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     193  0 Kommentare Geldabheben im Supermarkt - Handel will keine Gebühren mehr zahlen

    Für Sie zusammengefasst
    • Einzelhändler fordern Verzicht auf Gebühren für Bargeldauszahlungen
    • Sparkassenverband weist Forderung zurück, sieht Service als freiwillig
    • Volumen der Auszahlungen steigt, Kosten werden auf Kunden umgelegt

    BERLIN (dpa-AFX) - Die Einzelhändler in Deutschland wollen nicht länger dafür zahlen, dass Kunden beim Einkaufen Bargeld abheben können. Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert von den Banken, auf die für die Auszahlungen erhobenen Gebühren zu verzichten. "Die Banken reduzieren vielerorts Automaten und Filialen. Der Handel übernimmt einen Teil der Aufgaben, auf die Kunden angewiesen sind. Das sollte auch etwas wert sein. Es ist untragbar, dass die Banken an einem Service verdienen, den sie nicht anbieten", sagte der HDE-Experte für Zahlungsverkehr, Ulrich Binnebößel, der Deutschen Presse-Agentur.

    Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DGSV) wies die Forderung und die Kritik auf Nachfrage zurück. "Die Händler bieten diesen Service freiwillig an. Viele von ihnen werben sogar damit und stellen die Möglichkeit, Bargeld an der Kasse zu erhalten, als besonderen Service für ihre Kundschaft dar", sagte ein Sprecher. "Es ist weder möglich noch wünschenswert, dass der Einzelhandel die Funktion von über 51 000 Geldautomaten in ganz Deutschland übernimmt." Das Geldabheben im Supermarkt ergänze die Bargeldversorgung der Banken und Sparkassen, ersetze sie jedoch nicht. Der DSGV spricht für die Deutsche Kreditwirtschaft, den Dachverband der großen Bankenverbände.

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    Volumen der Auszahlungen auf 12,31 Milliarden Euro gestiegen

    Das Abheben von Bargeld beim Einkaufen wird von vielen Einzelhändlern angeboten und ist bei Verbrauchern beliebt. Das Gesamtvolumen der Auszahlungen stieg im Jahr 2023 laut einer kürzlich veröffentlichten Studie des Handelsforschungsinstituts EHI um gut 20 Prozent auf 12,31 Milliarden Euro. Mit der zunehmenden Nutzung steigen auch die Gebühren, die die Handelsunternehmen dafür an die Banken abführen müssen. Diese liegen nach Angaben des EHI pro Girocard-Transaktion zwischen 0,1 und 0,2 Prozent des ausgezahlten Betrages.

    Großen Filialisten wie die Supermarktkette Rewe verhandeln ihre Konditionen individuell mit den Banken. Die Entgelte würden nicht vorgegeben, betont der DSGV. Ulrich Binnebößel vom Handelsverband widerspricht, aufseiten der Banken gebe es keinerlei Bereitschaft, die Gebühren zu reduzieren. Den Einzelhändlern bliebe deshalb nichts anderes übrig, als die Kosten zu akzeptieren oder den Service einzustellen. "Aus Gründen des Wettbewerbs ist das jedoch schwierig. Die Bargeldauszahlung ist heute nicht mehr verzichtbar."

    Umfrage: Für jeden Vierten hat sich Weg zum Bargeld verlängert

    Im vergangenen Jahr haben die Einzelhändler 17,23 Millionen Euro Gebühren an die Banken gezahlt. Die Kosten werden nach Binnebößels Angaben auf die Endpreise umgelegt und somit an die Kunden weitergegeben.

    Die Bargeldauszahlung stellt die Unternehmen, die den Service anbieten, vor ein zusätzliches Problem. Da immer weniger mit Bargeld bezahlt werde, könne es für die Handelsunternehmen zeitweilig schwierig werden, die Nachfrage zu bedienen, sagt EHI-Zahlungsexperte Horst Rüter. Die Unternehmen seien dann womöglich dazu gezwungen, Bargeld zuzukaufen, um Geld an Kunden auszahlen zu können.

    Verbraucherschützer beklagen, dass der Zugang zum Bargeld und dessen Akzeptanz schwieriger geworden ist. Eine im Februar veröffentlichte Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbandes zeigt: 26 Prozent der Befragten geben an, dass sich der Weg zum Abheben von Bargeld in den vergangenen drei Jahren verlängert habe - weil Geldautomaten abgebaut und Bankfilialen geschlossen worden sind./cr/DP/zb





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