Chartanalyse
Make or Break? DAX vor wichtiger Entscheidung!
Der deutsche Leitindex DAX steht bei 18.000 Punkten vor einer Vorentscheidung. Kann der Aufwärtstrendtrend verteidigt werden oder droht eine Fortsetzung der Korrektur?
- DAX steht bei 18.000 Punkten vor Entscheidung
- Quartalszahlen und Chartspannung prägen Handelswoche
- Trendlos, aber tendenziell bullish - Potenzial bis 18.500 Punkte
Der deutsche Aktienmarkt steht vor einer vorentscheidenden Handelswoche. Erstens werden in den kommenden Tagen etliche DAX-Unternehmen ihre Quartalszahlen präsentieren, darunter BMW, Infineon, Siemens Energy sowie die Deutsche Post / DHL.
Und zweitens herrscht auch im Chart Hochspannung: Der Kampf um die Marke von 18.000 Punkten geht in die heiße Phase – und dürfte über den nächsten größeren Impuls entscheiden, der entweder für die Wiederaufnahme des Aufwärtstrends sorgt oder zu einer Fortsetzung der Korrektur führt.
Gefahr noch nicht abgewendet
Der DAX handelte seit Ende Oktober in einem dynamischen Aufwärtstrend, der nur zeitweise konsolidiert wurde, ehe ein zweiter, kräftiger Rallyeimpuls folgte. Dieser führte den deutschen Leitindex zu einem neuen Allzeithoch bei 18.500 Punkten.
Dort setzte eine Korrektur ein, die zur Aufgabe der Aufwärtstrendlinie sowie einem Test der 50-Tage-Linie geführt hat. Dieser ist bislang erfolgreich ausgefallen, noch ist die Gefahr weiterer Abgaben aber nicht gebannt.
DAX aktuell trendlos, aber tendenziell bullish
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Grundsätzlich ist der Handelsverlauf der vergangenen Wochen als bullish einzuschätzen, die bisherige Korrektur trägt alle Anzeichen einer Bullenflagge. Nach oben aufgelöst bedeutet eine solche in aller Regel ein Trendfortsetzungssignal – das wäre in diesem Fall der Aufwärtstrend der vergangenen Monate.
Der hat mit Blick in den Trendstärkeindikator MACD aber deutlich an Dynamik eingebüßt, denn dieser kämpft derzeit mit der Nulllinie. Diese zeigt den im Tageschart vorherrschenden Trend an. Sollte sich der MACD also weiter verschlechtern, würde das für einen (neuen) Abwärtstrend im DAX sprechen.
Der Relative-Stärke-Index (RSI) liegt aktuell bei rund 50 Punkten und zeigt damit ebenso wie der bei der Nulllinie verharrende MACD Trendlosigkeit an. Der nächste Kursimpuls dürfte daher für die Richtungsbestimmung der entscheidende werden.
Steigende Kurse wahrscheinlicher als fallende
Mit Blick auf die Gesamtsituation sind die Bullen leicht im Vorteil. Wenngleich der DAX im Tageschart an Aufwärtsdynamik verloren hat, liegt im Wochenchart unverändert ein starker Aufwärtstrend vor.
Dass der DAX die 50-Tage-Linie vier Wochen infolge verteidigen konnte, spricht dafür, dass der deutsche Aktienmarkt für Notierungen im Bereich von 17.700 und 18.000 Punkten immer wieder auf Kaufinteresse trifft. Das macht eine zeitnahe Trendwende zugunsten eines Abwärtstrends unwahrscheinlich.
Dass gegenwärtig stärkste Indiz für einen möglichen Abwärtstrend sind erste bearishe Divergenzen in der technischen Indikation: Sowohl der RSI als auch der MACD verpassten es, für das letzte Allzeithoch im Kurschart selbst neue Hochs zu erklimmen. Noch ist diese Divergenz aber zu schwach ausgeprägt, als dass sie umgehend Wirkung entfalten sollte.
Fazit: DAX dürfte erneut 18.500 Punkte anlaufen
Solange die Mehrheit der DAX-Unternehmen in dieser Woche ansprechende Quartalszahlen präsentieren und keine neuen Schocks den Markt erschüttern sollten, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem erneuten Kursanstieg auszugehen.
Die jüngste Korrektur hat die charttechnische Ausgangslage des deutschen Leitindex zwar etwas eingetrübt, die Situation ist aber hinreichend konstruktiv, um die nach oben aufgelöste Bullenflagge in einen neuen Aufwärtsimpuls zu verwandeln.
Potenzial zur Oberseite besteht aktuell bis 18.500 Punkte, wobei ein neues Allzeithoch ein prozyklisches Kaufsignal liefern würde. Zur Unterseite stehen die 50-Tage-Linie sowie die Horizontalunterstützung bei 17.700 Punkten im Fokus. Sollten diese per Wochenschluss unterschritten werden, ist mit Abgaben bis mindestens 17.000 Punkten zu rechnen.
*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.
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