Butter ist teuer geworden
Basiseffekte treiben Inflation im November wieder auf 2,2 Prozent
Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im laufenden Monat wieder gestiegen. Die vorläufige Rate für November liegt mit 2,2 Prozent über dem Vorjahresniveau. Experten machen dafür statistische Effekte verantwortlich.
- Verbraucherpreise in Deutschland steigen auf 2,2%
- Preisanstieg bei Lebensmitteln, besonders Butter +40%
- Monatlicher Rückgang um 0,2% dämpft Inflationsdruck
- Report: Goldpreis nicht zu stoppen

Die jährliche Inflationsrate in Deutschland hat im November 2024 erstmals seit Juli wieder die Marke von 2 Prozent überschritten und liegt laut vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts bei 2,2 Prozent.
Treiber dieser Entwicklung sind vor allem Lebensmittel und Dienstleistungen. Besonders auffällig: Die Preise für Butter stiegen um über 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was Verbraucher in der Adventszeit spüren dürften.
Im Monatsvergleich sanken die Verbraucherpreise allerdings um 0,2 Prozent, ein leichter Dämpfer für den generellen Aufwärtstrend. Experten erwarten jedoch, dass die Inflation in den kommenden Monaten auf moderatem Niveau bleibt – weit entfernt von den Höchstwerten des Jahres 2022. Damals hatte die Teuerung aufgrund stark gestiegener Energiepreise fast 9 Prozent erreicht.
Sebastian Becker, Volkswirt von Deutsche Bank Research schreibt in einer ersten Reaktion: "Die unter den Nachwirkungen des Teuerungsschocks leidenden Verbraucher können im November etwas durchschnaufen, denn der Verbraucherpreisindex ist im Vormonatsvergleich gesunken. Vor allem der allmählich entweichende Preisdruck im Dienstleistungssektor gibt Anlass zur Hoffnung, dass es schon bald mit der Kernrate weiter nach unten gehen könnte."
Der Experte warnt davor, den Anstieg der Gesamrate überzubewerten. "Der erneute Anstieg bei der Gesamtinflationsrate auf jetzt 2,2 Prozent darf auch nicht als ein Wiederaufflammen des Inflationsdruck missverstanden werden. Er geht ausschließlich auf (temporäre) statistische Basiseffekte zurück. Und ohne diese Sondereffekte hätte die Jahresrate sogar wieder den Rückwärtsgang eingelegt."
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion

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