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    Vorstand im Interview  1669
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    clearvise: Übernahmekandidat will „Aktionäre am Erfolg teilhaben lassen“

    Der clearvise-Aktienkurs „spiegelt die operativen Erfolge nicht wider“, das Unternehmen gilt als Übernahmekandidat. CEO Petra Leue-Bahns im Exklusiv-Interview!

    Nach der Übernahmeofferte für Encavis scheint es für viele Anleger nur noch eine Frage der Zeit, bis auch für clearvise eine Kaufofferte hereinflattert. Petra Leue-Bahns, CEO der clearvise AG, spricht im Exklusiv-Interview mit unserer Redaktion nicht nur über die Übernahmefantasie und den neuen Ankeraktionär EQT. Themen sind auch die nationale wie internationale Expansion im Geschäft mit Wind- und Solarkraftwerken, mögliche Dividenden sowie ein Uplisting der clearvise Aktien in ein höheres Marktsegment.

     

    Kommen wir gleich zum Elefanten im Raum… Spätestens nach der Encavis-Übernahme fragen sich viele Anleger: Wo bleibt eigentlich die Übernahmeofferte von EQT für clearvise? Schließlich gilt ihre Aktie fundamental nicht gerade als hoch bewertet und EQT gilt als einer der potenziellen Konsolidierer in der zersplitterten Branche.

    Leue-Bahns: EQT ist ein Ankeraktionär, mit welchem wir, wie auch mit allen anderen Aktionären, im regen Austausch stehen und ein gutes und professionelles Verhältnis pflegen. Uns ist bewusst, dass hier eine gewisse Übernahmefantasie, insbesondere nach der Übernahme der TION durch EQT und der ENCAVIS durch KKR, besteht und eine weitere Konsolidierung der Branche stattfinden wird. Was etwaige Überlegungen einer EQT zur clearvise betrifft, müssen Sie diese selbst fragen.

     

    In dem Zusammenhang: Analysten sehen das Kursziel für die Aktien von clearvise bei 3,10 Euro. Wie zufrieden oder unzufrieden sind Sie mit dem Aktienkurs von clearvise?

    In dem aktuellen Marktumfeld stehen Small- und Midcaps über alle Branchen hinweg unter Druck. Dies hat selten mit dem operativen Geschäft zu tun. Das ist auch sehr gut bei der clearvise Aktie zu beobachten. Positiver Newsflow hat derzeit leider auf unsere Aktie nahezu keinerlei Einfluss. Mit wenigen Ausnahmen, bewegt sich unser Kurs horizontal um die 2,05-2,10 Euro herum. Das spiegelt in unseren Augen die operativen Erfolge der clearvise nicht wider.

     

    Wird das Uplisting der clearvise-Aktien in den Prime Standard weiter verfolgt?

    Leue-Bahns: Unser Ziel ist es „Execution Ready“ zu sein. So wurde die Rechnungslegung ab dem Geschäftsbericht 2023 auch auf IFRS Standard umgestellt. Damit haben wir die notwendigen Anforderungen für ein Uplisting bereits weitestgehend erfüllt. Allerdings gibt es hier auch noch andere Faktoren zu berücksichtigen, wie das richtige Timing einer solchen Maßnahme, Kosten-/Nutzen-Aspekte, etc. Bei einem angestrebten Börsengang im regulierten Markt müssen Unternehmen beispielsweise die sog. 135-Tage-Regel berücksichtigen. Danach können Wirtschaftsprüfer den in Bezug auf die in einem Wertpapierprospekt enthaltenen Finanzinformationen abzugebenden sog. "Comfort Letter" nur dann mit einem für die begleitenden Banken zufriedenstellenden Inhalt ausstellen, wenn seit dem Stichtag des letzten Abschlusses nicht mehr als 135 Tage verstrichen sind.

     

    Wann könnten Dividenden ein Thema werden?

    Leue-Bahns: Wir wollen unsere Aktionäre am Erfolg der clearvise teilhaben lassen. Sowohl durch Verwendung zukünftiger Gewinne zur Finanzierung eines wirtschaftlich sinnvollen Portfolioausbaus als auch durch moderate Dividendenzahlungen. Bestimmende Faktoren der flexiblen Dividendenpolitik sind die Finanzlage, der Kapitalbedarf für Investitionen in den Portfolioausbau, die Geschäftsaussichten sowie die allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

     

    Kritisch haben sich einige unserer Leser gegenüber der Kommunikation von clearvise geäußert, das Unternehmen sei zu still und an wichtigen Stellen zu wenig transparent, was sich auch auf den Aktienkurs auswirke. Was sagen Sie dazu? Will clearvise hier zukünftig anders agieren?

    Leue-Bahns: Wir verstehen, dass unsere Aktionäre gerne noch mehr Informationen haben möchten. Allerdings können wir zum Teil aufgrund von Vertraulichkeitsvereinbarungen nicht immer so kommunizieren, wie wir es gerne wöllten. Zudem sind wir eher vorsichtig hinsichtlich der Kommunikation von Fortschritten bei Projekten, bei denen wir z.B. eine harte Erwerbsoption zum zukünftigen Marktpreis haben. Diese können, aber müssen wir nicht ausüben, z.B. wenn der zukünftige Marktpreis aus Sicht der clearvise eine nicht nachhaltige Rendite ermöglicht. Wir haben sowohl die Anzahl als auch die Frequenz der Meldungen kontinuierlich ausgebaut und stellen aktuell die Finanzberichterstattung von halbjährlich auf quartalsweise um, damit wir eine noch höhere Transparenz schaffen.

    Seit der Meldung zum Markteintritt in Italien haben wir 2024 bereits wieder weitere positive Meldungen veröffentlicht. Wir haben die Vollwartungsverträge mit Vestas zu verbesserten Konditionen verlängert, ein äußerst attraktives Corporate PPA in Frankreich mit Tokai COBEX abgeschlossen, bereits die Projektrechte eines 16,1 MWp Solarparks auf Sardinien aus der italienischen clearPARTNERS Kooperation erworben und auch unser Portfolio Anfang des Jahres optimiert, sodass Klettwitz Nord bei gleicher installierter Kapazität ein Mehr an grünem Strom einspeist.

    In einem neutralen Marktumfeld für Small/MidCap Aktien würden diese Meldungen positiv aufgenommen. Aktuell haben die Meldungen jedoch, wenn überhaupt, einen sehr geringen Impact. Andere Faktoren bestimmen die Kursentwicklung, nicht nur im Bereich der Erneuerbaren Energien. Das ist auch für uns nicht zufriedenstellend. Dennoch gilt es, das operative Geschäft weiter voranzutreiben und so viel wie möglich über die Fortschritte zu berichten.

    Oftmals können wir nicht ausführlicher über Projekte berichten, da mit den Partnern entsprechende Vereinbarungen getroffen wurden. Aber auch hier prüfen wir, über welche Formate wir unsere Stakeholder noch besser informieren können.

     

    EQT hat eine erste Beteiligung an clearvise als „Mitgift” durch die Übernahme von Tion Renewables erhalten und durch Zukäufe aufgestockt. Wie ist das Verhältnis zu ihrem neuen Ankeraktionär im Alltag, zumal dieser auf der kommenden Hauptversammlung am 12. Juli aufgrund der üblichen, schwächeren Präsenzquoten eine Mehrheit haben könnte?

    Leue-Bahns: Falls ihre Frage auf Einmischung ins operative Geschäft oder in die Strategie der clearvise abzielen sollte, können wir dies verneinen. Das Verhältnis ist ebenso gut, wie es auch mit anderen Vertretern der unterschiedlichen Aktionärsgruppen ist. EQT verhält sich im Alltagsgeschäft nicht anders als andere Investoren der clearvise.

    Der Gleichbehandlungsgrundsatz für alle Aktionäre und Transparenz in der Kommunikation sind uns wichtig. Alle erhalten über Veröffentlichungen und auf der Website zeitgleich Informationen. Deshalb stehen wir auch allen Investoren gleichermaßen zur Verfügung – im persönlichen Gespräch, auf Kapitalmarktkonferenzen und auch auf der Hauptversammlung, die am 12. Juli in Frankfurt/Main als hybride Veranstaltung, d.h. in Präsenz mit Teilnahmemöglichkeit auch online stattfinden wird. EQT hat – wie mitgeteilt - Ende Februar 2024 über Meldung nach §20 AktG informiert, dass sie mehr als 25 Prozent der Aktien an der clearvise hält. Von daher könnten Sie Recht haben, dass daraus eine Mehrheit in der kommenden Hauptversammlung resultieren kann. Ob dies zu einer Mehrheit auf der kommenden Hauptversammlung führen wird, entscheiden jedoch ganz allein unsere Aktionäre mittels ihrer Teilnahme an der Hauptversammlung.

     

    Aus dem Nachbarland der schwedischen EQT - Finnland - hat sich clearvise zurückgezogen, dafür wird es auf dem italienischen Markt nun „ernst”. Wie schnell werden dem jüngst gemeldeten ersten italienischen Solar-Projekt aus der italienischen clearPARTNERS-Kooperation weitere Projekte folgen? Und wer ist dort eigentlich ihr Partner?

    Leue-Bahns: Das erste Entwicklungsprojekt auf Sardinien haben wir bereits erworben, die Entwicklung schreitet nach Plan voran. Zwei weitere interessante Entwicklungsprojekte, eines im Latium südlich von Rom mit rund 14 MWp geplanter Kapazität und ein weiteres Projekt mit rund 20 MWp haben die in der Kooperationsvereinbarung vereinbarte Entwicklungsreife für den Einstieg der clearvise erreicht. Die Projektprüfung zum Erwerb ist bereits vorangeschritten. Auch hier werden wir wie üblich informieren, wenn diese abgeschlossen ist und Kaufverträge unterzeichnet werden konnten.

    Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner haben wir ganz bewusst Stillschweigen vereinbart. Dies liegt daran, dass die italienischen Projekte in Exklusivität noch in der Planungs- und Genehmigungsphase sind. Eine Verkündung unserer Partnerschaft würde aus Sicht des Entwicklers die weitere Landsicherung verteuern. So werden z.B. noch Grundstücke für Kabeltrassen gesichert. Grundstückseigentümer wittern gerne „Morgenluft“, wenn sie im Internet lesen, dass finanzkräftige ausländische Partner an der Entwicklung beteiligt sind…und das letzte Grundstück ist bekanntlich ja immer das Teuerste.

    Zu gegebener Zeit werden wir die Namen natürlich verkünden, nicht zuletzt, da wir sehr zufrieden mit der Leistung des Entwicklers sind. Soviel können wir heute schon sagen: Es handelt sich um einen kleineren deutsch-italienischen Entwickler mit langjähriger Erfahrung in der Entwicklung von PV-Projekten in Italien.

     

     Wie hoch sind die Investitionen in Italien und wie werden diese finanziert?

    Leue-Bahns: Wir haben uns dem Kooperationspartner gegenüber dazu verpflichtet, über Kaufpreise und andere Details Stillschweigen zu bewahren. Das ist in der Branche nicht unüblich und betrifft zum Beispiel auch unsere clearPARTNERS Kooperation in Frankreich oder unseren Verkauf der finnischen Windparks.

    Die Entwicklung der Projekte kann aus den vorhandenen liquiden Mitteln der clearvise finanziert werden. Zudem sind wir aktuell mit Banken in Gesprächen, um Fremdkapital aufzunehmen und die sehr gute Eigenkapitalquote von über 40 Prozent zu nutzen.

     

    Geht der Ausbau der internationalen Aktivitäten wie in Italien zu Lasten der Ausbaupläne in Deutschland? Wie sieht es hier mit Projekten wie insbesondere Heiligenfelde, aber auch Weilrod 2 und Wolfsgarten aus?

    Leue-Bahns: Derzeit ist Deutschland noch übergewichtet in unserem Portfolio. Wir hatten Deutschland in 2021 ganz bewusst im Portfolio übergewichtet, da wir von steigenden Strompreisen ausgegangen sind und die Regulierung in Deutschland (anders als in Frankreich oder Irland) ermöglichte, an höheren Marktpreisen vollumfänglich zu partizipieren, ohne den Anspruch auf Einspeisetarife zu verlieren. Diversifizierung ist ein Kernelement unserer Portfoliostrategie, da dies mögliche Risiken mitigiert. Daher haben wir bereits vor dem Verkauf unserer finnischen Windparks sehr bewusst nach neuen, attraktiven und komplementären Märkten gesucht, wie z.B. Italien.

    Dennoch geht der Ausbau in anderen Märkten nicht zu Lasten der Projekte in Deutschland, welche bereits in der Pipeline sind. Der Vollzug des Kaufvertrags für den Solarpark Wolfsgarten mit ~42 MWp steht kurz vor dem Abschluss. Das Projekt haben wir 2021 mit der ALTUS Pipeline als Projektplanung erworben, der Park wurde in der letzten Aprilwoche in Betrieb genommen und die Endabnahme fand am 2. Mai 2024 in unserem Beisein statt. Aufgrund der Änderungen des Marktumfelds seit Unterzeichnung der Kaufverträge für die Projekte Wolfsgarten und Heiligenfelde in 2021, insbesondere im Strommarkt, waren Nachträge erforderlich geworden. Wir haben uns gemeinsam mit ALTUS darauf verständigt, Wolfsgarten zu übernehmen. Das kleine Projekt Heiligenfelde mit <10 MW installierter Kapazität wird ALTUS im Eigenbetrieb behalten und für Weilrod II haben wir eine harte Exklusivität.

     

    Wird es neben Italien weitere neue Schwerpunktländer von clearvise geben?

    Leue-Bahns: Für uns kommen gemäß unserer Investitionsstrategie alle europäischen Länder in Frage, welche ein gutes makroökonomisches Umfeld, gute Regulierungsbedingungen und einen etablierten Strommarkt vorweisen können. Gleichzeitig überlegen wir sehr genau, wann wir in welche Länder investieren, da neben den wirtschaftlichen Bedingungen auch die Wachstumsmöglichkeiten – Stichwort Pipeline – gegeben sein müssen. Zudem dürfen wir hierbei unsere internen Ressourcen nicht aus den Augen verlieren.

     

    Analysten erwarten einen Ausbau ihrer Kapazitäten von 273 MW (2023) auf 667 MW in 2026. Können Sie mit solchen Schätzungen leben?

    Leue-Bahns: Das übertrifft sogar unsere derzeitigen Erwartungen leicht, daher können wir damit sehr gut leben.

    Warum sagen wir die derzeitigen Erwartungen? Es kann immer wieder vorkommen, dass ein Projekt aus unserer Pipeline doch nicht kommt oder sich über 2026 hinaus verzögert. Das kann an den unterschiedlichsten Faktoren hängen. Einige davon können nicht mittelbar von uns beeinflusst werden. In einigen Fällen stellt sich heraus, dass die Rendite deutlich geringer ausfallen würde oder die Einstrahlung nicht optimal ist, Flächen nicht gesichert sind oder es unerwartete Probleme mit dem Netzanschluss gibt usw.

     

    Werden Power Purchase Agreements (PPA) und - wie jüngst gemeldet - langfristige Vollwartungsverträge zukünftig eine größere Rolle für das clearvise-Portfolio spielen als bisher?

    Leue-Bahns: Grundsätzlich sehen wir europaweit den Trend weg von Einspeisevergütungen hin zu PPAs. Einspeisevergütungen werden regelmäßig nur noch als Floor betrachtet. Somit werden PPAs zunehmend wichtig. Neben den langfristigen PPAs, wie zuletzt mit Tokai COBEX abgeschlossen, werden auch kurzfristige Absicherungen wichtig, um die Umsatzvolatilität zu senken. Wir stehen hierzu mit verschiedenen Anbietern im regelmäßigen Austausch. Jedoch will der Zeitpunkt einer Absicherung wohl überlegt sein. Zum einen aufgrund des Preises, jedoch auch hinsichtlich der Portfoliozusammensetzung der clearvise. Ziel der clearvise ist es nicht, für jedes Projekt einen einzelnen PPA abzuschließen, sondern auf Basis einer guten Portfoliozusammenstellung Portfolio-PPAs abzuschließen, die besser zum Nachfrageprofil etwaiger Abnehmer passen.

    Hinsichtlich der Vollwartungsverträge: Diese sind schon immer natürlicher Bestandteil unserer Projekte, um das Verfügbarkeitsrisiko so gering wie möglich zu halten. Zudem prüfen wir unser Portfolio kontinuierlich nach Optimierungsmöglichkeiten. Wir prüfen aber auch bei unseren Windparks Repowering-Möglichkeiten, insbesondere für unsere Windparks in Frankreich. Unser Team ist in dieser Hinsicht äußerst kreativ.

     

    Wie stark belasten Kostenentwicklungen u.a. für Erneuerbare-Energien-Projekte sowie die gestiegenen Zinsen bei der gleichzeitig verbesserten Eigenkapitalquote ihre Margen? Können Sie dies etwas genauer beziffern?

    Leue-Bahns: Bei der Kostenentwicklung müssen wir zwischen PV- und Windprojekten unterscheiden und ob wir diese tragen oder nicht. Grundsätzlich sind die Kosten für den Bau von PV-Parks aktuell gesunken, insbesondere aufgrund des jüngsten Preisverfalls bei Modulen. Von einem Trend zu sinkenden Errichtungskosten im PV-Bereich könnten wir z.B. bei unserer italienischen clearPARTNERS Entwicklungspipeline profitieren. Aktuell engagieren wir uns mit clearPARTNERS nur im Bereich Solar Photovoltaik. Bei Windparks, die wir derzeit aufgrund der längeren Entwicklungszyklen und damit längeren Kapitalbindung nur schlüsselfertig erwerben (clearVALUE), sehen wir eher die unverändert knappen Genehmigungszahlen als Hauptkostentreiber. Beim schlüsselfertigen Erwerb trägt der Projektentwickler im Regelfall das volle Baukostenrisiko.

    Die gestiegenen Zinsen zeigen sich grundsätzlich auf zwei Seiten. Zum einen wurden die Projektfinanzierungen teurer. Hier liegen wir aktuell im Bereich 4 Prozent bis 4,5 Prozent. Zum anderen erhöht ein gestiegener Zins unsere Anforderungen an die Eigenkapitalrendite eines Projekts. Natürlich werden wir immer wieder von Aktionären gefragt, mit welcher Rendite wir Projekte rechnen. Allerdings möchten wir das aus mehreren Gründen nicht veröffentlichen. Zum einen befinden wir uns immer im Wettbewerb mit anderen Akteuren um Projekte, eine Veröffentlichung unserer Renditeanforderungen würde uns hier einen Nachteil einbringen. Darüber hinaus ist eine Aussage zu Projektrenditen nur dann hilfreich, wenn auch alle Annahmen, die zu dieser Rendite führen, wie bspw. spezifischer Ertrag, Laufzeit, PPA- und Strompreisannahmen, Projektfinanzierung etc., veröffentlicht werden würden, da nur dann eine Vergleichbarkeit hergestellt werden könnte. Ein selbstentwickelter Solarpark in Italien hat nun mal eine andere Rendite als ein schlüsselfertig erworbener Windpark in Deutschland

     

    Wie sehr würde clearvise profitieren, wenn die Zinswende wie von vielen erwartet im Laufe des Jahres 2024 kommt?

    Leue-Bahns: Grundsätzlich ist es natürlich immer ein Blick in die Glaskugel. Wir würden erwarten, dass bei einer nachhaltigen Zinssenkung, d.h. dass es nicht bei einer einmaligen Senkung bleibt, mehrere Effekte eintreten, die für uns positiv wären. Das Offensichtlichste wären die Zinskosten für unsere Projektfinanzierungen. Daneben könnte sich jedoch auch die Kapitalallokation der Investoren wieder von Fixed Income weg hin zu Aktien entwickeln, was unseren Kurs positiv beeinflussen könnte. Zudem würde uns eine positive Entwicklung des Wirtschaftswachstums aufgrund einer höheren Stromnachfrage auf der Absatzseite helfen.

     

    Dieses Interview ist eine Kooperation von wallstreetONLINE mit der Redaktion von www.4investors.de.

     

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