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    BVR-Studie zur Geldvermögensbildung  129  0 Kommentare Sparer reagieren umsichtig auf Zinswende und passen ihre Anlagestrategie an (FOTO)

    Berlin (ots) - Die deutschen Sparerinnen und Sparer reagieren umsichtig auf die
    Zinswende. Sie bauten ihre Bestände an Termineinlagen und Rentenpapieren 2023 im
    Vergleich zum Vorjahr um gut die Hälfte aus und verfünffachten das gehaltene
    Volumen an Sparbriefen. Auch Wertpapiere sind weiter im Aufwind. Zu diesem Fazit
    kommt eine aktuelle Studie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und
    Raiffeisenbanken (BVR) zur Geldvermögensbildung der Bundesbürger. Nachdem Aktien
    und Investmentfonds während der Niedrigzinsphase und im Zuge der Coronapandemie
    besonders hohe Zuflüsse verzeichneten, leben dem Bericht zufolge nun auch die
    festverzinslichen Anlagen wieder auf. "Die Sparer reagieren auf die Zinswende
    mit dem Umbau ihrer Portfolien hin zu größeren Anteilen für Rentenwerte und
    Termingelder. Wir erleben eine Rückkehr zur Normalität positiver Zinsen
    verbunden mit einer stärkeren Diversifizierung der Sparformen", so
    BVR-Chefvolkswirt Dr. Andreas Bley.

    Der Anteil von Wertpapieren am Geldvermögen dürfte auch in den nächsten Jahren
    weiter steigen. Die Niedrigzinsphase habe zu einer größeren Offenheit für Aktien
    und Investmentfonds in breiteren Bevölkerungskreisen geführt als zuvor. Dass mit
    Festgeld und Rentenpapieren auch andere Anlagen an Beliebtheit gewinnen, sei
    positiv, da Anleger aus einer größeren Vielfalt an attraktiven Anlageformen für
    ihre individuellen Sparziele schöpfen können. Die niedrige Kreditaufnahme und
    die parallel gesunkene Sachvermögensbildung seien jedoch bedenklich. "Der
    ausgeprägte Wohnungsmangel und der energetische Sanierungsbedarf erfordern
    deutlich höhere Investitionen nicht nur der Wohnungsunternehmen, sondern auch
    der Privathaushalte und damit verbunden eine stärker wachsende Kreditaufnahme",
    erklärt Bley.

    Die privaten Haushalte in Deutschland bildeten 2023 netto Geldvermögen in Höhe
    von 245,6 Milliarden Euro nach 215,5 Milliarden Euro im Jahr 2022. Die Sparquote
    stieg von 11,1 auf 11,4 Prozent und liegt weiterhin im oberen Bereich ihres
    Durchschnitts seit der Wiedervereinigung. Erstmals seit 2006 floss mit 106,2
    Milliarden Euro der größte Anteil in Wertpapiere. Der zweitgrößte Anteil entfiel
    mit 88,3 Milliarden Euro auf Bankkonten. Ein geringerer Teil entfiel mit 36,9
    Milliarden Euro auf Versicherungen, unter anderem aufgrund einer
    Abwärtskorrektur bei Ansprüchen der Versicherungsnehmer aus Rückstellungen der
    Versicherer.

    Ein Blick auf die einzelnen Bestandteile der Sparformen zeigt: Sowohl bei
    Wertpapieren als auch bei Bankeinlagen legten höher verzinste Optionen deutlich
    zu. So stieg das in Termingeldern angelegte Vermögen mit 194,2 Milliarden Euro
    per Ende 2023 um gut die Hälfte (55,2 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. In
    Sparbriefen waren zum Jahresende 101,1 Milliarden Euro mehr angelegt als Ende
    2022, ein Zuwachs um 453 Prozent oder mehr als eine Verfünffachung. Das in
    Rentenpapieren angelegte Geldvermögen stieg um 51,2 Prozent auf 229,7 Milliarden
    Euro.

    Das verfügbare Einkommen der Privathaushalte stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr
    um 5,9 Prozent auf 2.357,9 Milliarden Euro und damit im gleichen Maße wie die
    Inflation. Der Konsum stieg jedoch um leicht geringere 5,6 Prozent auf 2.089,7
    Milliarden Euro, da die Privathaushalte sich aufgrund der unsicheren
    Konjunkturlage und der hohen Inflation zurückhielten. Dadurch stieg die
    Sparquote auf die erwähnten 11,4 Prozent.

    Das gesamte Geldvermögen der privaten Haushalte, zu denen nicht nur
    Erwerbstätige und sonstige Privatpersonen, sondern auch wirtschaftlich
    Selbstständige und Organisationen wie etwa Vereine, Gewerkschaften und Kirchen
    gezählt werden, belief sich Ende 2023 auf 7.938,9 Milliarden Euro. Demgegenüber
    standen Verbindlichkeiten in Höhe von 2173,7 Milliarden. Die Verbindlichkeiten
    gingen damit relativ zum Einkommen zurück, und zwar von 96,7 Prozent des
    verfügbaren Einkommens 2022 auf 92,2 Prozent 2023. Das Nettogeldvermögen belief
    sich pro Haushalt damit auf 139.500 Euro, wovon durchschnittlich rund 41 Prozent
    bei Banken, 30 Prozent in Versicherungen und 29 Prozent in Wertpapieren angelegt
    sind.

    Die aktuelle Analyse des BVR ist im Internet unter http://www.bvr.de ,
    Publikationen, Volkswirtschaft abrufbar. Im Pressebereich der BVR-Website steht
    eine Grafik zum Download bereit.

    Pressekontakt:

    Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
    Melanie Schmergal, Abteilungsleiterin Kommunikation und
    Öffentlichkeitsarbeit / Pressesprecherin
    Telefon: (030) 20 21-13 00, mailto:presse@bvr.de, http://www.bvr.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/40550/5774376
    OTS: BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenban
    ken



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