checkAd

    Rheinmetall (Seite 530)

    eröffnet am 02.10.03 23:56:52 von
    neuester Beitrag 09.05.24 11:29:21 von
    Beiträge: 5.566
    ID: 782.387
    Aufrufe heute: 147
    Gesamt: 595.250
    Aktive User: 0

    Werte aus der Branche Maschinenbau

    WertpapierKursPerf. %
    1,3400-10,07
    2,5100-10,29
    3,5500-11,03
    0,6400-18,47
    14,850-25,71

    Beitrag zu dieser Diskussion schreiben

     Durchsuchen
    • 1
    • 530
    • 557

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 24.11.04 23:00:51
      Beitrag Nr. 276 ()
      24.11.2004
      Rheinmetall "accumulate"
      Bankgesellschaft Berlin

      Uwe Jech, Analyst der Bankgesellschaft Berlin, bewertet die Rheinmetall VZ-Aktie (WKN 703003) mit "accumulate".

      Die Röchling-Familie werde ihre Beteiligung an Rheinmetall vollständig im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens bei institutionellen Investoren platzieren. Röchling halte 74% der Stamm- und 10,5% der Vorzugsaktien. Konsortialführer sei Goldmann-Sachs. Vor diesem Hintergrund schlage der Vorstand dem Aufsichtsrat vor, die Vorzugsaktien in Stammaktien umzuwandeln. Sofern der Aufsichtsrat diesem Vorschlag zustimme (was man erwarte), könne der Beschluss spätestens auf der nächsten Hauptversammlung gefasst werden.

      Es gebe keine Änderung der fundamentalen Einschätzung. Positiv zu werten sei die künftig höhere Gewichtung im MDAX. Allerdings erwarte man kurzfristig Kursbelastungen aus dem anstehenden Platzierungsverfahren.

      Die Analysten der Bankgesellschaft Berlin stufen die Rheinmetall-Aktie unverändert mit "accumulate" ein, bei einem Kursziel von 41 Euro.
      Avatar
      schrieb am 24.11.04 22:59:26
      Beitrag Nr. 275 ()
      24.11.2004
      Rheinmetall Outperformer
      LRP

      Markus Turnwald, Analyst der LRP Landesbank Rheinland-Pfalz, stuft die Vorzugsaktie von Rheinmetall (WKN 703003) weiterhin mit "Outperformer" ein.

      Die Röchling-Gruppe wolle sich im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens sowohl von ihren 73,7% der Stammaktien als auch von den rund 10,5% der Vorzüge trennen und diese Anteile institutionellen Anlegern zum Kauf anbieten. Diese Transaktion solle bis Freitag abgeschlossen sein. Man halte eine Abgabe an einen einzelnen Großinvestor und damit eine komplette Übernahme von Rheinmetall für nicht wahrscheinlich. Der Rückzug sei jedoch als wichtige Weichenstellung für eine innerdeutsche Konsolidierung zu betrachten.

      Bisher sei ein Zusammenschluss von Krauss-Maffei-Wegmann und Rheinmetall insbesondere an Differenzen zwischen den Familien Bode (51% an KMW) und Röchling (Rheinmetall) gescheitert. Darüber hinaus solle auf der nächsten Hauptversammlung die Wandlung der Vorzugs- in Stammaktien beschlossen werden. Genaue Modalitäten seien nicht genannt worden. Die Wandlung würde sowohl die Attraktivität der Aktie als auch das Gewicht im MDAX erhöhen.

      Die Analysten der LRP haben bereits in ihrer Studie (August 2004) eine mögliche Wandlung der Vorzüge in Stämme befürwortet und bleiben bei ihrer "Outperformer" Einstufung für die Vorzugsaktie von Rheinmetall mit Kursziel 44 Euro
      Avatar
      schrieb am 24.11.04 22:55:20
      Beitrag Nr. 274 ()
      Börsen-Zeitung: Der Marschbefehl
      Kommentar von Annette Becker zum Ausstieg der Familie Röchling bei Rheinmetall

      Frankfurt (ots) - Die Entscheidung der Familie Röchling, sich von
      ihrem Aktienpaket an Rheinmetall zu trennen, hat weitreichende
      Bedeutung. Sie ist praktisch der krönende Abschluss des mehrjährigen
      Konzernumbaus, an dessen Ende ein auf Rüstung und Automotive
      konzentriertes Unternehmen steht. Zugleich steht der Ausstieg der
      Familie für den Beginn einer neuen Ära, vor allem was die
      Konsolidierungsbestrebungen in der Rüstungsindustrie betrifft.

      Wenngleich heute noch mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes aus
      der Automotive-Sparte kommt, steht Rheinmetall in der breiten
      Öffentlichkeit doch vor allem als Rüstungskonzern im Fokus. Das hat
      gute Gründe, denn in der Heerestechnik beanspruchen die Düsseldorfer
      in Europa die Führungsposition und bieten sich von daher als Nukleus
      für einen europäischen Heereskonzern à la EADS geradezu an.
      Zukunftsmusik? – Vielleicht. Ganz von der Hand zu weisen sind
      derartige Überlegungen jedoch nicht.

      Bevor es so weit kommt, müssen in den einzelnen Ländern jedoch
      erst einmal die Hausaufgaben erledigt werden. Für Frankreich heißt
      das beispielsweise, die eigene Rüstungsindustrie vom Staatstropf
      abzuhängen und die Unternehmen nach marktwirtschaftlichen Kriterien
      arbeiten zu lassen. Für Deutschland heißt das, die Konsolidierung auf
      nationaler Ebene voranzutreiben. Während es in der Marineindustrie
      mit dem Zusammenschluss der ThyssenKrupp-Werften mit der
      Howaldtswerke-Deutsche Werft im Oktober dieses Jahres endlich
      gelungen ist, einen deutschen Verbund unter Führung von ThyssenKrupp
      zu gründen, steht die Konsolidierung in der Heerestechnik noch aus.
      Seit Jahren arbeitet Rheinmetall Detec nun schon in Einzelprojekten
      mit Krauss-Maffei Wegmann zusammen. Zur Fusion kam es aber trotz der
      sich aufdrängenden industriellen Logik nicht. Selbst auf die Wünsche
      der Politik, für die die Rüstungsindustrie naturgemäß ein offenes Ohr
      hat, wurde bislang nicht eingegangen.

      Der Grund: Hinter beiden Gesellschaften steckten zumindest bisher
      zwei Familien, deren Vorstellungen nicht unter einen Hut zu bekommen
      waren. Der Abschied der Familie Röchling von Rheinmetall eröffnet
      daher neuen Verhandlungs- und Handlungsspielraum. Plötzlich können
      die Gespräche nämlich nicht mehr nur über eine Fusion, sondern
      möglicherweise auch über eine Übernahme geführt werden. Bislang
      fehlte Rheinmetall dazu schlichtweg das Geld. Mit neuer
      Aktionärsstruktur und klar kommunizierbarer Equity Story dürfte einer
      Kapitalerhöhung nichts mehr im Wege stehen. Und wer weiß, vielleicht
      steht Rheinmetall in ein paar Jahren tatsächlich als reinrassiger
      europäischer Rüstungskonzern da.

      (Börsen-Zeitung, 25.11.2004)
      Avatar
      schrieb am 24.11.04 22:31:28
      Beitrag Nr. 273 ()
      Kommentar
      Neue Freiheit

      B.K. Nun verkauft die Familie Röchling doch ihr weitaus größtes industrielles Engagement, nämlich die rund 42 Prozent an dem Rüstungs- und Autozulieferer-Konzern Rheinmetall. Das Traditionsunternehmen, das unter anderem Waffensysteme für den Panzer Leopard II produziert, geht nicht zu großen Teilen an einen der immer wieder gehandelten amerikanischen Finanzinvestoren, sondern verstärkt die Präsenz an der Börse. Damit sind - zumindest vorerst - politische Befürchtungen obsolet, dieses Filetstück der deutschen Heerestechnik könnte ins Ausland verkauft werden. Für Rheinmetall beginnt eine neue Ära als Publikumsgesellschaft ohne dominierenden Großaktionär. Der Streubesitzanteil wird sich auf mehr als 80 Prozent verdoppeln, und die Zusammenlegung der beiden Aktiengattungen sorgt dafür, daß das Unternehmen in die Führungsriege des M-Dax aufrückt. Jeder Übernahmeinteressent müßte mittlerweile viel Geld auf den Tisch legen: Der Aktienkurs hat sich nämlich innerhalb von nur anderthalb Jahren vervierfacht. In den kräftigen Anstieg sind zwar zuletzt auch Übernahmespekulationen eingeflossen, wie die gestrige Enttäuschung der Börse gezeigt hat. Doch honoriert der Kapitalmarkt vor allem den erfolgreichen, tiefgreifenden Konzernumbau. Soll die Entlassung in die neue Freiheit von Dauer sein, muß Konzernchef Klaus Eberhardt das Tempo halten. Der beste Schutz vor unerwünschtem Einfluß ist nun einmal ein hoher Aktienkurs.

      Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.11.2004, Nr. 276 / Seite 24
      Avatar
      schrieb am 24.11.04 22:27:19
      Beitrag Nr. 272 ()
      Die Familie Röchling trennt sich von Rheinmetall
      Streubesitz verdoppelt sich / Zusammenlegung der beiden Aktiengattungen geplant / Kursverluste an der Börse

      B.K./da. DÜSSELDORF/FRANKFURT, 24. November. Die Industriellenfamilie Röchling steigt vollständig bei dem Düsseldorfer Rüstungs- und Automobilzulieferer-Konzern Rheinmetall AG aus. Wie die Röchling Industrie Verwaltung GmbH, Mannheim, mitgeteilt hat, soll das 42,1 Prozent ausmachende Aktienpaket im Rahmen einer Privatplazierung an institutionelle Anleger wie Fonds oder Versicherungen verkauft werden. Die im sogenannten beschleunigten Bookbuilding-Verfahren erfolgende Transaktion soll innerhalb von maximal drei Handelstagen abgewickelt werden. Mit dem Verkauf wurde die Investmentbank Goldman Sachs beauftragt. Die Börse reagierte negativ auf die Ankündigung, daß sich der Streubesitz künftig auf mehr als 80 Prozent verdoppeln wird. So gaben die Stammaktien um mehr als 9,5 Prozent auf rund 37,70 Euro nach; die Vorzugsaktien verbilligten sich um mehr als 3 Prozent auf rund 37,55 Euro. Röchling hält 73,7 Prozent der Stammaktien und 10,48 Prozent der Vorzugsaktien. Mit knapp 15 Prozent ist die Luxemburger Versicherung Lombard an Rheinmetall beteiligt. Bei einer Marktkapitalisierung von derzeit mehr als 1,4 Milliarden Euro hat das Röchling-Paket einen Wert von rund 600 Millionen Euro. Die Familie Röchling hat bereits seit längerem einen Verkauf ihrer Anteile ausgelotet. Dabei standen der nun eingeschlagene Weg des Börsengangs und ein Verkauf an einen Finanzinvestor zur Debatte. Im Sommer hatte es Sondierungsgespräche mit verschiedenen Private-Equity-Firmen gegeben, darunter Blackstone, BC Partners, Carlyle Group, Cerberus, Kohlberg Kravis Roberts (KKR) und Permira. Permira und Blackstone hatten sich nur für die Automobilsparte interessiert. Die Gespräche entwickelten sich aber angesichts unterschiedlicher Preisvorstellungen und Uneinigkeiten innerhalb der rund 15 Familienstämme von Röchling zäh und wurden schließlich abgebrochen. Bis vor wenigen Tagen waren nach Angaben aus Branchenkreisen noch Carlyle und Cerberus im Rennen, die beide an dem kompletten Mischkonzern interessiert waren. Cerberus hatte bereits eine Due Dilligence bei Rheinmetall vorgenommen. Für die Börse entschieden sich die Röchlings schließlich zum einen deshalb, weil dadurch die Unabhängigkeit von Rheinmetall gewahrt werden kann; vor allem waren sie aber daran interessiert, daß rasch Geld in die Kassen der Familie gespült wird.

      Der drohende Verkauf des Rüstungsgeschäfts ins Ausland hatte bereits eine Diskussion um ein mögliches Veto der Bundesregierung ausgelöst. Zuletzt waren auch Gerüchte aufgekommen, die luxemburgische Lombard agiere als heimlicher Aufkäufer für die in Nordamerika sehr im Rüstungsgeschäft engagierte Carlyle Group. Dies war von Carlyle scharf dementiert worden und widerspräche auch der Strategie des Investors, ausschließlich Mehrheitsbeteiligungen zu erwerben. "Nach Abschluß der Prüfung verschiedener Alternativen" habe man sich nun entschlossen, Rheinmetall auf eine starke und wesentlich breitere Aktionärsbasis zu stellen, heißt es bei Röchling. Damit solle zugleich die Handlungsfreiheit des Unternehmens für weiteres Wachstum in den beiden Konzernbereichen Automotive und Defence weiter verbessert werden. Die Familie Röchling will ihr unternehmerisches Engagement nach eigenen Angaben künftig auf den Ausbau des Kernbereichs Kunststofftechnik bei der Gebrüder Röchling KG konzentrieren.

      Der Rheinmetall-Vorstand hat die Pläne des langjährigen Großaktionärs ausdrücklich begrüßt und wertet sie als positiv für die weitere strategische Entwicklung des Unternehmens. Es erledigten sich damit auch Spekulationen um den Einstieg eines Investors, der sich den Zugriff auf das Thema Rüstung sichern wolle, sagte ein Rheinmetall-Sprecher. "Rheinmetall ist und bleibt ein deutsches Rüstungsunternehmen." Auch der Einstieg eines Private-Equity-Investors scheint mit dem Börsengang nun vorerst vom Tisch. Zum einen sei der Preis nun zu hoch - der Kurs der Stamm- und Vorzugsaktien hat sich seit Jahresbeginn nahezu verdoppelt - und zum anderen werde es große Aktienpakete geben, die den institutionellen Investoren nur mit hohen Aufschlägen abzukaufen seien, heißt es in der Branche.

      Mit der vorgesehenen Plazierung werde auch die Handelsliquidität der Rheinmetall-Aktie im Interesse aller Anleger deutlich gesteigert, heißt es in Düsseldorf. Vor diesem Hintergrund soll auch spätestens der nächsten ordentlichen Hauptversammlung im kommenden Mai die Zusammenlegung der beiden Aktiengattungen vorgeschlagen werden. Mit diesem Schritt würde eine deutlich höhere Gewichtung der Rheinmetall-Aktie im Aktienindex M-Dax erreicht; eine Plazierung unter den ersten zehn Titeln des Index wäre sicher. Denn hier sind bisher nur die Vorzugsaktien von Rheinmetall berücksichtigt. Nach den Worten des Rheinmetall-Vorstandsvorsitzenden Klaus Eberhardt soll mit der Zusammenlegung die Kapitalmarktorientierung des Unternehmens unterstrichen werden. "Wir sehen uns dem Prinzip ,one share, one vote` verpflichtet." Der Rheinmetallkonzern hat sich nach einer tiefgreifenden Restrukturierung auf die beiden Kerngeschäfte Automotive (Kolbenschmidt Pierburg) und Defence (Rheinmetall De Tec) konzentriert und dabei eine erhebliche Verbesserung der Ertragskraft erreicht. Allein in den ersten neun Monaten wurde das operative Ergebnis trotz der erheblichen Verkleinerung des Konsolidierungskreises um mehr als 70 Prozent verbessert. Der Umsatz soll in diesem Jahr rund 3,5 Milliarden Euro erreichen.

      Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.11.2004, Nr. 276 / Seite 19

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,4040EUR +1,00 %
      NurExone Biologic: Erfahren Sie mehr über den Biotech-Gral! mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 24.11.04 22:24:45
      Beitrag Nr. 271 ()
      Eine Entscheidung der jüngeren Röchlings

      mir. MANNHEIM, 24. November. Bei dem notwendigen Wachstum von Rheinmetall kann die Familie Röchling finanziell nicht mehr behilflich sein. Das gab Wigand Freiherr von Salmuth, bis vor drei Jahren Vorsitzender des Familienrates, als Grund für den Verkauf der Rheinmetall-Mehrheit an. Als Ursache für die Notwendigkeit zu wachsen wird meist das sich internationalisierende und konsolidierende Rüstungsgeschäft angeführt. Diese Entwicklung wird vor allem durch langfristig sinkende Verteidigungsausgaben ausgelöst. Im Gespräch mit dieser Zeitung zeigte sich von Salmuth zuversichtlich, daß die Erlöse aus dem Anteilsverkauf wieder "unternehmerisch eingesetzt werden". Die Familie habe es über fünf Generationen vermocht, das Vermögen wirtschaftlich einzusetzen, so werde es auch weitergehen. Wenn die Familie ein Unternehmen - wie im Falle Rheinmetall - allerdings nicht mehr begleiten könne, dann müßten die Konsequenzen gezogen werden. Die Entscheidung zur Trennung von Rheinmetall, "welche die jüngere Generation getroffen hat, respektiere ich", sagte von Salmuth. Er vergleicht die Trennung von den Rheinmetall-Anteilen mit dem Abschied von den Montanaktivitäten der Röchlings im Jahr 1978. Der entstammte aus der Erkenntnis, daß die Anforderungen der kapitalintensiven Montanindustrie die Möglichkeiten eines eher mittelständisch strukturierten Familienunternehmens übersteigen. Die Röchlings zogen sich damals von einer ihrer unternehmerischen Keimzellen aus dem Saarland zurück. Die Eisen- und Stahlwerke in Völklingen (die spätere Saarstahl AG) wurden nach fortdauernden Stahlkrisen ebenso verkauft oder aufgegeben wie die Röchling-Bank sowie der Brennstoff- und der Stahlhandel. Vor allem der Abschied vom Stahl sorgte damals für viel Aufsehen. Schließlich bildeten die Röchling`schen Fabriken in Völklingen lange Zeit den Kern der saarländischen Stahlindustrie. Ihr Schicksal war eng verbunden mit dem des Saarlandes.

      Die Röchling-Gruppe entstand auf zwei Säulen. Mit dem 1822 gegründeten Kohlehandelsunternehmen war die Familie längs der Eisenbahnlinie Saarbrücken-Ludwigshafen an den Rhein gekommen. 1875 wurde die Gebr. Röchling gegründet. In die zweite Holding (Röchling Industrie Verwaltung) waren bei der Gründung 1960 neben dem Montanbereich die Beteiligungen an der kurz zuvor erworbenen Rheinmetall-Borsig eingebracht worden. Eine gute Auftragslage war zu erwarten, schließlich mußte die neu gegründete Bundeswehr mit Waffen versorgt werden. Die Verbindung zum Kriegsgerät hat beim Röchling Historie. Im Ersten Weltkrieg waren neun von zehn deutschen Soldatenhelmen aus dem Stahl der Völklinger Hütte. Im Zweiten Weltkrieg wurden die sogenannten "Röchling-Granaten" hergestellt. Noch heute ist Rheinmetall Europas größter Heeresausrüster.

      "Wer sich die Gebr. Röchling in fünf Jahren als Kunststoffkonzern vorstellt, liegt richtig." Die Aussage von Georg Duffner, in der Geschäftsführung von beiden Röchling-Holdinggesellschaften vertreten, bezog sich vergangenes Jahr allerdings nur auf den Bereich der nichtbörsennotierten Gesellschaften der Familie (Gebr. Röchling KG). Seit dem gestern angekündigten Verkauf der Beteiligung an der börsennotierten Rheinmetall AG gilt die Aussage für alle unternehmerischen Aktivitäten der Röchling-Familien. Diese beschränken sich künftig vor allem auf sogenannte technische Kunststoffe (hitzebeständig, verschleißfest), wie sie etwa im Motorraum von Autos verwendet werden. Der Bereich mit den höchsten Gewinnen im Familienkonzern gilt als so ertragsstark, daß Duffner keine Renditekennzahlen nennen will.

      Von Ertragsstärke war bei den übrigen Engagements der Röchlings in den letzten Jahren nicht viel zu sehen. Früher hörten die Familiengesellschafter viel von Wachstum und Expansion und sahen wenig Rendite ihres Kapitals. Über Geld wurde wenig geredet, dazu waren die Taschen der Familie da, war die vorherrschende Meinung in den Unternehmen. Die Situation hat sich erst geändert, als vor allem die jüngeren Gesellschafter darauf achteten, daß das Vermögen nicht nur gemindert wird.

      Rheinmetall bekam ein Shareholder-Value-Konzept verordnet, und den anderen Unternehmen wurden Renditeziele vorgegeben. Das führte dazu, daß die Röchlings am Jahresende 2001 durch ihre Unternehmen erstmals seit langem nicht weniger Geld auf den Konten hatten, sonder mehr. Zuvor war seit 1992 der Schuldenstand am Jahresende stets höher als im Januar. Seit dem Schwenk in Richtung Rendite war auch immer wieder von einem Verkauf der Rheinmetall-Anteile die Rede, der allerdings stets ebenso treuherzig wie einsilbig dementiert wurde.

      Text: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.11.2004, Nr. 276 / Seite 19
      Avatar
      schrieb am 24.11.04 16:51:22
      Beitrag Nr. 270 ()
      Der Aktienrückkauf kurz vorher ist für mich jedenfalls wieder einmal eins von diesen kleinen feinen Skandälchen...

      Gruß Niko
      Avatar
      schrieb am 24.11.04 16:43:02
      Beitrag Nr. 269 ()
      Mal sehen was das Godmode-Szenario in ein paar Tagen noch wert ist...(kann aber schon sein,dass die Panik morgen schon raus ist und es relativ schnell wieder Richtung 39/40 geht)

      Avatar
      schrieb am 24.11.04 09:53:57
      Beitrag Nr. 268 ()
      Die Vorzugsaktien von Rheinmetalldürften nach Einschätzung von Händlern am Mittwoch von der Umwandlung in Stammaktien und der Platzierung der Anteile des Großaktionärs Röchling profitieren. Vorbörslich notierten die Vorzüge beim Broker Lang & Schwarz zwei Prozent höher. "Die Vorzüge werden mehr wert, das Unternehmen bekommt eine höhere Gewichtung im MDax und die Papiere werden liquider", sagte ein Händler.

      ----

      Die Rheinmetall-Aktien reagierten mit heftigen Abschlägen auf die Ankündigung des Großaktionärs: Die
      Vorzugsaktien sanken um 5,53 Prozent auf 36,62 Euro. Die Stämme brachen um 10,91 Prozent auf 37,15 Euro ein. "Nach der Äußerung von Rheinmetall, die Anteile breit streuen zu wollen, ist die Übernahmefantasie aus der Aktien endgültig raus. Das drückt die Papiere", sagte ein Händler.

      :laugh::laugh::laugh:

      Jaja, die Händler....:D
      Avatar
      schrieb am 24.11.04 09:13:58
      Beitrag Nr. 267 ()
      -11% :eek:
      Nur weil die Röchlings aussteigen. Mir leuchtet das nicht so recht ein.
      • 1
      • 530
      • 557
       DurchsuchenBeitrag schreiben


      Investoren beobachten auch:

      WertpapierPerf. %
      -4,09
      +1,01
      -0,47
      -0,02
      -6,17
      -0,05
      +0,07
      +0,31
      +0,51
      +1,22

      Meistdiskutiert

      WertpapierBeiträge
      176
      95
      81
      74
      53
      46
      34
      32
      29
      29
      Rheinmetall