Aktie bricht zweistellig ein
Tesla schlägt zu: Übernahme von Manz rettet Jobs – aber nicht alle!
Tesla hat sich bereit erklärt, einige Vermögenswerte der insolventen Manz AG zu übernehmen. Der deutsche Automatisierungsspezialist hatte im Dezember aufgrund von Liquiditätsengpässen Insolvenz angemeldet.
- Tesla übernimmt Manz AG-Standort in Reutlingen.
- Über 300 Mitarbeiter werden in Tesla integriert.
- Insolvenzverwalter erwartet nur Teilbefriedigung der Gläubiger.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Die Tochtergesellschaft Tesla Automation wird den Standort Reutlingen von Manz übernehmen und dabei über 300 Mitarbeiter sowie bewegliche Sachanlagen in ihre Produktion integrieren. Über den Kaufpreis haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart.
Das Amtsgericht Stuttgart eröffnete am 24. Februar 2025 das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Manz AG. Rechtsanwalt Martin Mucha von der Kanzlei Grub Brugger wurde als Insolvenzverwalter bestellt. "Wir sind froh darüber, die mit Tesla geführten Verhandlungen erfolgreich zum Abschluss gebracht zu haben, viele Arbeitsplätze zu erhalten und den Mitarbeitern somit eine berufliche Zukunft in dem wohl bekanntesten Automobilkonzern der Elektromobilität ermöglicht zu haben", erklärte Mucha.
Tesla Automation wird nicht nur die Sachanlagen übernehmen, sondern auch die Betriebsimmobilie in Reutlingen nutzen. Der Abschluss der Transaktion steht jedoch noch unter dem Vorbehalt der fusionskontrollrechtlichen Freigabe durch das Bundeskartellamt.
Die Manz-Aktie bricht am Dienstag um rund 17 Prozent ein. Tesla-Aktien notieren nahezu unverändert.
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Manz hatte stark in die Produktionstechnologie für Batteriezellen investiert, bevor der Marktrückgang und steigende Verluste das Unternehmen zur Insolvenz zwangen. Rund 100 Manz-Mitarbeiter werden nach der Übernahme ihren Arbeitsplatz verlieren. Für sie wurde eine Transfergesellschaft eingerichtet, um die sozialen Folgen abzufedern.
Lothar Thommes, Geschäftsführer von Tesla Automation, äußerte sich zufrieden mit der Übernahme: "Wir gewinnen qualifizierte Mitarbeiter mit hoher Expertise im Hightech-Maschinenbau. Der Standort in Reutlingen ist eine ideale Ergänzung zur weiterhin erfolgreichen Umsetzung unserer weltweiten Automatisierungsprojekte im Tesla Konzern. Wir freuen uns sehr, dort zukünftige Innovationen zu realisieren."
Der Insolvenzverwalter treibt parallel den Verkaufsprozess weiterer Vermögenswerte der Manz AG voran. "Der strukturierte Verkaufsprozess über die weiteren Assets wird – in einem sehr anspruchsvollen Marktumfeld – mit höchster Priorität vorangetrieben. Wir führen derzeit mit mehreren Interessenten aussichtsreiche Gespräche", so Mucha.
Allerdings ist eine Rettung der Manz AG als eigenständiges Unternehmen ausgeschlossen. Der Insolvenzverwalter erwartet, dass die Verwertungserlöse nur zur teilweisen Befriedigung der nicht nachrangigen Gläubiger reichen werden. Für die Inhaber von Manz-Aktien als nachrangige Insolvenzgläubiger sind keine Auszahlungen zu erwarten.
Autorin: Gina Moesing, wallstreetONLINE Zentralredaktion

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