Quartalszahlen veröffentlicht
UniCredit veröffentlicht Rekordzahlen – jetzt geht’s um Commerzbank & Banco BPM!
UniCredit hat seine neuesten Geschäftszahlen veröffentlicht. Die Bank übertraf die Erwartungen, kündigte höhere Ausschüttungen an und stößt mit Übernahmeplänen auf Widerstand.
- UniCredit übertrifft Erwartungen mit starkem Gewinn.
- Höhere Ausschüttungen: Dividende auf 50% bis 2025.
- Übernahmepläne stoßen auf politischen Widerstand.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Italiens zweitgrößte Bank UniCredit hat mit ihren neuesten Quartalszahlen die Erwartungen der Analysten übertroffen und die Weichen für noch großzügigere Ausschüttungen an ihre Aktionäre gestellt. Während der Markt auf die Übernahmepläne der Bank blickt, liefert CEO Andrea Orcel eine klare Botschaft: Wachstum, Expansion und eine strategische Neuausrichtung sollen UniCredit zur führenden Bank Europas machen.
Starke Zahlen trotz unsicherem Marktumfeld
UniCredit meldete für das vierte Quartal einen Nettogewinn von 1,97 Milliarden Euro, womit die Bank die Analystenschätzungen von 1,8 Milliarden Euro klar übertraf. Die Einnahmen beliefen sich auf 6 Milliarden Euro, ebenfalls über den Prognosen.
Die Eigenkapitalrendite (RoTE) sank im Vergleich zum dritten Quartal leicht auf 11,5 Prozent, nachdem sie zuvor bei 19,7 Prozent gelegen hatte. Gleichzeitig blieb die CET-1-Kapitalquote, eine zentrale Kennzahl für die Finanzstabilität der Bank, mit 15,9 Prozent auf einem weiterhin hohen Niveau, nachdem sie im vorherigen Quartal noch 16,1 Prozent betragen hatte. Trotz dieser leichten Rückgänge konnte UniCredit den Gesamtjahresgewinn um 8,1 Prozent auf 9,31 Milliarden Euro steigern und damit ein starkes Ergebnis für das vergangene Jahr vorlegen.
"Wir beschleunigen unser Wachstum und wollen die Lücke zu unseren Wettbewerbern weiter vergrößern", betonte CEO Andrea Orcel in einem Statement.
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Kapitalausschüttungen steigen – Anleger profitieren
UniCredit kündigte an, die Kapitalausschüttungen an ihre Aktionäre weiter zu erhöhen. So soll die Dividendenquote 2025 auf 50 Prozent des Nettogewinns steigen (zuvor 40 Prozent). Zudem setzt die Bank weiterhin auf Aktienrückkäufe, um den Wert für Investoren zu steigern.
Unicredit im Übernahmemodus: Commerzbank und Banco BPM im Visier
Doch nicht nur die starken Zahlen sorgen für Schlagzeilen. UniCredit hat in den letzten Monaten aggressiv Beteiligungen an Banken aufgebaut, insbesondere an der deutschen Commerzbank und der italienischen Banco BPM.
Bei der Commerzbank hält UniCredit mittlerweile mehr als 20 Prozent der Anteile und wird als potenzieller Übernahmeaspirant gehandelt. Die deutsche Regierung steht diesem Vorstoß jedoch kritisch gegenüber und bezeichnete den Übernahmeversuch als "sehr aggressiv und intransparent".
Auch bei der Banco BPM verfolgt UniCredit Expansionspläne, doch eine erste Offerte wurde von der italienischen Bank abgelehnt. CEO Andrea Orcel betrachtet dies jedoch lediglich als "fairen Startpunkt" und signalisiert damit weiterhin Interesse an einer möglichen Übernahme.
Die Expansionspläne der Italiener treffen jedoch auf politische Widerstände – sowohl in Deutschland als auch in Italien. Besonders die italienische Regierung versucht, durch regulatorische Maßnahmen die Kontrolle über den heimischen Bankenmarkt zu wahren.
Fazit: Starke Ergebnisse, aber strategische Herausforderungen
UniCredit glänzt mit soliden Geschäftszahlen und steigenden Ausschüttungen. Doch die kommenden Monate dürften zeigen, ob CEO Andrea Orcel seine Expansionsstrategie erfolgreich umsetzen kann – oder ob politische Hürden die Wachstumsambitionen der Bank bremsen.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion

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