Direkte Stromverbindung zwischen Großbritannien und Deutschland
Schleppender Ausbau der Windenergie macht Deutschland zu einem Strom-Importland
Düsseldorf (ots) - VDI-Energieexperte Harald Bradke mit einer Einordnung zum
Spatenstich
Ein unterseeisches Stromkabel soll künftig erstmals die Energienetze von
Großbritannien und Deutschland verbinden. Heute ist Spatenstich.
VDI-Energieexperte Prof. Harald Bradke sieht eine Entlastung der
Verbraucherinnen und Verbraucher. Deutschland entwickelt sich zudem zum
Strom-Importland. Allerdings nicht aus Gründen der Versorgungssicherheit.
"Der Spatenstich für die erste direkte Stromverbindung zwischen Großbritannien
und Deutschland ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Sicherung der
Stromversorgung in Europa", sagt VDI-Energieexperte Harald Bradke. "Diese
Interkonnektoren ermöglichen den Stromaustausch zwischen den Stromnetzen in
Europa und erhöhen damit den Wettbewerb und die Versorgungssicherheit", führt er
weiter aus. Zudem verbessere sich das Preis-Leistungs-Verhältnis für Verbraucher
und Verbraucherinnen.
Spatenstich
Ein unterseeisches Stromkabel soll künftig erstmals die Energienetze von
Großbritannien und Deutschland verbinden. Heute ist Spatenstich.
VDI-Energieexperte Prof. Harald Bradke sieht eine Entlastung der
Verbraucherinnen und Verbraucher. Deutschland entwickelt sich zudem zum
Strom-Importland. Allerdings nicht aus Gründen der Versorgungssicherheit.
"Der Spatenstich für die erste direkte Stromverbindung zwischen Großbritannien
und Deutschland ist ein weiterer wichtiger Baustein zur Sicherung der
Stromversorgung in Europa", sagt VDI-Energieexperte Harald Bradke. "Diese
Interkonnektoren ermöglichen den Stromaustausch zwischen den Stromnetzen in
Europa und erhöhen damit den Wettbewerb und die Versorgungssicherheit", führt er
weiter aus. Zudem verbessere sich das Preis-Leistungs-Verhältnis für Verbraucher
und Verbraucherinnen.
Deutschlands Stromnetz ist bereits seit langem mit allen Stromnetzen seiner
Nachbarländer verbunden. Im Jahr 2022 exportierte Deutschland 60 Terawattstunden
(TWh) und erlöste damit 11,6 Milliarden (Mrd.) Euro, während 33 TWh für 9,2 Mrd.
Euro eingeführt wurde.
"Dieser seit mehr als fünfzehn Jahren anhaltende Nettoexportüberschuss von Strom
aus Deutschland trug damit nicht nur zu hohen finanziellen Einnahmen für die
deutsche Elektrizitätswirtschaft bei, sondern führte auch zu moderateren
Strompreisen in ganz Europa", ordnet Bradke ein. "Aufgrund des schleppenden
Ausbaus der Stromerzeugung aus Windenergie bei uns, ist zu erwarten, dass sich
Deutschland zumindest mittelfristig von einem Strom-Exportland zu einem
Strom-Importland entwickeln wird, wie es bereits 2023 der Fall war." Dies
geschehe allerdings nicht aus Gründen der Versorgungssicherheit, sondern ",weil
unsere Nachbarn - vor allem im Norden Europas - günstigen Windstrom anbieten
konnten und somit die teureren fossilen deutschen Kraftwerke nicht benötigt
wurden".
Großbritannien ist über Hochspannungs-Gleichstromleitungen mit dem europäischen
Festland über Norwegen, Dänemark, Niederlande, Belgien und Frankreich verbunden
und hat von dort Netto große Mengen Strom bezogen. "Bis die "Stromautobahnen"
vom Norden in den Süden Deutschlands fertig ausgebaut sind, wird auch deutscher
Windkraftstrom nach Großbritannien fließen und muss bei einem hohen
Windstromangebot an den deutschen Küsten nicht mehr abgeregelt werden. Das führt
zu einer finanziellen Entlastung der deutschen Stromkunden", so der VDI-Experte.
Auf längere Sicht wird jedoch erwartet, dass Windkraftstrom aus großen Windparks
vor Schottland günstigen Strom nach Deutschland liefern werden, insbesondere,
wenn an der deutschen Nord- und Ostsee Flaute herrscht.
Durch die europäische Zusammenarbeit wird sich der Ausstoß von Treibhausgasen
reduzieren. Die neue Stromleitung zwischen Großbritannien und Deutschland
genießt von der Europäischen Kommission den Status eines "Projekts von
gemeinsamem Interesse" ("Project of Common Interest", PCI). "Damit hat die
EU-Kommission anerkannt, dass es sich um ein wichtiges grenzüberschreitendes
Infrastrukturprojekt handelt, das den europäischen Ländern helfen wird, wichtige
energie- und klimapolitische Ziele zu erreichen", so Harald Bradke.
"Gleichzeitig wird es helfen, die Stromkosten in Europa weiter zu reduzieren und
damit einen Beitrag für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen
Industrie zu liefern. Das sichert unseren Wohlstand."
Harald Bradke ist Vorsitzender des Interdisziplinären Gremiums Klimaschutz und
Energiewende im VDI.
Fachlicher Ansprechpartner:
Jochen Theloke
Geschäftsführer der VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt
Telefon: +49 211 6214-369
E-Mail: mailto:theloke@vdi.de
VDI als Gestalter der Zukunft
Seit mehr als 165 Jahren gibt der VDI wichtige Impulse für den technischen
Fortschritt. Mit seiner einzigartigen Community und seiner enormen Vielfalt ist
er Gestalter, Wissensmultiplikator, drittgrößter technischer Regelsetzer und
Vermittler zwischen Technik und Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Er
motiviert Menschen, die Grenzen des Möglichen zu verschieben, setzt Standards
für nachhaltige Innovationen und leistet einen wichtigen Beitrag, um Fortschritt
und Wohlstand in Deutschland zu sichern. Der VDI gestaltet die Welt von morgen -
als Schnittstelle zwischen Ingenieur*innen, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik
und Gesellschaft. In seinem einzigartigen multidisziplinären Netzwerk mit rund
135.000 Mitgliedern bündelt er das Wissen und die Kompetenzen, die nötig sind,
um den Weg in die Zukunft zu gestalten.
Pressekontakt:
Ihr Ansprechpartner in der VDI-Pressestelle:
Sarah Janczura
Stv.Pressesprecherin
Telefon: +49 211 6214-641
E-Mail: mailto:presse@vdi.de
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/16368/5783146
OTS: VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.
Nachbarländer verbunden. Im Jahr 2022 exportierte Deutschland 60 Terawattstunden
(TWh) und erlöste damit 11,6 Milliarden (Mrd.) Euro, während 33 TWh für 9,2 Mrd.
Euro eingeführt wurde.
"Dieser seit mehr als fünfzehn Jahren anhaltende Nettoexportüberschuss von Strom
aus Deutschland trug damit nicht nur zu hohen finanziellen Einnahmen für die
deutsche Elektrizitätswirtschaft bei, sondern führte auch zu moderateren
Strompreisen in ganz Europa", ordnet Bradke ein. "Aufgrund des schleppenden
Ausbaus der Stromerzeugung aus Windenergie bei uns, ist zu erwarten, dass sich
Deutschland zumindest mittelfristig von einem Strom-Exportland zu einem
Strom-Importland entwickeln wird, wie es bereits 2023 der Fall war." Dies
geschehe allerdings nicht aus Gründen der Versorgungssicherheit, sondern ",weil
unsere Nachbarn - vor allem im Norden Europas - günstigen Windstrom anbieten
konnten und somit die teureren fossilen deutschen Kraftwerke nicht benötigt
wurden".
Großbritannien ist über Hochspannungs-Gleichstromleitungen mit dem europäischen
Festland über Norwegen, Dänemark, Niederlande, Belgien und Frankreich verbunden
und hat von dort Netto große Mengen Strom bezogen. "Bis die "Stromautobahnen"
vom Norden in den Süden Deutschlands fertig ausgebaut sind, wird auch deutscher
Windkraftstrom nach Großbritannien fließen und muss bei einem hohen
Windstromangebot an den deutschen Küsten nicht mehr abgeregelt werden. Das führt
zu einer finanziellen Entlastung der deutschen Stromkunden", so der VDI-Experte.
Auf längere Sicht wird jedoch erwartet, dass Windkraftstrom aus großen Windparks
vor Schottland günstigen Strom nach Deutschland liefern werden, insbesondere,
wenn an der deutschen Nord- und Ostsee Flaute herrscht.
Durch die europäische Zusammenarbeit wird sich der Ausstoß von Treibhausgasen
reduzieren. Die neue Stromleitung zwischen Großbritannien und Deutschland
genießt von der Europäischen Kommission den Status eines "Projekts von
gemeinsamem Interesse" ("Project of Common Interest", PCI). "Damit hat die
EU-Kommission anerkannt, dass es sich um ein wichtiges grenzüberschreitendes
Infrastrukturprojekt handelt, das den europäischen Ländern helfen wird, wichtige
energie- und klimapolitische Ziele zu erreichen", so Harald Bradke.
"Gleichzeitig wird es helfen, die Stromkosten in Europa weiter zu reduzieren und
damit einen Beitrag für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen
Industrie zu liefern. Das sichert unseren Wohlstand."
Harald Bradke ist Vorsitzender des Interdisziplinären Gremiums Klimaschutz und
Energiewende im VDI.
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Jochen Theloke
Geschäftsführer der VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt
Telefon: +49 211 6214-369
E-Mail: mailto:theloke@vdi.de
VDI als Gestalter der Zukunft
Seit mehr als 165 Jahren gibt der VDI wichtige Impulse für den technischen
Fortschritt. Mit seiner einzigartigen Community und seiner enormen Vielfalt ist
er Gestalter, Wissensmultiplikator, drittgrößter technischer Regelsetzer und
Vermittler zwischen Technik und Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Er
motiviert Menschen, die Grenzen des Möglichen zu verschieben, setzt Standards
für nachhaltige Innovationen und leistet einen wichtigen Beitrag, um Fortschritt
und Wohlstand in Deutschland zu sichern. Der VDI gestaltet die Welt von morgen -
als Schnittstelle zwischen Ingenieur*innen, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik
und Gesellschaft. In seinem einzigartigen multidisziplinären Netzwerk mit rund
135.000 Mitgliedern bündelt er das Wissen und die Kompetenzen, die nötig sind,
um den Weg in die Zukunft zu gestalten.
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Sarah Janczura
Stv.Pressesprecherin
Telefon: +49 211 6214-641
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OTS: VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.