Ifo-Präsident Clemens Fuest
"Die deutsche Wirtschaft gerät immer tiefer in die Krise!"
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im August weniger stark verschlechtert als erwartet. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank auf 86,6 Punkte, gegenüber 87,0 im Juli.
- Stimmung in der deutschen Wirtschaft bleibt angespannt.
- Ifo-Index sinkt auf 86,6 Punkte, weniger als erwartet.
- Verarbeitendes Gewerbe und Dienstleister zeigen Pessimismus.
- Report: Goldpreis nicht zu stoppen

Analysten hatten einen Rückgang auf 86,0 Punkte prognostiziert. "Die deutsche Wirtschaft gerät immer tiefer in die Krise", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest die Ergebnisse. Unternehmen zeigen sich zunehmend pessimistischer und bewerten ihre aktuelle Lage schlechter. Wie schlecht es um die deutsche Wirtschaft bestellt ist, davor warnt die Schweizer Großbank UBS.
Der Teilindex zur aktuellen Lage fiel auf 86,5 Punkte, nach 87,1 im Vormonat, und entsprach damit den Erwartungen der Analysten. Die Erwartungen für die kommenden Monate sanken leicht auf 86,8 Punkte, lagen aber über den prognostizierten 86,5 Punkten.
"Das ifo-Geschäftsklima trübt sich im August etwas weiter ein, jedoch weniger stark als erwartet. Unter dem Strich deuten die jüngsten Konjunkturindikatoren auf einen nur schwachen Start ins dritte Quartal. Von einer spürbaren Erholung ist derzeit wenig zu sehen. Die große Frage ist nun, ob es für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2024 noch zu einem kleinen Wachstum reicht", sagt Volkswirt Marc Schattenberg von Deutsche Bank Research zu den neuen Zahlen.
Besonders das verarbeitende Gewerbe verzeichnete einen deutlichen Rückgang im Index. Die Unternehmen äußerten Unzufriedenheit über die laufenden Geschäfte und berichteten von sinkenden Auftragsbeständen, insbesondere die Investitionsgüterhersteller stehen vor großen Herausforderungen.
Auch im Dienstleistungssektor verschlechterte sich das Geschäftsklima, hauptsächlich wegen skeptischerer Erwartungen. Im Handel hingegen verbesserte sich die Stimmung leicht, obwohl die aktuelle Lage weiterhin kritisch gesehen wird.
Im Bauhauptgewerbe blieb der Index stabil, mit einer leichten Verbesserung der aktuellen Lage, jedoch eingetrübten Erwartungen.
Das ifo-Geschäftsklima basiert auf rund 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen aus verschiedenen Sektoren. Die Unternehmen bewerten dabei ihre aktuelle Geschäftslage und geben Prognosen für die kommenden sechs Monate ab. Der Index dient als wichtiger Indikator für den Zustand der deutschen Wirtschaft.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
Der DAX wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -0,23 % und einem Kurs von 18.584PKT auf TTMzero (26. August 2024, 10:47 Uhr) gehandelt.

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