checkAd

    Künstliche Intelligenz  577  0 Kommentare
    Anzeige
    Wie Profianleger ihre Portfolios durch unruhige Fahrwasser steuern

    Anlageprofis dynamischer und innovativer durch systematische Tools, für Portfolios, die auch in schwierigen Marktphasen outperformen können. Lesen Sie hier mehr zu den Ergebnissen einer Invesco-Studie.

    Die Global Systematic Investing Study 2023 des US-Vermögensverwalter Invesco – eine Weiterentwicklung der jährlichen Invesco Global Factor-Investing-Studie – spiegelt die Veränderungen in der Welt des quantitativen Investierens wider. Für die Studie wurden 130 institutionelle Anleger und Wholesale-Investoren, die insgesamt ein Anlagevermögen von 22,5 Billionen US-Dollar verwalten, aus aller Welt befragt. Die Ergebnisse der diesjährigen Studie zeigen, dass systematische Investoren neben faktorbasierten Ansätzen zunehmend weitere quantitative Methoden nutzen, um widerstandsfähige Portfolios zu konstruieren und Alpha zu generieren. Die befragten Investoren sind sich weitgehend einig, dass ein breit gefächertes systematisches Instrumentarium Anlegern helfen kann, wesentliche Herausforderungen wie volatile Märkte und Datenlücken zu bewältigen.

    Künstliche Intelligenz – "Helferlein" im Investmentprozess

    Die Invesco-Studie zeigt, dass künstliche Intelligenz (KI) im systematischen Investieren angekommen ist: Bereits die Hälfte der Befragten Investoren nutzt KI-Tools im Investmentprozess. Allgemein erwarten die Investoren, dass der Einsatz von KI das Portfoliomanagement in den nächsten Jahren grundlegend verändern wird. Mit 75 Prozent der Befragten, geht eine überwiegende Mehrheit davon aus, dass KI binnen eines Jahrzehnts genauso wichtig (62 Prozent der Befragten) oder wichtiger (13 Prozent der Befragten) als traditionelle Investmentanalysen sein wird.

    Bereits jetzt nutzen systematische Anleger KI-Technologien für bestimmte Kernfunktionen, z.B. um das Marktumfeld besser zu verstehen und makroökonomische Trendwenden zu identifizieren: 46 Prozent der Investoren setzen KI ein, um Muster im Marktverhalten zu erkennen und 38 Prozent nutzen KI-Tools für die Portfolioallokation und das Risikomanagement. Dabei schätzen die Befragten besonders die Unvoreingenommenheit von KI-Modellen, um unerwartete Entwicklungen – ohne menschliche Emotionen – vorherzusagen. Zwar nutzt mit 29 Prozent erst ein knappes Drittel die neue Technologie für die Entwicklung und das Testen von Anlagestrategien, doch eine überwiegende Mehrheit von 76 Prozent plant dies für die Zukunft. Etwa 20 Prozent der Investoren setzen bereits KI zur Echtzeit-Überwachung und -Anpassung von Anlagepositionen ein und 55 Prozent wollen dies künftig tun.

    Für 78 Prozent der institutionellen Investoren stehen genaue und zeitnahe Einblicke, die KI-Tools bieten, im Vordergrund. Rund drei Viertel (74 Prozent) der Befragten sehen deren größten Vorteil in einem verbesserten Risikomanagement, gefolgt von einer erhöhten Effizienz und Automatisierung (68 Prozent). Am meisten Bauchschmerzen bereiten den Investoren die Komplexität der KI-Modelle (78 Prozent) sowie die Datenqualität und -vollständigkeit (51 Prozent).

    Asien-Pazifik und Nordamerika – Vorreiter bei KI

    Die Invesco-Studie zeigt auch deutliche regionale Unterschiede in der Einstellung zu KI. Investoren aus der EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika) sind laut den Ergebnissen der Studie skeptischer gegenüber dem Einsatz von KI als Anleger aus Nordamerika und der APAC-Region (asiatisch-pazifischer Raum). EMEA-Investoren sind laut Studie auch in der KI-Einführung weniger weit fortgeschritten als Investoren in Nordamerika und der APAC-Region. In der EMEA-Region ist gut die Hälfte (51 Prozent) der Anleger der Ansicht, dass KI traditionellen Analysemethoden auch in zehn Jahren noch nicht den Rang abgelaufen haben wird. In Nordamerika und APAC denken das dagegen nur zehn Prozent bzw. sieben Prozent der Investoren. Darüber hinaus sind Anleger in Nordamerika und APAC schon heute deutlich aufgeschlossener, KI-Tools in ihren Investmentprozessen zu nutzen. Die Wahrscheinlichkeit, dass APAC-Investoren KI nutzen, um Muster im Marktverhalten zu erkennen oder Anlagepositionen in Echtzeit anzupassen, ist doppelt bzw. dreimal so hoch wie bei EMEA-Investoren.

    Vom Faktor-Investing zur systematischen Portfoliokonstruktion

    Traditionell bilden faktorbasierte Ansätze (mit den Faktoren Growth, Value, Minimum Volatility, Momentum oder Size) die Basis des systematischen Investierens. Wie die Studie belegt, nutzen Profianleger seit einigen Jahren jedoch eine erheblich breitere Palette an systematischen Strategien, um durch unruhige Fahrwasser zu steuern. Die Studie zeigt z.B. eine zunehmende Akzeptanz von "Wachstum" als echtem Investmentfaktor. Die Sicht der Investoren auf die Faktoren verändert sich; die Definitionen der Faktoren ändern sich. Vier von fünf Befragten, d.h. immerhin 80 Prozent, erkennen z.B. "Wachstum" inzwischen als neuen Investmentfaktor an.

    Besonders wichtig sind im Zuge dessen Tools zur Entschlüsselung des makroökonomischen Marktumfelds geworden. Die Fähigkeit systematischer Ansätze, Marktrisiken zu mindern, war daher ein zentrales Thema der diesjährigen Invesco-Studie. 63 Prozent der Befragten sagten, dass sie mit Hilfe systematischer Strategien die Marktvolatilität im vergangenen Jahr bewältigen konnten. Fast 60 Prozent gaben an, dass das neue Marktregime mit höherer Inflation den systematischen Ansatz unterstützt.

    Immer mehr Anleger diversifizieren ihre Faktorengagements im Laufe der Zeit und passen sie an die makroökonomischen Prognosen und die gewünschte Portfoliobalance an. Die dynamische Asset Allokation ist für drei Viertel der Investoren zu einer Kernkomponente ihres Investmentansatzes geworden, die ihnen hilft, ihre Portfolios in Reaktion auf Veränderungen des Marktumfelds anzupassen und auf die Ausgangsgewichtung zurückzusetzen. Systematische Tools unterstützen die Investoren, das vorherrschende Makro-Umfeld zu analysieren und die Auswirkungen auf verschiedene Anlageklassen, Faktoren, Regionen und Sektoren zu identifizieren. In einer Phase, in der die Wirtschaft mit schwierigen Rahmenbedingungen wie hohe Volatilität, Inflation und Rezessionsgefahr zu kämpfen hat, nutzen Investoren breit gefächerte systematische Tool-Kits, um ihre Portfolios zu schützen aber auch, um neue Chancen aufzuspüren. "Angesichts der jüngsten Herausforderungen, fragen sich Investoren, wie sie unerwartete Hindernisse überwinden können", sagt Bernhard Langer, CIO Quantitative Strategies bei Invesco. "Die Investoren wollen nicht mehr nur auf faktorbasierte Ansätze setzen, um ein besseres Verständnis der Märkte zu erlangen und zu ermitteln, wann bestimmte Anlageklassen besser performen als andere."

    ETFs als einfaches Instrument, das Faktor-Engagement schnell anzupassen

    Börsengehandelte Fonds (ETFs) haben – wegen ihrer Anpassungsfähigkeit bei der dynamischen Portfolioverwaltung – bei den Investoren stark an Bedeutung gewonnen. Systematische Anleger nutzen ETFs für gezielte Faktorstrategien und zur Absicherung sowie zur Verwaltung des Gesamtportfolios. Aus der Studie geht hervor, dass etwa die Hälfte der institutionellen Anleger und zwei Drittel der Großanleger ETFs in ihren systematischen Ansatz einbeziehen. Da die Prognosen der Wirtschaftsmodelle die Höhe des Engagements bestimmen, sehen viele einen Aufschwung dieser Strategie voraus, insbesondere angesichts des mangelnden Schutzes, der festverzinslichen Wertpapiere in Zeiten hoher Anleihenvolatilität.

    Darüber hinaus spielen ETFs eine wichtige Rolle bei der Anpassung von Faktorengagements. ETFs ermöglichen es den Investoren, bestimmte Verzerrungen in ihren Portfolios abzumildern. So können beispielsweise Bestände, die auf wachstumsstarke thematische Strategien wie künstliche Intelligenz oder erneuerbare Energien ausgerichtet sind, mit ETFs auf Value-Faktoren ausgeglichen werden. Ein in der EMEA ansässiger Großanleger sagte: "Wir gleichen einen Teil unseres übergewichteten Wachstumsengagements aus, indem wir einen Value-Faktor-ETF besitzen." Die Experten sehen Raum für weitere innovative ETF-Produkte, besonders solche, die die Absicherung, die taktische Vermögensallokation und den Ausgleich von Portfoliorisiken erleichtern. Die Fortschritte der künstlichen Intelligenz werden als ausschlaggebend für die Entwicklung anspruchsvoller Produkte und für die Auswahl angesehen. Wie ein nordamerikanischer Großanleger erklärte: "Es gibt eine explosionsartige Zunahme von systematischen Ideen, die durch KI angetrieben werden. Auch wenn nicht jeder sein eigenes KI-Modell entwickeln kann, sollten alle Anleger durch neue Anlageinstrumente und -produkte Zugang zu diesen Technologien erhalten."

    Systematische Tools unterstützen ESG-Integration

    Die Investoren setzen systematische Strategien auch zur Bewältigung ESG-bezogener Herausforderungen ein, v.a. bei der Bewältigung der Datenlücke. Rund zwei Drittel der Befragten nutzen systematische Strategien, um ESG-Faktoren (ökologische -, soziale - und Umweltaspekte) in ihren Portfolios zu berücksichtigen. Systematische Tools können Investoren dabei unterstützen, ESG-Variablen und Kennzahlen zu entschlüsseln, was bedeutende Auswirkungen auf die Performance haben kann. Rund die Hälfte der Befragten glaubt, dass systematische Investmentansätze bei der ESG-Integration helfen können, wenn die Datenverfügbarkeit gering ist. Einige Investoren sagten, dass sie systematische Tools einsetzen, um Unstimmigkeiten zwischen den ESG-Ratings verschiedener Ratingagenturen auszugleichen und eigene ESG-Bewertungen von Unternehmen aus Rohdaten zu entwickeln. Anders gesagt, nutzen viele Investoren systematische Modelle, um die Qualität der verfügbaren Daten zu verbessern.

    Neugierig geworden? Unser kostenloser Newsletter liefert Ihnen jeden Tag fundierte Marktanalysen, strategische Anlagetipps und exklusive Einblicke in die profitabelsten Handelsmöglichkeiten direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Jetzt am besten gleich anmelden!

     


    SmartTrade Daily
    0 Follower
    Autor folgen

    SmartTrade Premium ist eine Marke der wallstreet:online Publishing GmbH Ritterstraße 11 10969 Berlin Internet:https://smarttrade.de/ E-Mail: kontakt@smarttrade.de DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Die Inhalte dieser Publikation sind unabhängig. Sie basieren auf eigenen Recherchen und Erkenntnissen, die wir als Finanz-Journalisten erlangt haben. Sie beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig und zuverlässig halten. Obwohl sämtliche Artikel und Inhalte sorgfältig recherchiert sind, können darin Fehler enthalten sein. Sie sollten daher Ihre Investment-Entscheidung nicht allein basierend auf diesen Informationen treffen. Die in dieser Publikation enthaltenen Meinungen und Inhalte dienen ausschließlich der Information. Sie stellen keine Aufforderung, Werbung oder Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Die beschriebenen Meinungen, Strategien und Informationen sind weder eine allgemeine noch eine persönliche Beratung und können diese auch nicht ersetzen. In der Vergangenheit erzielte Gewinne sind kein Garant für künftige Ergebnisse. Dieser Publikation, sämtliche darin veröffentlichten grafischen Abbildungen und sonstigen Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte liegen bei der wallstreet:online Publishing GmbH.
    Verfasst von SmartTrade Daily
    Künstliche Intelligenz Wie Profianleger ihre Portfolios durch unruhige Fahrwasser steuern Anlageprofis dynamischer und innovativer durch systematische Tools, für Portfolios, die auch in schwierigen Marktphasen outperformen können. Lesen Sie hier mehr zu den Ergebnissen einer Invesco-Studie.