Sollten Sie diese 4 Aktien kaufen?
In einer großen deutschen Wirtschafts- und Finanzzeitung gab es kürzlich einen Artikel über 4 herausragende deutsche Aktien. Der Autor sprach keine Kaufempfehlung für diese Aktien aus (wir werden sehen, warum).
- Deutsche Aktien mit Dividendenhistorie sind rar.
- Nur 4 von 600 Aktien zeigen Kurssteigerungen.
- Hohe Bewertungen bergen Kursrisiken für Anleger.
Sollten Sie diese 4 Aktien kaufen?
von Torsten Ewert
In einer großen deutschen Wirtschafts- und Finanzzeitung gab es kürzlich einen Artikel über 4 herausragende deutsche Aktien. Der Autor sprach keine Kaufempfehlung für diese Aktien aus (wir werden sehen, warum). Dennoch: Manche Anleger dürften versucht sein, zuzugreifen. Wäre das eine gute Idee?
Ein ebenso beeindruckendes wie ernüchterndes Ergebnis
Keine Frage, das Ergebnis ist beeindruckend – aber auch ernüchternd: Aus mehr als 600 deutschen börsennotierten Unternehmen wurden diejenigen herausgefiltert, die mindestens 10 Jahre ihre Dividende erhöht haben (bzw. demnächst erhöhen werden). Nur „ein knappes Dutzend“ kommen da zusammen!
Zum Vergleich: US-Aktien werden erst nach 25 Jahren in Folge mit steigenden Dividenden zum sogenannten Dividendenaristokraten. Davon gibt es aktuell 66; 133 haben immerhin 20 Jahre in Folge ihre Dividende erhöht – in Deutschland und Europa finden sich Aktien mit einer derart außergewöhnlichen Dividendenhistorie kaum.
Zehn Jahre sind also schon super, aber laut dem Artikel können von diesen überdurchschnittlich soliden deutschen Dividendenzahlern nur 4 Aktien über 10, 5 und 3 Jahre sowie in den vergangenen 12 Monaten zusätzlich Kurssteigerungen vorweisen. (Vier! Von mehr als 600!)
Diese Aktien sind laut Artikel: die DAX-Werte Deutsche Börse (1,9 % Dividendenrendite nach 254 % Kursanstieg in 10 Jahren) und SAP (1,1 % | 226 %) Nemetschek (0,5 % | 1.287 %) aus dem MDAX und die SDAX-Aktie Atoss Software (1,2 % | 1.824 %).
Warum Dividendenaristokraten langfristig gewinnen
Sie sehen: Starke Dividendenzahler bieten nicht zwangsläufig außergewöhnlich hohe Dividenden. (Was bei Atoss und Nemetschek auch daran liegt, dass selbst prozentual zweistellige Dividendensteigerungen pro Jahr nicht mit den Kursanstiegen mithalten konnten.) Dennoch ist der langfristige Effekt auf die Performance nicht zu unterschätzen!
Dazu habe ich mir mal das Extrembeispiel Nemetschek herausgepickt: Die Aktie bietet derzeit nur 0,5 % Dividendenrendite, hat aber in den vergangenen 10 Jahren die Ausschüttung um durchschnittlich 15,8 % pro Jahr erhöht. Wer also Ende 2013 zu (splitbereinigt) 4,193 € eingestiegen ist, hätte damals eine Dividende von (ebenfalls splitbereinigt) 10,83 Cent erhalten; das waren immerhin noch 2,6 % Dividendenrendite.