USD/JPY: Allmählich wieder an Short-Trades denken
Japans Notenbank hat zwar gestern beschlossen, weiterhin an der ultraexpansiven Geld- und Negativzinspolitik festzuhalten, die Währungshüter deuteten aber zugleich ein baldiges Ende ihres lockeren Kurses an.
- Japans Notenbank hält an ultraexpansiver Geldpolitik fest, deutet aber Ende des lockeren Kurses an.
- BoJ wartet auf Lohnentwicklung und bereitet Märkte auf geldpolitische Wende vor.
- USD/JPY könnte wieder fallen, wenn US-Notenbank Zinsen senkt und BoJ anhebt.
USD/JPY: Allmählich wieder an Short-Trades denken
von Stockstreet-Team
Japans Notenbank hat zwar gestern beschlossen, weiterhin an der ultraexpansiven Geld- und Negativzinspolitik festzuhalten, die Währungshüter deuteten aber zugleich ein baldiges Ende ihres lockeren Kurses an. Zentralbankchef Kazuo Ueda äußerte sich nach der geldpolitischen Sitzung zwar nicht zu aktuellen Spekulationen, wonach die Zinswende im Frühjahr kommen könnte, aus seiner Sicht ist aber die Wahrscheinlichkeit „sukzessive weiter gestiegen“, dass das Inflationsziel der Bank von Japan (BoJ) von 2 % nachhaltig erreicht wird. Diesbezüglich verwies Ueda auf die zuletzt stetig steigenden Preise im Servicesektor.
Die BoJ wartet unverändert die Lohnentwicklung ab
Für Ueda sind allerdings auch noch weitere Hinweise nötig, dass die Löhne kräftig genug steigen, um die Inflation bei 2 % zu halten. Bereits in der Börse-Intern vom 19. Dezember hatte ich berichtet, dass die BoJ noch die Lohnverhandlungen im Frühjahr abwarten wird (Stichwort: „positiver Lohn-Inflations-Zyklus“ – siehe „USD/JPY: Der Devisenmarkt setzt auf die Zinswende“). Zwar liegt die Inflation in Japan schon seit über einem Jahr höher als die Zielmarke der BoJ, die Währungshüter hatten jedoch stets betont, dass der Preisauftrieb durch eine stärkere Nachfrage angefacht werden muss, und nicht nur durch externe Faktoren wie teures Öl. Ueda könne daher noch nicht sagen, wie nah die Notenbank vor dem Ausstieg aus der Negativzinsphase steht, er räumte jedoch negative Nebenwirkungen der ultralockeren Geldpolitik ein.
Die BoJ leitet schrittweise die geldpolitische Wende ein
Und so kann man die aktuellen Aussagen als weitere Vorbereitung der Märkte auf eine Abkehr der expansiven Geldpolitik werten. Zumal die BoJ auch noch ihre Inflationserwartungen leicht angepasst hat. Zwar wurde die Kerninflationsprognose für das Geschäftsjahr 2024 von 2,8 % auf 2,4 % gesenkt, die Prognose für das Geschäftsjahr 2025 wurde aber zugleich von 1,7 % auf 1,8 % erhöht.
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Einer aktuellen Umfrage unter Ökonomen zufolge ist jedenfalls der 26. April weiterhin der wahrscheinlichste Zeitpunkt für eine Zinswende. Diese Erwartung wurde von Ueda bestärkt, da er erklärte, dass bis zu der April-Sitzung mehr Informationen verfügbar sein werden als im März.