Europa-Aktien zu teuer
Diese Aktien aus Europa werden den Stoxx 600 um zehn Prozent drücken, warnt UBS
Der Europa-Index Stoxx 600 wird bis Jahresende um zehn Prozent nachgeben, erwartet die UBS. Welche Unternehmen dafür sorgen werden.
- Europa-Index Stoxx 600 wird um 10% fallen
- Erträge der Unternehmen im Index werden abschwächen
- Zyklische Aktien mit höheren Kursschwankungen
- Siemens, ASML, Airbus, LVMH und Richemont könnten den Index nach unten ziehen
Für den europäischen Leitindex Stoxx Europe 600 sind die guten Zeiten vorbei, sagen die Aktienstrategen der UBS voraus und prognostizieren einen Rückgang des marktbreiten Börsenbarometers bis Jahresende von rund zehn Prozent. "Unser Indexziel für 2023 wurde in unserem Ausblick im Januar festgelegt, und wir sehen keinen Grund, es zu ändern", zitiert CNBC die Schweizer Großbank.
Die Strategen gehen davon aus, dass sich die Erträge der Unternehmen im Index in den kommenden Monaten abschwächen könnten, und rechnen vor allem bei zyklischen Aktien mit höheren Kursschwankungen und steigenden Risikoaufschlägen. Dies werde dazu führen, dass der Stoxx 600 bis Jahresende von aktuell etwa 454 Punkten auf 410 Punkte zurückfallen wird, argumentiert die Investmentbank.
Zu einem so starken Rückgang der Benchmark kann es jedoch nur kommen, wenn einige der am höchsten im Index gewichteten Konzerne zurückfallen. Die UBS hat also nach Aktien gesucht mit einer hohen Volatilität, mit negativen Gewinnrevisionen in letzter Zeit und Bewertungen, die noch nicht im einstelligen Bereich liegen. Aktuell werden die Indexmitglieder noch mit einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11,9 bewertet, was nach Ansicht der Strategen "zu hoch" sei.
Unter den fünf Aktien, bei denen die Schweizer eine besonders hohe Gefahr sehen, dass sie den Stoxx 600 nach unten ziehen können, befindet sich zum Beispiel die des deutschen Industriekonzerns Siemens. Die Aktie kommt auf ein KGV von über 18. Bislang hat die Aktie in diesem Jahr etwa acht Prozent gewonnen. Auf ein fast doppelt so hohes KGV kommt der niederländische Chipriese ASML Holding, dessen Kurs in 2023 bislang um gut 21 Prozent gestiegen ist. Daneben nennt die Investmentbank noch den Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus und die beiden Luxuswerte LVMH und Richemont.
Einige der Unternehmen, die in diesem Jahr zu den Top-Performern zählen, sind mittlerweile überkauft und zu teuer geworden, warnt die UBS. Unter ihnen befänden sich Aktien, die in letzter Zeit schon 15 Prozent eingebüßt haben - doch auch diese könnten durchaus noch weiter abrutschen, sollte es zu weiteren Abstufungen kommen oder sich die Rahmenbedingungen verschlechtern.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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