Schwacher Ausblick: Cisco stürzt ab – ist die Aktie jetzt ein Kauf?
Die Freude über ein starkes Quartal währt nur kurz. Der Netzwerkausrüster Cisco enttäuscht bei der Prognose und wird dafür von Anlegern abgestraft. Die Aktie fällt zweistellig ins Minus.
- Cisco enttäuscht bei Prognose
- Umsatz und Gewinn steigen, aber Aktie fällt
- Verlangsamung der Bestellungen als Problem
Der Umsatz des US-Konzerns stieg im ersten Quartal des Geschäftsjahres, das am 28. Oktober endete, um 7,6 Prozent, teilte Cisco mit. Der Nettogewinn stieg von 2,67 Milliarden US-Dollar bzw. 65 Cent pro Aktie im Vorjahresquartal auf 3,64 Milliarden US-Dollar bzw. 89 Cent pro Aktie.
Obwohl die Erwartungen der Wall Street damit geschlagen werden konnten, stürzte die Cisco-Aktie zweistellig ab. Aktuell stehen die Papiere im vorbörslichen Handel rund zehn Prozent im roten Bereich. Damit liegt die Aktie nun auch auf YTD-Basis knapp im Minus seit Jahresbeginn.
Das Problem: Eine Verlangsamung der neuen Bestellungen. Dabei wird dem Unternehmen der Erfolg aus den Vorquartalen zum Verhängnis. Nach starken Auslieferungen seien Kunden mit der Installation und Implementierung von Produkten beschäftigt, erklärte das Unternehmen. "Unsere Kunden und unsere Vertriebsorganisationen haben uns in den letzten 90 Tagen sehr deutlich darauf hingewiesen, dass dies das Problem ist", so Cisco-CEO Chuck Robbins.
Prognose verfehlt die Erwartungen
Cisco gilt als Veteran der Internetbranche. Im Jahr 2000 war das Unternehmen nach Microsoft das zweiwertvollste Unternehmen im S&P 500.
Für das bis Januar endende Quartal prognostiziert Cisco Umsätze zwischen 12,6 und 12,8 Milliarden US-Dollar - deutlich unter den von Analysten geschätzten 14,2 Milliarden US-Dollar. Der bereinigte Gewinn soll bei 82 bis 84 Cent pro Aktie liegen, verglichen mit einer Prognose von 99 Cent.
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Ciscos Bericht deutet darauf hin, dass sich die verlangsamten Bestellungen für Netzwerk-Hardware negativ auf das Wachstum auswirken. CEO Chuck Robbins versucht, die Abhängigkeit des Unternehmens von einmaligen Hardwareverkäufen zu verringern, indem er tiefer in den Bereich Software und Dienstleistungen einsteigt. Diese Umstellung reicht jedoch noch nicht aus, um die Rückgänge bei den Unternehmensausgaben abzufedern.
Splunk-Übernahme soll in Q3 2024 vollzogen sein
Trotzdem hegt das Unternehmen die Hoffnung, dass die Verkäufe in der zweiten Jahreshälfte wieder anziehen werden. Cisco unternimmt Schritte, um sein Geschäft weiter zu diversifizieren, einschließlich der Übernahme des Softwareunternehmens Splunk Inc. für 28 Milliarden US-Dollar, die im September angekündigt wurde. Diese Akquisition soll Cisco zusätzliche Dienstleistungen für Unternehmenskunden bieten, darunter Netzwerküberwachung und Cybersicherheitsrisiken. Cisco erwartet, diese Transaktion bis Ende des dritten Quartals des Kalenderjahres 2024 abzuschließen.
Kurssturz als Einstiegschance?
Auch wenn Aktionäre am Donnerstag kalt erwischt wurden, glauben viele Anleger weiter an das Unternehmen und halten den Tech-Riesen nun sehr attraktiv bewertet. Im wO-Forum schreibt User foret: "Quartalsbericht erstmal wenig ermutigend , dafür kommen für langfristige Investoren Kaufkurse wieder in Sicht!"
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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