Ölpreis fällt
Ölmarkt ignoriert Berichte über längere Förderkürzungen der OPEC+
Keine zwei Tage hat die Meldung dem Ölpreis Auftrieb gegeben, wonach die OPEC+ ihre Förderkürzungen bis zum Jahresende verlängern will. Eine Meldung aus den USA war für den Markt wichtiger.
- OPEC+ will Förderkürzungen bis Jahresende verlängern, aber US-Meldung wichtiger.
- Ölpreis fiel nach US-Lagerbestandsanstieg, Brent bei 82,83 USD, WTI knapp unter 78 USD.
- Nachfragebedenken trotz OPEC-Kürzungen, China erwartet nur 1% Anstieg der Rohölnachfrage.
Der Ölpreis fiel nach einem zweitägigen Anstieg, da Anzeichen für einen Anstieg der US-Lagerbestände die Erwartungen an eine Verlängerung der Angebotskürzungen durch die OPEC+ überlagerten.
Die globale Referenzsorte Brent verbilligte sich um ein Prozent auf 82,83 US-Dollar pro Barrel, nachdem sie in den ersten beiden Handelstagen der Woche um 2,5 Prozent gestiegen war. Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) büßte zuletzt 1,2 Prozent ein und notierte knapp unter 78 US-Dollar je Barrel.
Das American Petroleum Institute berichtete, dass die US-Rohölbestände landesweit um mehr als acht Millionen Barrel gestiegen seien. Auch beim größten US-Rohöllager in Cushing, Oklahoma, hätten die Bestände zugelegt, gab das von der Industrie finanzierte Institut bekannt. Das lässt auf eine schwächere Nachfrage der weltgrößten Volkswirtschaft schließen.
Der Rückgang der Rohölpreise fand vor dem Hintergrund schwacher globaler Aktienmärkte statt, während der US-Dollar-Index nach oben tendierte. Der Kursgewinn des US-Dollars führte dazu, dass in dieser Währung gehandelte Rohstoffe für ausländische Käufer teurer wurden.
Der Rohölpreis tendiert weiterhin zu einem leichten monatlichen Anstieg, wenngleich die Preise innerhalb einer relativ engen Bandbreite bleiben. Der Anstieg wurde durch die Angebotskürzungen der OPEC und ihrer Verbündeten unterstützt, und es wird allgemein erwartet, dass die Gruppe einer Verlängerung der Kürzungen mindestens bis ins zweite Quartal zustimmen wird, um den Markt zu stützen. Am Dienstag hatte Reuters unter Berufung auf OPEC+-Kreise berichtet, dass das Kartell eine Verlängerung der Kürzungen bis Jahresende prüfe. Die Spannungen im Nahen Osten wirkten sich ebenfalls stützend auf die Preise aus.
Dennoch bestehen weiterhin Bedenken hinsichtlich der Nachfrageaussichten. Chinas Rohölnachfrage werde in diesem Jahr voraussichtlich nur um ein Prozent steigen, da sich die Erholung nach der Pandemie verlangsame und die Einführung neuer sparsamerer Fahrzeuge den Verbrauch reduziere, prognostizierte China National Petroleum in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht.
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Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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