Krise des deutschen Maschinenbaus spitzt sich zu
Köln (ots) -
- Atradius: "Wir erwarten Anstieg der Insolvenzen in diesem Jahr im niedrigen
zweistelligen Prozentbereich."
Schlechte Nachrichten kurz vor Beginn der weltweiten Leitmesse für den
Maschinen- und Anlagenbau in Hannover: Die Aussichten für die deutschen
Maschinenbauer verdüstern sich angesichts der schwachen Konjunktur, sinkender
Auftragseingänge und der geopolitischen Unsicherheiten zusehends. "Die
Risikolage im Maschinenbau verschärft sich. Vor diesem Hintergrund erwarten wir
im Jahr 2024 einen Anstieg der Insolvenzen im niedrigen zweistelligen
Prozentbereich in der Branche", sagt Jens Stobbe, der als Manager bei der
Atradius Kreditversicherung das Underwriting der deutschen Maschinenbaubranche
verantwortet.
Im vergangenen Jahr stiegen die Insolvenzen unter den deutschen
Maschinenbauunternehmen spürbar an. Und für dieses Jahr deutet wenig auf eine
Besserung hin. Das zeigt sich insbesondere an dem für die Branche so wichtigen
Indikator - den Auftragseingängen: Im Februar lag ihre Zahl laut des
Branchenverbandes VDMA um zehn Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
"Bis auf einige Bereiche, wie etwa Rüstung, sind die Auftragseingänge überall
rückläufig", sagt Jens Stobbe und ergänzt: "Die Aufträe von heute sind die
Umsätze von morgen." Die Folgen dürften die Zunahme von Kurzarbeit oder gar ein
höherer Stellenabbau sein. Der Maschinenbau beschäftigt derzeit rund 1,2
Millionen Menschen in Deutschland.
Problematisch für die Maschinenbauer sind aus Sicht von Atradius der
Ukraine-Krieg, die sinkende Kauflaune und die daraus resultierenden
ausbleibenden Investitionen, die hohen Produktionskosten sowie die hohe
Steuerbelastung in Deutschland. Besonders betroffen sind nach Angaben von
Atradius derzeit die Automobilzulieferer, Hightech-Unternehmen etwa aus dem
Solarbereich Auch das traditionelle Over-Engineering der deutschen Unternehmen,
durch das die heimischen Maschinenbauern ihren weltweiten Ruf der
Qualitätsführerschaft erworben haben, erweist sich zum Teil als Hemmnis. "Wenn
es keine Qualität 'Made in Germany' sein muss, greifen Kunden gerne auf
günstigere Anlagen aus China zurück", weiß Atradius-Manager Jens Stobbe.
Nichtzahlungsmeldungen steigen an
Dass sich die Lage der Branche verschärft, merkt Atradius an der steigenden Zahl
der Nichtzahlungsmeldungen nach Lieferungen an deutsche Maschinenbauunternehmen.
Sie liegen aktuell um rund 40 Prozent über der Zahl des Vorjahres und deutlich
über dem Vor-Corona-Niveau. "Der Maschinenbau ist in schwierigen konjunkturellen
Phasen ein Nachzügler. Die Vorindikatoren zeigen ganz deutlich, dass etwas im
- Atradius: "Wir erwarten Anstieg der Insolvenzen in diesem Jahr im niedrigen
zweistelligen Prozentbereich."
Schlechte Nachrichten kurz vor Beginn der weltweiten Leitmesse für den
Maschinen- und Anlagenbau in Hannover: Die Aussichten für die deutschen
Maschinenbauer verdüstern sich angesichts der schwachen Konjunktur, sinkender
Auftragseingänge und der geopolitischen Unsicherheiten zusehends. "Die
Risikolage im Maschinenbau verschärft sich. Vor diesem Hintergrund erwarten wir
im Jahr 2024 einen Anstieg der Insolvenzen im niedrigen zweistelligen
Prozentbereich in der Branche", sagt Jens Stobbe, der als Manager bei der
Atradius Kreditversicherung das Underwriting der deutschen Maschinenbaubranche
verantwortet.
Im vergangenen Jahr stiegen die Insolvenzen unter den deutschen
Maschinenbauunternehmen spürbar an. Und für dieses Jahr deutet wenig auf eine
Besserung hin. Das zeigt sich insbesondere an dem für die Branche so wichtigen
Indikator - den Auftragseingängen: Im Februar lag ihre Zahl laut des
Branchenverbandes VDMA um zehn Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats.
"Bis auf einige Bereiche, wie etwa Rüstung, sind die Auftragseingänge überall
rückläufig", sagt Jens Stobbe und ergänzt: "Die Aufträe von heute sind die
Umsätze von morgen." Die Folgen dürften die Zunahme von Kurzarbeit oder gar ein
höherer Stellenabbau sein. Der Maschinenbau beschäftigt derzeit rund 1,2
Millionen Menschen in Deutschland.
Problematisch für die Maschinenbauer sind aus Sicht von Atradius der
Ukraine-Krieg, die sinkende Kauflaune und die daraus resultierenden
ausbleibenden Investitionen, die hohen Produktionskosten sowie die hohe
Steuerbelastung in Deutschland. Besonders betroffen sind nach Angaben von
Atradius derzeit die Automobilzulieferer, Hightech-Unternehmen etwa aus dem
Solarbereich Auch das traditionelle Over-Engineering der deutschen Unternehmen,
durch das die heimischen Maschinenbauern ihren weltweiten Ruf der
Qualitätsführerschaft erworben haben, erweist sich zum Teil als Hemmnis. "Wenn
es keine Qualität 'Made in Germany' sein muss, greifen Kunden gerne auf
günstigere Anlagen aus China zurück", weiß Atradius-Manager Jens Stobbe.
Nichtzahlungsmeldungen steigen an
Dass sich die Lage der Branche verschärft, merkt Atradius an der steigenden Zahl
der Nichtzahlungsmeldungen nach Lieferungen an deutsche Maschinenbauunternehmen.
Sie liegen aktuell um rund 40 Prozent über der Zahl des Vorjahres und deutlich
über dem Vor-Corona-Niveau. "Der Maschinenbau ist in schwierigen konjunkturellen
Phasen ein Nachzügler. Die Vorindikatoren zeigen ganz deutlich, dass etwas im