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     1329  0 Kommentare Europa in der Depression - Kann Davos als Therapiesitzung dienen?

    Europa in der Depression - Kann Davos als Therapiesitzung dienen?

    Es ist mal wieder so weit. Im Schweizer Davos trifft sich die politische und wirtschaftliche Elite der Welt, um die vielen gleichzeitig auftretenden Krisen der Welt zu besprechen, von denen insbesondere Europa heimgesucht wird. Kann das Weltwirtschaftsforum in Davos zur Problemlösung beitragen? 

    „Wir sind von Freunden umzingelt“

    Dieses Zitat, das nach dem Ende des Kalten Kriegs Anfang der 90er-Jahre die anschließende Happy Hour der Geopolitik mit Friedensdividende und Wohlstandsgewinnen beschrieb, hat mit der aktuellen Realität wenig zu tun.

    Die heutige Welt ist in Unordnung. Der Ukraine-Krieg geht in das dritte Jahr. Putin führt einen Zermürbungskrieg und da der Westen kriegs(finanzierungs)müde wird, besteht die Gefahr, dass er ihn gewinnt. Ebenso sind der Krieg im Nahen Osten und die militärischen Auseinandersetzungen im Roten Meer Stellvertreterkriege der immer selbstbewusster auftretenden autoritären Staaten gegen die freie westliche Welt.

    In dieser kritischen Situation tritt der Westen leider nicht mehr wie früher als robuste transatlantische Allianz auf. Konkret verabschiedet sich Washington immer mehr von Europa, das - so der durchaus berechtigte Vorwurf - als kraft- und mutlos, wenig verlässlich und daher für Amerika „im Unterhalt“ zu teuer gilt. Die westliche Weltmacht setzt lieber auf den aufsteigenden pazifischen Raum, wo heutzutage die geopolitische Musik spielt. So spürt Europa schon heute seinen schwindenden Einfluss in der Welt.

    Europa muss sich auf Donald Trump vorbereiten

    Doch könnte es noch schlimmer kommen. Am 5. November stehen in Amerika Präsidentschaftswahlen an. Stand heute wäre Donald Trump der republikanische Gegenkandidat des demokratischen Joe Biden. Bei seiner Rückkehr ins Weiße Haus würde er an seinen herzhaften Führungsstil von 2017 bis 2021 anknüpfen. Gegen eine robuste Amtsführung ist grundsätzlich nichts einzuwenden. Auch Ronald Reagan z.B. pflegte sie. Trumps Problem ist jedoch seine Unberechenbarkeit gerade in schwieriger geopolitischer und -ökonomischer Zeit, die Klarheit, Transparenz und Verlässlichkeit erfordert. In seiner letzten Amtszeit könnte Trump Europa betreffend alle Register ziehen und massiven Druck aufbauen, sogar über seinen atomaren Schutzschild.   

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    Robert Halver
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    Robert Halver verfügt über langjährige Erfahrung als Kapitalmarkt- und Börsenkommentator und ist durch regelmäßige Medienauftritte bei Fernsehsendern und Radiostationen, auf Fachveranstaltungen und Anlegermessen sowie Fachpublikationen und als Kolumnist einem breiten Anlegerpublikum bekannt. Seine Markenzeichen, die unterhaltsame, bildhafte Sprache, kommen bei keinem seiner Auftritte zu kurz.

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    Verfasst von Robert Halver
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