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     721  0 Kommentare Digitaler Euro: Eine neue Ära?

    Der digitale Euro, der als eine Art von Zentralbank-Digitalwährung (Central Bank Digital Currency, CBDC) fungiert, ist elektronisches Geld, das von der Europäischen Zentralbank (EZB) herausgegeben und reguliert wird.

    Dieses digitale Äquivalent des Euros zielt darauf ab, die Vorteile der Digitalisierung für den Geldverkehr zu nutzen, während die traditionellen Eigenschaften des Geldes beibehalten werden. In Europa beherrschen große Konzerne wie Apple, Google oder PayPal den digitalen Zahlungsverkehr.  Diese Vorherrschaft könnte mit einem digitalen Euro eingedämmt werden, wobei hier zu berücksichtigen ist, dass der Faktor Zeit eine große Rolle spielt und die genannten Konzerne das Marktfeld schon länger für sich bearbeitet haben.

    Es gibt eine Reihe von Vorteilen, die mit der Einführung eines digitalen Euros einhergehen. Einige davon sind:

    1. Effizienz: Durch die Digitalisierung des Euros könnten Transaktionen effizienter und schneller durchgeführt werden, insbesondere im Vergleich zu traditionellen Methoden wie Banküberweisungen oder Kreditkartenzahlungen. Hierzu stehen noch weitergehende Untersuchungen aus.

    2. Zugänglichkeit: Ein digitaler Euro könnte einen besseren Zugang zu Finanzdienstleistungen ermöglichen, insbesondere für Menschen in unterversorgten oder ländlichen Gebieten, die möglicherweise keinen einfachen Zugang zu traditionellen Bankdienstleistungen haben.

    3. Sicherheit: Ein digitaler Euro, der von der EZB reguliert wird, könnte gegenüber privaten digitalen Währungen wie Bitcoin oder Ethereum zusätzliche Sicherheit bieten, da er durch die Finanzmacht und Regulierungsbehörde der EZB gestützt wird.

    4. Transparenz: Die Blockchain-Technologie, die oft mit digitalen Währungen verbunden ist, bietet eine hohe Transparenz und kann dazu beitragen, Betrug und Geldwäsche zu reduzieren. Allerdings ist noch nicht entschieden worden, auf diese Technologie zu setzen.

    Im April 2023 veröffentlichte die EZB ihren dritten Fortschrittsbericht zum digitalen Euro und eine Studie über mögliche Merkmale einer digitalen Brieftasche. In diesem Bericht wurden die dritte Reihe von Design- und Vertriebsoptionen vorgestellt, die in das Gesamtdesign des digitalen Euros einfließen würden. In seinen ersten Versionen wäre der digitale Euro für die Bewohner, Händler und Regierungen des Euro-Währungsgebiets zugänglich. Nicht ansässige Bürger des Euro-Währungsgebiets könnten ebenfalls Zugang haben, sofern sie ein Konto bei einem im Euro-Währungsgebiet ansässigen Zahlungsdienstleister (PSP) haben. In weiteren Versionen könnten auch Verbraucher aus ausgewählten Drittländern Zugang haben, abhängig von den Zugangsregeln, die im gesetzlichen Rahmen für einen digitalen Euro festgelegt werden sollen. Es wird auch die mögliche Bereitstellung von grenzüberschreitenden Währungsfunktionalitäten mit anderen digitalen Zentralbankwährungen außerhalb des Euro-Währungsgebiets erwartet.


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    Dr. Harald Meisner
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    Dr. Harald Meisner ist ehemaliger Professor und heutiger Lehrbeauftragter für Finanzwirtschaft an der Rheinischen Fachhochschule in Köln. Sein Forschungs- und Interessenschwerpunkt liegt seit 2004 im Themengebiet „Finanzwirtschaft in der Internetökonomie“*; so lautet auch das zuletzt von ihm im Springer-Verlag erschienene Buch*. Prof. Meisner betreibt den Blog blog.meisnerconsult.de, auf dem er sich zu Finanzinnovationen, Crowdinvesting , FinTechs und der Blockchain-Technologie im einzelwirtschaftlichen und gesamtwirtschaftlichen Kontext äußert.

    Prof. Meisner berät auch kleine und mittlere Unternehmen bezüglich alternativer Finanzierungsmöglichkeiten mit Hilfe seiner Firma MeisCon Hürth (meisnerconsult.de).

    *Werbelink

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    Verfasst von Dr. Harald Meisner
    Digitaler Euro: Eine neue Ära? Der digitale Euro, der als eine Art von Zentralbank-Digitalwährung (Central Bank Digital Currency, CBDC) fungiert, ist elektronisches Geld, das von der Europäischen Zentralbank (EZB) herausgegeben und reguliert wird.