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    Direkte Stromverbindung zwischen Großbritannien und Deutschland  153  0 Kommentare Schleppender Ausbau der Windenergie macht Deutschland zu einem Strom-Importland

    Düsseldorf (ots) - VDI-Energieexperte Harald Bradke mit einer Einordnung zum
    Spatenstich

    Ein unterseeisches Stromkabel soll künftig erstmals die Energienetze von
    Großbritannien und Deutschland verbinden. Heute ist Spatenstich.
    VDI-Energieexperte Prof. Harald Bradke sieht eine Entlastung der
    Verbraucherinnen und Verbraucher. Deutschland entwickelt sich zudem zum
    Strom-Importland. Allerdings nicht aus Gründen der Versorgungssicherheit.

    "Der Spatenstich für die erste direkte Stromverbindung zwischen Großbritannien
    und Deutschland ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Sicherung der
    Stromversorgung in Europa", sagt VDI-Energieexperte Harald Bradke. "Diese
    Interkonnektoren ermöglichen den Stromaustausch zwischen den Stromnetzen in
    Europa und erhöhen damit den Wettbewerb und die Versorgungssicherheit", führt er
    weiter aus. Zudem verbessere sich das Preis-Leistungs-Verhältnis für Verbraucher
    und Verbraucherinnen.

    Deutschlands Stromnetz ist bereits seit langem mit allen Stromnetzen seiner
    Nachbarländer verbunden. Im Jahr 2022 exportierte Deutschland 60 Terawattstunden
    (TWh) und erlöste damit 11,6 Milliarden (Mrd.) Euro, während 33 TWh für 9,2 Mrd.
    Euro eingeführt wurde.

    "Dieser seit mehr als fünfzehn Jahren anhaltende Nettoexportüberschuss von Strom
    aus Deutschland trug damit nicht nur zu hohen finanziellen Einnahmen für die
    deutsche Elektrizitätswirtschaft bei, sondern führte auch zu moderateren
    Strompreisen in ganz Europa", ordnet Bradke ein. "Aufgrund des schleppenden
    Ausbaus der Stromerzeugung aus Windenergie bei uns, ist zu erwarten, dass sich
    Deutschland zumindest mittelfristig von einem Strom-Exportland zu einem
    Strom-Importland entwickeln wird, wie es bereits 2023 der Fall war." Dies
    geschehe allerdings nicht aus Gründen der Versorgungssicherheit, sondern ",weil
    unsere Nachbarn - vor allem im Norden Europas - günstigen Windstrom anbieten
    konnten und somit die teureren fossilen deutschen Kraftwerke nicht benötigt
    wurden".

    Großbritannien ist über Hochspannungs-Gleichstromleitungen mit dem europäischen
    Festland über Norwegen, Dänemark, Niederlande, Belgien und Frankreich verbunden
    und hat von dort Netto große Mengen Strom bezogen. "Bis die "Stromautobahnen"
    vom Norden in den Süden Deutschlands fertig ausgebaut sind, wird auch deutscher
    Windkraftstrom nach Großbritannien fließen und muss bei einem hohen
    Windstromangebot an den deutschen Küsten nicht mehr abgeregelt werden. Das führt
    zu einer finanziellen Entlastung der deutschen Stromkunden", so der VDI-Experte.
    Auf längere Sicht wird jedoch erwartet, dass Windkraftstrom aus großen Windparks
    vor Schottland günstigen Strom nach Deutschland liefern werden, insbesondere,
    wenn an der deutschen Nord- und Ostsee Flaute herrscht.

    Durch die europäische Zusammenarbeit wird sich der Ausstoß von Treibhausgasen
    reduzieren. Die neue Stromleitung zwischen Großbritannien und Deutschland
    genießt von der Europäischen Kommission den Status eines "Projekts von
    gemeinsamem Interesse" ("Project of Common Interest", PCI). "Damit hat die
    EU-Kommission anerkannt, dass es sich um ein wichtiges grenzüberschreitendes
    Infrastrukturprojekt handelt, das den europäischen Ländern helfen wird, wichtige
    energie- und klimapolitische Ziele zu erreichen", so Harald Bradke.
    "Gleichzeitig wird es helfen, die Stromkosten in Europa weiter zu reduzieren und
    damit einen Beitrag für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen
    Industrie zu liefern. Das sichert unseren Wohlstand."

    Harald Bradke ist Vorsitzender des Interdisziplinären Gremiums Klimaschutz und
    Energiewende im VDI.

    Fachlicher Ansprechpartner:

    Jochen Theloke

    Geschäftsführer der VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt

    Telefon: +49 211 6214-369

    E-Mail: mailto:theloke@vdi.de

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    Seit mehr als 165 Jahren gibt der VDI wichtige Impulse für den technischen
    Fortschritt. Mit seiner einzigartigen Community und seiner enormen Vielfalt ist
    er Gestalter, Wissensmultiplikator, drittgrößter technischer Regelsetzer und
    Vermittler zwischen Technik und Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Er
    motiviert Menschen, die Grenzen des Möglichen zu verschieben, setzt Standards
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    als Schnittstelle zwischen Ingenieur*innen, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik
    und Gesellschaft. In seinem einzigartigen multidisziplinären Netzwerk mit rund
    135.000 Mitgliedern bündelt er das Wissen und die Kompetenzen, die nötig sind,
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    Ihr Ansprechpartner in der VDI-Pressestelle:
    Sarah Janczura
    Stv.Pressesprecherin
    Telefon: +49 211 6214-641
    E-Mail: mailto:presse@vdi.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/16368/5783146
    OTS: VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.



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