BVR-Studie zur Geldvermögensbildung
Sparer reagieren umsichtig auf Zinswende und passen ihre Anlagestrategie an (FOTO)
Berlin (ots) - Die deutschen Sparerinnen und Sparer reagieren umsichtig auf die
Zinswende. Sie bauten ihre Bestände an Termineinlagen und Rentenpapieren 2023 im
Vergleich zum Vorjahr um gut die Hälfte aus und verfünffachten das gehaltene
Volumen an Sparbriefen. Auch Wertpapiere sind weiter im Aufwind. Zu diesem Fazit
kommt eine aktuelle Studie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken (BVR) zur Geldvermögensbildung der Bundesbürger. Nachdem Aktien
und Investmentfonds während der Niedrigzinsphase und im Zuge der Coronapandemie
besonders hohe Zuflüsse verzeichneten, leben dem Bericht zufolge nun auch die
festverzinslichen Anlagen wieder auf. "Die Sparer reagieren auf die Zinswende
mit dem Umbau ihrer Portfolien hin zu größeren Anteilen für Rentenwerte und
Termingelder. Wir erleben eine Rückkehr zur Normalität positiver Zinsen
verbunden mit einer stärkeren Diversifizierung der Sparformen", so
BVR-Chefvolkswirt Dr. Andreas Bley.
Der Anteil von Wertpapieren am Geldvermögen dürfte auch in den nächsten Jahren
weiter steigen. Die Niedrigzinsphase habe zu einer größeren Offenheit für Aktien
und Investmentfonds in breiteren Bevölkerungskreisen geführt als zuvor. Dass mit
Festgeld und Rentenpapieren auch andere Anlagen an Beliebtheit gewinnen, sei
positiv, da Anleger aus einer größeren Vielfalt an attraktiven Anlageformen für
ihre individuellen Sparziele schöpfen können. Die niedrige Kreditaufnahme und
die parallel gesunkene Sachvermögensbildung seien jedoch bedenklich. "Der
ausgeprägte Wohnungsmangel und der energetische Sanierungsbedarf erfordern
deutlich höhere Investitionen nicht nur der Wohnungsunternehmen, sondern auch
der Privathaushalte und damit verbunden eine stärker wachsende Kreditaufnahme",
erklärt Bley.
Zinswende. Sie bauten ihre Bestände an Termineinlagen und Rentenpapieren 2023 im
Vergleich zum Vorjahr um gut die Hälfte aus und verfünffachten das gehaltene
Volumen an Sparbriefen. Auch Wertpapiere sind weiter im Aufwind. Zu diesem Fazit
kommt eine aktuelle Studie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken (BVR) zur Geldvermögensbildung der Bundesbürger. Nachdem Aktien
und Investmentfonds während der Niedrigzinsphase und im Zuge der Coronapandemie
besonders hohe Zuflüsse verzeichneten, leben dem Bericht zufolge nun auch die
festverzinslichen Anlagen wieder auf. "Die Sparer reagieren auf die Zinswende
mit dem Umbau ihrer Portfolien hin zu größeren Anteilen für Rentenwerte und
Termingelder. Wir erleben eine Rückkehr zur Normalität positiver Zinsen
verbunden mit einer stärkeren Diversifizierung der Sparformen", so
BVR-Chefvolkswirt Dr. Andreas Bley.
Der Anteil von Wertpapieren am Geldvermögen dürfte auch in den nächsten Jahren
weiter steigen. Die Niedrigzinsphase habe zu einer größeren Offenheit für Aktien
und Investmentfonds in breiteren Bevölkerungskreisen geführt als zuvor. Dass mit
Festgeld und Rentenpapieren auch andere Anlagen an Beliebtheit gewinnen, sei
positiv, da Anleger aus einer größeren Vielfalt an attraktiven Anlageformen für
ihre individuellen Sparziele schöpfen können. Die niedrige Kreditaufnahme und
die parallel gesunkene Sachvermögensbildung seien jedoch bedenklich. "Der
ausgeprägte Wohnungsmangel und der energetische Sanierungsbedarf erfordern
deutlich höhere Investitionen nicht nur der Wohnungsunternehmen, sondern auch
der Privathaushalte und damit verbunden eine stärker wachsende Kreditaufnahme",
erklärt Bley.
Die privaten Haushalte in Deutschland bildeten 2023 netto Geldvermögen in Höhe
von 245,6 Milliarden Euro nach 215,5 Milliarden Euro im Jahr 2022. Die Sparquote
stieg von 11,1 auf 11,4 Prozent und liegt weiterhin im oberen Bereich ihres
Durchschnitts seit der Wiedervereinigung. Erstmals seit 2006 floss mit 106,2
Milliarden Euro der größte Anteil in Wertpapiere. Der zweitgrößte Anteil entfiel
mit 88,3 Milliarden Euro auf Bankkonten. Ein geringerer Teil entfiel mit 36,9
Milliarden Euro auf Versicherungen, unter anderem aufgrund einer
Abwärtskorrektur bei Ansprüchen der Versicherungsnehmer aus Rückstellungen der
Versicherer.
Ein Blick auf die einzelnen Bestandteile der Sparformen zeigt: Sowohl bei
Wertpapieren als auch bei Bankeinlagen legten höher verzinste Optionen deutlich
zu. So stieg das in Termingeldern angelegte Vermögen mit 194,2 Milliarden Euro
per Ende 2023 um gut die Hälfte (55,2 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. In
Sparbriefen waren zum Jahresende 101,1 Milliarden Euro mehr angelegt als Ende
2022, ein Zuwachs um 453 Prozent oder mehr als eine Verfünffachung. Das in
Rentenpapieren angelegte Geldvermögen stieg um 51,2 Prozent auf 229,7 Milliarden
Euro.
Das verfügbare Einkommen der Privathaushalte stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr
um 5,9 Prozent auf 2.357,9 Milliarden Euro und damit im gleichen Maße wie die
Inflation. Der Konsum stieg jedoch um leicht geringere 5,6 Prozent auf 2.089,7
Milliarden Euro, da die Privathaushalte sich aufgrund der unsicheren
Konjunkturlage und der hohen Inflation zurückhielten. Dadurch stieg die
Sparquote auf die erwähnten 11,4 Prozent.
Das gesamte Geldvermögen der privaten Haushalte, zu denen nicht nur
Erwerbstätige und sonstige Privatpersonen, sondern auch wirtschaftlich
Selbstständige und Organisationen wie etwa Vereine, Gewerkschaften und Kirchen
gezählt werden, belief sich Ende 2023 auf 7.938,9 Milliarden Euro. Demgegenüber
standen Verbindlichkeiten in Höhe von 2173,7 Milliarden. Die Verbindlichkeiten
gingen damit relativ zum Einkommen zurück, und zwar von 96,7 Prozent des
verfügbaren Einkommens 2022 auf 92,2 Prozent 2023. Das Nettogeldvermögen belief
sich pro Haushalt damit auf 139.500 Euro, wovon durchschnittlich rund 41 Prozent
bei Banken, 30 Prozent in Versicherungen und 29 Prozent in Wertpapieren angelegt
sind.
Die aktuelle Analyse des BVR ist im Internet unter http://www.bvr.de ,
Publikationen, Volkswirtschaft abrufbar. Im Pressebereich der BVR-Website steht
eine Grafik zum Download bereit.
Pressekontakt:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR)
Melanie Schmergal, Abteilungsleiterin Kommunikation und
Öffentlichkeitsarbeit / Pressesprecherin
Telefon: (030) 20 21-13 00, mailto:presse@bvr.de, http://www.bvr.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/40550/5774376
OTS: BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenban
ken
von 245,6 Milliarden Euro nach 215,5 Milliarden Euro im Jahr 2022. Die Sparquote
stieg von 11,1 auf 11,4 Prozent und liegt weiterhin im oberen Bereich ihres
Durchschnitts seit der Wiedervereinigung. Erstmals seit 2006 floss mit 106,2
Milliarden Euro der größte Anteil in Wertpapiere. Der zweitgrößte Anteil entfiel
mit 88,3 Milliarden Euro auf Bankkonten. Ein geringerer Teil entfiel mit 36,9
Milliarden Euro auf Versicherungen, unter anderem aufgrund einer
Abwärtskorrektur bei Ansprüchen der Versicherungsnehmer aus Rückstellungen der
Versicherer.
Ein Blick auf die einzelnen Bestandteile der Sparformen zeigt: Sowohl bei
Wertpapieren als auch bei Bankeinlagen legten höher verzinste Optionen deutlich
zu. So stieg das in Termingeldern angelegte Vermögen mit 194,2 Milliarden Euro
per Ende 2023 um gut die Hälfte (55,2 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. In
Sparbriefen waren zum Jahresende 101,1 Milliarden Euro mehr angelegt als Ende
2022, ein Zuwachs um 453 Prozent oder mehr als eine Verfünffachung. Das in
Rentenpapieren angelegte Geldvermögen stieg um 51,2 Prozent auf 229,7 Milliarden
Euro.
Das verfügbare Einkommen der Privathaushalte stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr
um 5,9 Prozent auf 2.357,9 Milliarden Euro und damit im gleichen Maße wie die
Inflation. Der Konsum stieg jedoch um leicht geringere 5,6 Prozent auf 2.089,7
Milliarden Euro, da die Privathaushalte sich aufgrund der unsicheren
Konjunkturlage und der hohen Inflation zurückhielten. Dadurch stieg die
Sparquote auf die erwähnten 11,4 Prozent.
Das gesamte Geldvermögen der privaten Haushalte, zu denen nicht nur
Erwerbstätige und sonstige Privatpersonen, sondern auch wirtschaftlich
Selbstständige und Organisationen wie etwa Vereine, Gewerkschaften und Kirchen
gezählt werden, belief sich Ende 2023 auf 7.938,9 Milliarden Euro. Demgegenüber
standen Verbindlichkeiten in Höhe von 2173,7 Milliarden. Die Verbindlichkeiten
gingen damit relativ zum Einkommen zurück, und zwar von 96,7 Prozent des
verfügbaren Einkommens 2022 auf 92,2 Prozent 2023. Das Nettogeldvermögen belief
sich pro Haushalt damit auf 139.500 Euro, wovon durchschnittlich rund 41 Prozent
bei Banken, 30 Prozent in Versicherungen und 29 Prozent in Wertpapieren angelegt
sind.
Die aktuelle Analyse des BVR ist im Internet unter http://www.bvr.de ,
Publikationen, Volkswirtschaft abrufbar. Im Pressebereich der BVR-Website steht
eine Grafik zum Download bereit.
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Melanie Schmergal, Abteilungsleiterin Kommunikation und
Öffentlichkeitsarbeit / Pressesprecherin
Telefon: (030) 20 21-13 00, mailto:presse@bvr.de, http://www.bvr.de
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OTS: BVR Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenban
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