checkAd

     669  0 Kommentare
    Anzeige
    Ins Depot gespickt – wie Deutsche ihr Geld anlegen

    Der Trendmonitor Vermögensverwaltung des Instituts für Vermögensaufbau IVA zeigt, worauf deutsche Anleger setzen und welche Aktienlieblinge in ihren Depots liegen.

    Zudem erfahren Sie welches die bevorzugten Anlageklassen sind, wie sich die Depots verändert haben und wie sich die Depots großer und kleinerer Investoren unterscheiden.

    „Aktiv, Aktien- und Amerika-lastig“

    Die durchschnittlichen Portfolios unabhängiger Vermögensverwalter aus Deutschland sind „aktiv, Aktien- und Amerika-lastig“. Für die Einblicke in die Depots der Anbieter haben das Institut für Vermögensaufbau IVA und der Wealth-Software-Anbieter Qplix mehr als 54.000 reale Kundenportfolios ausgewertet – von mehr als 100 unabhängigen Vermögensverwaltern. Dafür wurden die Portfoliobestandsdaten von den Depotbanken V-Bank, DAB BNP Paribas, Deutsche Bank, Baaderbank und Donner & Reuschel aus dem Jahr 2022 aggregiert und anonymisiert. Das Ergebnis ist der erste Trendmonitor Vermögensverwaltung. Der IVA-Trendmonitor zeigt unter anderem, worauf deutsche Anleger Wert legen und welche Aktienlieblinge in ihren Depots liegen.

    Was in der Studie zuerst auffällt: Der Aktienanteil machte Ende 2022 mit rund 60% in den Vermögensverwaltungsdepots den Großteil der Portfolios aus und war so hoch wie seit fünf Jahren nicht mehr. Mit großem Abstand und einem Anteil von knapp 20% folgen Renten. Immerhin noch rund 15% des durchschnittlichen Portfolios entfallen auf Liquiditätspositionen. Eine untergeordnete Rolle spielen in deutschen Depots dagegen Edelmetalle und Rohstoffe mit 3,6%, Derivate mit 1,5% und Immobilien mit 1,2%.

    Deutsche Anleger setzen laut IVA-Studie beim Vermögensaufbau stark auf ein aktives Management: Über 50% der durchschnittlichen Portfolio-Aufteilung entfallen auf aktiv gemanagte Fonds, zusätzlich kauften und verkauften Vermögensverwalter bis zu einem Portfolio-Anteil von 17,5% Einzelaktien und -anleihen für ihre Mandanten.

    Euro, US-Dollar und Large Caps

    Insgesamt notieren die meisten Anlagen in den Depots mit 48,3% in Euro. Bei den Anleihen liegen in Euro lautende Titel (59,6%) in der Gunst der Portfoliomanager vorne – sowie solche, mit einer kurzen Restlaufzeit von bis zu 5 Jahren (61,8%). Im Durchschnitt investieren die Portfoliolenker dabei bis zu 75% in Unternehmensanleihen guter Bonität (Investment-Grade-Anleihen).

    Bei den Aktienanlagen liegt der Dollar mit 40,4% allerdings vor dem Euro mit 32,5% – das erklärt sich auch durch den hohen Nordamerika-Anteil bei den Aktientiteln. Wichtig ist den Deutschen offensichtlich v.a., dass die Unternehmen in ihrem Depot stabile Gewinne erwirtschaften und diese auch an ihre Aktionäre weitergeben. Darüber hinaus setzen Anleger hierzulande stark auf Konzerne mit starker Marktposition, die auch in schwierigen Zeiten freie Cashflows erwirtschaften können und die sich zudem immer neue Geschäftsfelder erschließen.

    Aus der Studie geht hervor, dass die Deutschen bei europäischen und deutschen Aktientiteln auf dividendenstarke Unternehmen und in den USA dagegen auf hoch bewertete Konzerne, die über wichtige Wettbewerbsvorteile verfügen, setzen.

    So nutzen die Vermögensverwalter bei den Aktienanlagen vor allem Wertpapiere von großen Unternehmen für ihre Mandanten: 77,2% entfallen auf Large Caps, Mid Caps folgen mit 13,9 und Small Caps mit 8,9%. Bei den Branchen haben Technologie- mit 16,9 und Gesundheitstitel mit 14,7% die Nase vorn, dicht gefolgt von Aktien der Sektoren Finanzdienstleister, Industrie und Luxuskonsumgüter (zyklische Konsumgüter).

    Die Aktienlieblinge der Deutschen

    Die beliebteste Aktie der Deutschen ist unbestritten die der Allianz: Rund jeder Zehnte hat den krisenfesten, verlässlichen Dividendenzahler im Depot. Die Dividendenrendite liegt aktuell bei stolzen 5,1%. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp 10 für das laufende Geschäftsjahr gilt die Allianz-Aktie zudem als günstig bewertet. Auf der Beliebtheitsskala ganz vorne mit dabei sind auch die Aktien von BASF, Microsoft und SAP. Sie liegen bei fast jedem Zehnten deutschen Anleger im Depot. Der Chemiekonzern BASF hat derzeit wie der Rest der Chemieindustrie mit der schwierigen konjunkturellen Lage zu kämpfen, trotzdem liegt die Dividendenrendite des Chemieriesen bei hohen 8,1%, die Bewertung der Aktie ist auf ein KGV von 11 zurückgegangen und damit günstig.

    Microsoft mit seinen wiederkehrenden Einkünften durch Lizenzgebühren und dem Wachstumstreiber Cloud-Geschäft im Rücken ist ein verlässlicher Dividendenzahler (aktuelle Dividendenrendite 0,9%) und tätigt regelmäßig Aktienrückkäufe, ist aber mit einem KGV von knapp 30 recht hoch bewertet. Das widerstandsfähige Software-Unternehmen SAP ist schon jetzt der mit Abstand wertvollste DAX-Konzern. Das Management richtet das Geschäft auf Cloud-Dienste aus, was den Kunden moderne Technologie aus Germany verspricht und dem Anbieter regelmäßige Einnahmen garantiert. Die SAP-Aktie notiert derzeit knapp unter dem Jahreshoch. Die SAP-Aktie sieht mit einem KGV von 24 im Vergleich zu anderen deutschen Aktien recht teuer aus, ist im Vergleich zu Mitbewerbern, wie z.B. Workday dessen KGV bei 39 liegt, deutlich günstiger bewertet. Auch Deutsche Post und Deutsche Telekom, Nestlé (Schweiz) sowie Apple, Amazon und PayPal (alle drei USA) zählen zu den Top10-Aktien in der Anlegergunst der Deutschen.

    Vermögensverwalter gehen vorbereitet in die Zinswende

    Laut IVA-Trendmonitor haben sich die durchschnittlichen Ausprägungen der Portfolios in den Jahren seit 2018 teilweise deutlich verändert. Mit Blick auf die Laufzeiten oder Durationen der Anleihen z.B.: Während der Anteil von Renten mit einer Restlaufzeit von unter fünf Jahren zwischen 2018 und 2021 maximal stagnierte, wurde ihr Gewicht in den Portfolios 2022 deutlich erhöht. „Anleihen mit längerer Restlaufzeit weisen eine entsprechend höhere Zinssensitivität auf, die im Falle von steigenden Zinsen am Rentenmarkt zu einer vorübergehenden Abwertung der betroffenen Anleihen führt“, schreiben die Studienautoren und erklären weiter: „Die Vermögensverwalter haben sich augenscheinlich auf die Zinswende vorbereitet, indem sie die durchschnittlichen Restlaufzeiten innerhalb ihrer Rentenportfolios verkürzt haben.“

    Gute Bonität und Energietitel wieder gefragt

    Auch die durchschnittliche Bonität der Rentenpositionen änderte sich in den vergangenen Jahren deutlich: Während 2019 nur rund 60% in Investment-Grade-Anleihen investiert waren, belegten Anleihen niedriger Bonität und Anleihen ohne Rating zu dieser Zeit noch Anteile von 22 und 18%. Bis zum Jahr 2022 wurde das Gewicht von Anleihen guter Bonität auf 75% erhöht. Dabei setzten die Depotverwalter auch innerhalb des Investment Grades statt auf die renditestärkeren, aber risikoreicheren niedrigeren Ratingklassen BBB und A nun auf die sichersten Ratingklassen AAA und AA.

    In deutschen Depots wurden bis 2022 sowohl das Gewicht des Technologiesektors als auch das der wachstumsstärksten Aktien des S&P 500 fast verdoppelt. Die Ukraine-Krise machte sich vor allem beim Gewicht der Energietitel bemerkbar: Ihr Anteil vervierfachte sich seit Anfang 2020 beinahe.

    Während der Anteil von Krypto-Anlagen sich zwischenzeitlich sprunghaft erhöhte, macht inzwischen aber wieder nur einen unbedeutenden Teil in deutschen Portfolios aus.

    Schließlich haben die Studienautoren auch die Unterschiede zwischen kleinen und größeren Depots mit einem Volumen von mindestens einer Million Euro unter die Lupe genommen: So ist bei den Großanleger-Portfolios der Europa- gegenüber dem US-Anteil höher gewichtet, außerdem sind die Aktienanteile kleiner und die Rentenpositionen größer. „Eine sichtbare Übergewichtung weisen bei den größeren Depots die Anleihen mit ultralanger und unbegrenzter Laufzeit auf“, schreiben die Studienautoren.

    Bei Großanlegern nutzen die Vermögensverwalter zudem häufiger Einzelwerte, was auch dazu führt, dass die größeren Portfolios im Schnitt eine geringere Gesamtkostenquote (TER oder Total Expense Ratio) aufweisen: In Portfolios mit einem Volumen von unter einer Million Euro liegt die durchschnittliche Gesamtkostenquote bei über 70 Basispunkten, für alle größeren Depots verlangen die Vermögensverwalter im Durchschnitt weniger als 40 Basispunkte.

    Neugierig geworden? Unser kostenloser Newsletter liefert Ihnen jeden Tag fundierte Marktanalysen, strategische Anlagetipps und exklusive Einblicke in die profitabelsten Handelsmöglichkeiten direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Jetzt am besten gleich anmelden!


    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte

    SmartTrade Daily
    0 Follower
    Autor folgen

    SmartTrade Premium ist eine Marke der wallstreet:online Publishing GmbH Ritterstraße 11 10969 Berlin Internet:https://smarttrade.de/ E-Mail: kontakt@smarttrade.de DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS: Die Inhalte dieser Publikation sind unabhängig. Sie basieren auf eigenen Recherchen und Erkenntnissen, die wir als Finanz-Journalisten erlangt haben. Sie beruhen auf Quellen, die wir für vertrauenswürdig und zuverlässig halten. Obwohl sämtliche Artikel und Inhalte sorgfältig recherchiert sind, können darin Fehler enthalten sein. Sie sollten daher Ihre Investment-Entscheidung nicht allein basierend auf diesen Informationen treffen. Die in dieser Publikation enthaltenen Meinungen und Inhalte dienen ausschließlich der Information. Sie stellen keine Aufforderung, Werbung oder Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Die beschriebenen Meinungen, Strategien und Informationen sind weder eine allgemeine noch eine persönliche Beratung und können diese auch nicht ersetzen. In der Vergangenheit erzielte Gewinne sind kein Garant für künftige Ergebnisse. Dieser Publikation, sämtliche darin veröffentlichten grafischen Abbildungen und sonstigen Inhalte sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte liegen bei der wallstreet:online Publishing GmbH.
    Verfasst von SmartTrade Daily
    Ins Depot gespickt – wie Deutsche ihr Geld anlegen Der Trendmonitor Vermögensverwaltung des Instituts für Vermögensaufbau IVA zeigt, worauf deutsche Anleger setzen und welche Aktienlieblinge in ihren Depots liegen.