Brent Öl vor nächstem Preisrutsch. BP, Shell & Co. unter Druck

Brent Öl aus charttechnischer Sicht angezählt

Zäumen wir das Pferd zunächst von der charttechnischen Seite auf. In den letzten Tagen und Wochen standen zwei Preisbereiche im Fokus. Die Zone um 70 US-Dollar fungierte hierbei als Unterstützung. Der Preisbereich um 75 US-Dollar limitierte den jüngsten Erholungsversuch. Mittlerweile ist Brent Öl erneut nach unten abgetaucht, sodass die 70 US-Dollar nach wie vor unter Druck stehen. 

Das aktuelle Chartbild offeriert zwei Szenarien. (I) Brent Öl taucht deutlich unter die 70 US-Dollar ab. Das daraus resultierende Verkaufssignal könnte den Ölpreis rasch auf 60 US-Dollar führen. (II) Brent Öl gelingt doch noch der Ausbruch über die 75 US-Dollar. In diesem Fall ist mit einem Preisanstieg in Richtung 77 US-Dollar / 80 US-Dollar zu rechnen. 

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Fundamentales Umfeld ambivalent

Auch die fundamentale Gemengelage gibt aktuell keine klare Richtung vor. Brent Öl wird einerseits von der Hoffnung getragen, dass sich die chinesische Nachfrage aufgrund der dort angestoßenen Stimulierungsmaßnahmen belebt. Anderseits lasten Bedenken, dass die Förderdisziplin innerhalb des OPEC+ Formats nachlassen könnte und sich das Angebot so deutlich erhöhen könnte auf dem Ölpreis. Die aktuellen Spannungen im Nahen Osten haben hingegen noch keinen gravierenden Einfluss auf die Preisgestaltung.

Kurzum: Aktuell gibt es im Rohstoffbereich spannendere Sektoren. Lesen Sie hierzu „Silberpreis bald bei 40 US-Dollar? Diese Produzentenaktie steht vor der Rallye“ und „Goldpreis kompromisslos auf 3.000 US-Dollar?! Auch Silber droht zu eskalieren“ und„Kupfer von der Kette gelassen. Kupferproduzenten vor Kursrallye?!“

BP, Shell & Co. unter Druck – Arca Oil Index im Blick

Die Aktien der Ölkonzerne können sich der aktuellen Gemengelage nicht entziehen. Hier lohnt ein Blick auf den Arca Oil Index. 

Im April dieses Jahres bildete der Arca Oil Index im Bereich von 2.260 Punkten ein imposantes Verlaufshoch aus. Seitdem korrigiert der Index und er weist noch immer Abwärtsrisiken auf. Zuletzt tauchte der Index unter die wichtige Unterstützungszone um 1.900 Punkte ab. Von diesem Rückschlag konnte sich der Index bislang nicht erholen. Die nächste wichtige Unterstützungszone 1.800 Punkte / 1.780 Punkte steht somit im Fokus und unter Druck. Ein Rücksetzer unter die 1.780 Punkte würde die Karten auf der Unterseite neu mischen. Gleichzeitig würde sich dem Index weiteres Abwärtspotential in Richtung 1.500 Punkte eröffnen. Um das Chartbild zu stabilisieren, bedarf es eines Vorstoßes über die 1.900 Punkte.  

Autor: Marcel Torney, freier Redakteur, Rohstoffexperte 

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