2,2 Prozent notiert. Seit Jahresbeginn haben die Titel 8,4 Prozent gewonnen.
Der Rückversicherungsumsatz (brutto) stieg um 1,6 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro, wobei bei konstanten Währungskursen ein noch stärkeres Wachstum von 3,0 Prozent verzeichnet wurde. Besonders erfreulich war das Rückversicherungs-Serviceergebnis, das um 27 Prozent auf 720 Millionen Euro zulegte.
Im Schaden-Rückversicherungsgeschäft lagen die Belastungen aus Großschäden im ersten Quartal innerhalb der erwarteten Werte und blieben damit im Rahmen des gebuchten Budgets. Die kombinierte Schaden-Kostenquote verbesserte sich auf 88,0 Prozent, was auf eine effizientere Schadenabwicklung hinweist.
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Die Kapitalanlagerendite der Hannover Rück übertraf mit 3,3 Prozent die Erwartungen und zeigt eine erfolgreiche Performance des Anlageportfolios. Das Kapitalanlageergebnis kletterte deutlich auf 498 von 381 Millionen Euro. Die Eigenkapitalrendite erreichte 21,3 Prozent, und die Kapitalbedeckungsquote nach Solvency II blieb mit 266,8 Prozent weiterhin solide.
Für das Gesamtjahr 2024 bestätigt die Hannover Rück ihre Ziele, darunter ein erwartetes Wachstum des Rückversicherungsumsatzes um mehr als 5 Prozent. Die Erneuerungen im Schaden-Rückversicherungsgeschäft zum 1. April 2024 verliefen erfolgreich, was auf eine positive Entwicklung im Marktumfeld hindeutet.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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