Teurer als Nvidia & Microsoft
Tesla: "Multiplikator von Realität abgekoppelt" – KI-Träume bereits eingepreist!
Nach einem schwachen Start ins Jahr konnte die Tesla-Aktie nach dem Gewinnbericht wieder deutlich zulegen. Der Markt traut dem Braten allerdings nicht.
- Tesla-Aktie legt nach Gewinnbericht deutlich zu, Markt skeptisch
- Tesla teurer als Nvidia und Microsoft, Gewinnschätzungen sinken
- Tesla-Aktie steigt nach Quartalsbericht um 24%, Zweifel an Zukunftsfähigkeit
Tesla-Aktien (KGV von 57) sind teurer als die von Nvidia (KGV von 51) und Microsoft (KGV von 35). Die beiden Mega-Cap-Unternehmen gelten dabei allgemein als KI-Pioniere. Allerdings sinken die Gewinnschätzungen für Tesla, während jene für Nvidia und Microsoft steigen.
"Musk wollte immer, dass Tesla nicht nur als Hersteller von Elektrofahrzeugen gesehen wird, aber das funktioniert nur, wenn das Kerngeschäft wächst", zitiert Bloomberg David Mazza, Chief Executive Officer bei Roundhill Investments. Und weiter: "Wenn das Kerngeschäft schrumpft, ist diese Darstellung viel schwieriger, weshalb ich denke, dass der Multiplikator im Moment von der Realität abgekoppelt ist und die Aktie nicht billig ist, obwohl sie in diesem Jahr stark gefallen ist."
Bis zu den Tesla-Earnings am 23. April befand sich die Tesla-Aktie auf Talfahrt. Anleger zeigten sich aufgrund der Wachstumsaussichten des Unternehmens nervös. Die Telefonkonferenz zu den Quartalsergebnissen, auf der Musk seine kühnen Ankündigungen zu autonomen Fahrzeugen und künstlicher Intelligenz machte, markierte einen Wendepunkt für die Aktie. Seit dem Quartalsbericht ist die Aktie um mehr als 24 Prozent gestiegen. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass die Kursgewinne darauf zurückzuführen sind, dass das Unternehmen kurz vor der Zulassung seiner Fahrerassistenzsoftware (FDS) für die Einführung in China steht.
Vollständig selbstfahrende Autos sind allerdings eine Technologie, die nach Ansicht der meisten Analysten und Experten wahrscheinlich noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, von einer groß angelegten kommerziellen Einführung entfernt ist. Tesla hat mit einer schwachen Nachfrage nach Elektroautos zu kämpfen und meldete gerade den ersten vierteljährlichen Umsatzrückgang seit 2020.
"Der Markt für selbstfahrende Autos ist möglicherweise kein Markt, auf dem alle gewinnen, und wenn doch, ist nicht klar, dass Tesla gewinnen wird", zweifelt auch Toni Sacconaghi, Analyst bei Bernstein. Teslas Marktkapitalisierung von 567 Milliarden US-Dollar löst sich immer weiter von seinem Kerngeschäft mit Elektrofahrzeugen. Laut Chris McNally, Analyst bei Evercore ISI, basiert weniger als die Hälfte der Marktkapitalisierung des Unternehmens auf dem Autogeschäft. Eine Analyse von Nicholas Colas von DataTrek Research ergab, dass fast 80 Prozent des Aktienkurses des Unternehmens auf dem zukünftigen Wachstumspotenzial beruhen.
"Tesla ist eine auf Vertrauen basierende Aktie", so Steve Sosnick, Chefstratege bei Interactive Brokers. "Es geht wirklich um das Vertrauen der Anleger in die Fähigkeit von Elon Musk, visionäre Ideen umzusetzen. Und für den größten Teil der Geschichte dieses Unternehmens wurde dieser Glaube reichlich belohnt."
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Redaktion
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