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     1281  0 Kommentare LG Köln verurteilt Stellantis im Fiat-Abgasskandal / Großer Schadensersatz nach §826 BGB für Carado-Wohnmobil T448 - Seite 2


    bestimmter Temperaturbereiche bleibt die Abgasrückführung (AGR) unverändert,
    außerhalb dieser Bereiche wird sie reduziert.
    - Zusätzlich ist ein Timer im Motor eingebaut, der die Abgasreinigung nach etwa
    22 Minuten ausschaltet, was einer Art Prüfstanderkennung entspricht. Außerdem
    soll eine Lenkradwinkel-Erkennung vorhanden sein, die ebenfalls den Prüfstand
    erkennen kann.
    - Der Kläger forderte unter anderem die Rückabwicklung des Kaufvertrags, da er
    sich von Stellantis gemäß §826 BGB vorsätzlich sittenwidrig geschädigt sieht.
    - Das Landgericht Köln stimmte den Forderungen des Klägers teilweise zu und
    verurteilte Stellantis wegen vorsätzlichen und sittenwidrigen Handelns nach
    §826 BGB. Der Kauf wäre nie zustande gekommen, wenn der Käufer von der
    strittigen Software gewusst hätte. Stellantis muss dem Kläger Schadensersatz
    bezahlen und dessen Wohnmobile zurücknehmen - sogenannter großer
    Schadensersatz. Beim kleinen gibt es eine Kaufpreisminderung.
    - Beim Urteil fand die neuere Rechtsprechung des BGH im Diesel-Abgasskandal
    Anwendung, die klarstellt, dass die Diesel-Rechtsprechung, die bereits für
    Marken wie VW, Mercedes, BMW, Opel und Audi gilt, auch auf Wohnmobile mit
    Fiat-Motoren zutrifft.
    - Die Kammer erklärte die Timer-Funktion in der Motorsteuerung des Multijets für
    unzulässig, da sie eine prüfstandsbezogene Manipulation der Abgassteuerung
    darstellt.
    - Vom zu ersetzenden Kaufpreis zog das Gericht eine Nutzungsentschädigung ab,
    die sich an der erwartbaren Gesamlaufleistung von 350.000 Kilometern
    orientiert.
    - Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

    Fazit von Dr. Stoll & Sauer: Das Urteil des Landgerichts Köln steht in Einklang
    mit der grundlegenden Ausrichtung der Rechtsprechung des BGH und des EuGH. Der
    BGH hat in seiner neuesten Entscheidung vom Sommer 2023 klargestellt, dass das
    Inverkehrbringen von Fahrzeugen mit unzulässigen Abschalteinrichtungen
    mindestens als fahrlässig zu bewerten ist. Auch der EuGH hat die Unzulässigkeit
    solcher Manipulationen in seiner Rechtsprechung hervorgehoben. Diese
    Entscheidungen sind eine wichtige Basis für die Urteile der Land- und
    Oberlandesgerichte und stärken die Stellung der Verbraucher im Abgasskandal.
    Besonders bemerkenswert ist, dass ein deutsches Gericht einen italienischen
    Hersteller verurteilt hat, ein Szenario, das zu Beginn des Abgasskandals bei
    Fiat kaum vorstellbar gewesen wäre.

    BGH-Entscheid zum Wohnmobil-Abgasskandal von Fiat setzt Maßstab

    Für Fiat wird es jetzt im Diesel-Abgasskandal nicht nur aufgrund der aktuellen
    Urteile immer enger. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat sich am 27. November 2023
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    LG Köln verurteilt Stellantis im Fiat-Abgasskandal / Großer Schadensersatz nach §826 BGB für Carado-Wohnmobil T448 - Seite 2 Erneuter Erfolg der Kanzlei Dr. Stoll & Sauer im Diesel-Abgasskandal rund um Wohnmobile mit einem Fiat-Basisfahrzeug. Das Landgericht Köln hat Stellantis (früher: Fiat-Chrysler-Automobiles) zur Zahlung von Schadensersatz in Höhe von 40.936,66 Euro …

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