Delisting geplant
CropEnergies: 70-Prozent-Kurssprung "hat seinen Preis"
Der Nahrungsmittelkonzern will seine Biosprit-Tochter für 11,50 Euro je Aktie übernehmen. Der Deal sorgt am Mittwoch für ein Kursfeuerwerk bei Cropenergies.
- Cropenergies-Aktie steigt um 70% auf 11,50 Euro durch Übernahmeangebot von Südzucker.
- Südzucker kann aufgrund des niedrigen Aktienkurses günstig zugreifen.
- Die Vereinfachung der Konzernstruktur hat positive Auswirkungen, aber finanzielle Vorteile sind begrenzt.
Am Mittwoch klettert die Aktie von CropEnergies zeitweise um etwa 70 Prozent bis auf eben jene 11,50 Euro, die Südzucker für die ausstehenden Aktien anbieten. Noch am Dienstag war die Aktie des Biosprit-Herstellers mit 6,75 Euro auf den tiefsten Stand seit März 2020 gefallen.
Südzucker hält aktuell 74,06 Prozent der ausstehenden Aktien, und kann angesichts des starken Kursverfalls der CropEnergies-Aktie nun günstig zugreifen. Bis zum Dienstag hatte sich der Aktienkurs im Verlauf des Jahres glatt halbiert.
"Die anstehende Transaktion wird die Komplexität bei Südzucker reduzieren und zu einem Rückgang der Rechts- und Verwaltungskosten führen. Dieser Segen kommt allerdings zum vollen Preis für Südzucker-Aktionäre, da CropEnergies bereits voll konsolidiert ist und die Transaktion keine Verbesserung des Umsatzes Umsatz, EBITDA oder EBIT bedeutet", schreibt Warburg-Analyst Oliver Schwarz, der seine Kaufempfehlung für Südzucker (Kursziel: 17,30 Euro) beibehält.
Barcalys-Analyst Alex Sloane bleibt hingegen skeptisch und belässt die Südzucker-Aktie auf Underweight mit einem Kursziel von 12 Euro. Seine Hauptsorge sei, dass die Zuckergewinne im Geschäftsjahr 2024 ihren Höhepunkt erreicht haben und in den nächsten Jahren deutlich korrigieren könnten. Die Vereinfachung der Konzernstruktur sei zwar positiv, doch die finanziellen Vorteile dürften sich in Grenzen halten.
Trotzdem scheint die Entscheidung für das Delisting bei Anlegern Anklang zu finden. Südzucker-Aktien legten in der Folge um bis vier Prozent zu, was auf ein gestärktes Vertrauen in die zukunftsorientierte Ausrichtung des Unternehmens hindeutet. Parallel dazu stabilisierten sich auch die Aktien des Biosprit-Herstellers Verbio, einem weiteren Akteur im Sektor erneuerbarer Energien, mit einem Anstieg von bis zu 4,5 Prozent.
Die Übernahme kurz vor Jahresende grenzt die Verluste der Aktie im bisherigen Jahresverlauf etwas ein. Südzucker hatte bis dato einen Rückgang von 13,5 Prozent zu verzeichnen, während Verbio sogar einen Rückgang von 53 Prozent hinnehmen musste.
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Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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