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    Trübe Stimmung in der Wirtschaft: Firmen verlieren die Lust an der Heimat

    Die Bundesregierung rechnet 2023 nun mit einem Konjunkturrückgang und der Preisanstieg wird sich erst 2024 abschwächen.

    Die aktuelle Lage der deutschen Wirtschaft bleibt schwierig und für zahlreiche Firmen verliert der Standort Deutschland an Schärfe. Die Bundesregierung hat ihren bisherigen Konjunkturausblick deutlich korrigiert und rechnet 2023 nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters nun mit einem Schrumpfen der Wirtschaftsleistung. In seiner Herbstprojektion gehe Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) für das laufende Jahr von einem preisbereinigten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,4 % aus, erfuhr Reuters am Freitag von Insidern der Regierung.

    In der Frühjahrsprojektion hatte Habeck noch ein Plus in gleicher Höhe erwartet. Erst 2024 erwartet die Regierung nun wieder ein leichtes BIP-Wachstum von 1,3 %. 2025 soll das Plus auf 1,5 % steigen. In Regierungskreisen hieß es ergänzend, man rechne mit einer vor allem binnenwirtschaftlich getragenen Erholung zum Jahreswechsel 2023/24 und einer weiteren wirtschaftlichen Belebung im Jahresverlauf 2024. Bei der Inflation geht die Regierung von 6,1 % in diesem Jahr und von einer deutlichen Abschwächung des Preisanstiegs im Jahr 2024 auf 2,6 % aus. Hintergrund für diesen Rückgang seien laut Experten eine Stabilisierung der Energiepreise, wenn auch auf höherem Niveau, ein robuster Arbeitsmarkt und eine gute Lohn- und Gehaltsentwicklung.

    Deutsche Unternehmer zunehmend verschnupft – ifo Geschäftsklima sinkt weiter

    Die aktuelle Lage der deutschen Wirtschaft bleibt schwierig. Allerdings kommen aus der Industrie erste Anzeichen einer Aufhellung der Konjunktur in den nächsten Monaten. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, hat das verarbeitende Gewerbe in Deutschland im August wieder mehr Aufträge eingesammelt. Das Neugeschäft stieg um 3,9 % zum Vormonat und damit fast doppelt so stark wie erwartet.

    Die aktuelle Umfrage des ifo Instituts zeigt aber, bislang ist die Stimmung in der deutschen Wirtschaft trübe: Der ifo Geschäftsklimaindex ging von 85,8 im August auf 85,7 Punkte im September nochmals leicht zurück. Die Unternehmen waren weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften, und der Pessimismus für die kommenden Monate nahm leicht zu. Die Stimmung in der deutschen Exportindustrie hat sich merklich verschlechtert, die ifo Exporterwartungen fielen auf -11,3 Punkte im September, von -6,5 Punkten im August. Darüber hinaus hat die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen einen Dämpfer erhalten, und die Krise im deutschen Wohnungsbau spitzt sich weiter zu.

    Im Dienstleistungssektor war das Geschäftsklima im September zum sechsten Mal in Folge rückläufig und lag bei -5,0 nach -4,1 im August. Dies war auf eine merkliche Verschlechterung der aktuellen Lage zurückzuführen. Die Umsätze entwickelten sich schwächer als in den Vormonaten. Die Erwartungen konnten leicht zulegen, sind jedoch weiterhin von Skepsis geprägt. Im Bauhauptgewerbe ist der Geschäftsklimaindikator mit -31,3 (-29,8 im August) auf den niedrigsten Wert seit Januar 2009 gefallen. Im August hatten bereits 20,7 % der Firmen von abgesagten Projekten berichtet, nach 18,9 % im Vormonat. Die Unternehmen beurteilten im September ihre aktuelle Geschäftslage nochmals schlechter und blicken äußerst pessimistisch auf die kommenden Monate. Im verarbeitenden Gewerbe ist der Geschäftsklimaindex leicht auf -16,4 (-16,6 im August) gestiegen. Die Unternehmen waren mit der aktuellen Geschäftslage etwas zufriedener. Die Erwartungen verschlechterten sich minimal und blieben pessimistisch. Der Auftragsbestand ging weiter zurück. Auch im Handel ist der Index von -25,6 auf -25,0 gestiegen. Dies war auf weniger pessimistische Erwartungen zurückzuführen. Mit den laufenden Geschäften waren die Händler jedoch weniger zufrieden.

    Wirtschaftsstandort Deutschland verliert für viele Firmen an Schärfe

    Der Standort Deutschland werde unattraktiver, so das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des ifo-Instituts, bei der im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen 1.200 Firmen zur Zufriedenheit am Wirtschaftsstandort Deutschland befragt wurden. Zuviel Bürokratie und Regulierung – für zahlreiche Familienunternehmen sind das Gründe nicht mehr so stark in Deutschland zu investieren. So sehen 71 % der Unternehmen Bürokratie und staatliche Regulierung als deutlichen Dämpfer für Investitionen hierzulande. Für 48 % der Firmen sind hohe Energiekosten ein ernstes Problem und 47 % der Unternehmer stellt der anhaltende Fachkräftemangel vor große Herausforderungen.

    Das Familienunternehmen Paul Horn aus Tübingen produziert Präzisionswerkzeuge für Automobilindustrie, Medizintechnik, Chemie, Luft- und Raumfahrt, oder Werkzeug- und Formenbau und liefert in siebzig Länder weltweit. Das Familienunternehmen beschäftigt in Deutschland rund 1.000 Mitarbeiter, zuletzt habe es aber verstärkt in den USA investiert, betont Markus Horn, Geschäftsführer Paul Horn GmbH, in einem Interview gegenüber der ARD.

    Schuld daran seien auch die deutsche Bürokratie, wie z. B. das Lieferkettengesetz, das u.a. die Ausbeutung von Mitarbeitern im Ausland verhindern soll. „Beim Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz muss der Unternehmer bestimmte Nachweise erbringen, dass beispielsweise die Menschenrechte bei den Lieferanten, den Lieferanten der Lieferanten usw. – also über die komplette Lieferantenkette hinweg, bis ins letzte Glied – nach deutschen Standards gewahrt werden“, erklärt Horn.

    Damit seien allein zwei seiner Mitarbeiter beschäftigt. Laut Experten müsse Deutschland in Sachen Entbürokratisierung dringend Tempo machen. Monika Schnitzer, Vorsitzende Sachverständigenrat Wirtschaft, betont: „Je weniger Bürokratie es gibt, umso weniger gibt es zu verwalten. Umso weniger Menschen muss auch der Staat beschäftigen, um all die Regeln durchzusetzen. Hier die Prozesse zu vereinfachen, beispielsweise auch indem man digitalisiert, das wäre eine Win-win-Situation.“ Dann könnte sich auch das Werkzeugunternehmen Paul Horn vorstellen, wieder mehr Geld im eigenen Land zu investieren.

    Freundliche Grüße

    Ihre SmartTrade Daily Redaktion

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