Hochprofitables Geschäft
Nicht Nvidia: 1 Dividendenkönig mit 7,9 % Rendite
Obwohl der Tabakmarkt strikt reguliert wird, gelingt es diesem Unternehmen, seine Gewinnmarge stetig zu steigern. Nun hat es zum 55. Mal in Folge die Dividende erhöht!
- Altria steigert Gewinnmarge trotz sinkender Raucherzahlen.
- Dividende seit 55 Jahren erhöht, aktuell 4,08 USD/Aktie.
- E-Zigaretten und neue Produkte sichern Umsatzwachstum.
- Report: Gewinner im Megamarkt
Rauchen verliert in den USA und in vielen westlichen Ländern an Popularität. Lag der Anteil der Raucher in den USA 1965 noch bei 42 Prozent der Bevölkerung, waren es 2022 nur noch etwa elf Prozent. Die Zigaretten-Werbung ist bereits stark eingeschränkt und Rauchen zunehmend unbeliebt.
Und dennoch sind Tabakkonzerne wie Altria weiterhin hochprofitabel. So erzielte der Konzern in den vergangenen zehn Jahren (2014 bis 2023) meist Investmentrenditen von mehr als 20 Prozent und eine Gewinnmarge von nicht selten mehr als 15 Prozent. Gleichzeitig gelingt es dem Unternehmen mit Sitz in Richmond, Virginia, mittlerweile seit 55 Jahren ununterbrochen, jedes Jahr die Dividende zu erhöhen, ohne dabei an Substanz zu verlieren. Nach der Erhöhung gestern Abend liegt sie aktuell bei 4,08 US-Dollar je Aktie, was einer sehr hohen Dividendenrendite von 7,9 Prozent entspricht.
Wie gelingt es also Altria, trotz strikter Rauchverbote so erfolgreich zu sein?
Wie Altria die Anpassung gelingt
Eine Antwort darauf könnte sein, dass sich die Trends nur verlagert haben. Rauchten die Menschen früher eher Zigarren und Pfeife und später Zigaretten, sind es heute vor allem E-Zigaretten in allen möglichen Geschmacksrichtungen. Tatsächlich ist das Rauchen weiterhin weit verbreitet, auch wenn sich die Konsumart verändert hat.
Der E-Zigaretten-Markt wächst und erreicht allein in den USA 2024 wahrscheinlich ein Volumen von 8,8 Milliarden US-Dollar. Zwischen 2024 und 2029 rechnet Statista mit einer annualisierten Wachstumsrate von 5,83 Prozent. Im Zeitraum Januar 2020 bis Dezember 2022 legte der Markt in den USA sogar um 46,6 Prozent auf 22,7 Millionen Einheiten zu. Dabei zählten JUUL und NJOY zu den Top-Fünf der beliebtesten E-Zigaretten-Marken, die beide dem Altria-Konzern gehören.
Altria baut sein Sortiment mit rauchfreien Waren aufgrund der neuen Trends kontinuierlich aus. Dazu gehören neue Produkte, aber auch die Übernahme bestehender Marken.
Bisher gelingt es Altria sehr gut, die Veränderungen innerhalb der Branche zu meistern. So ist der Umsatz zwischen 2014 und 2023 nur minimal von 24.522 Millionen auf 24.483 Millionen US-Dollar gesunken. Der Nettogewinn stieg sogar von 5.058 Millionen auf 8.113 Millionen US-Dollar.
Altria halfen zudem Preisanhebungen. So ist die operative Gewinnmarge seit 2014 von 30,9 Prozent auf zuletzt 46,14 Prozent gestiegen. Dem Konzern gelingt es, so einen großen Teil des Volumenrückgangs zu kompensieren.
Altria investiert in neue Nischen wie den Cannabis-Markt, der zunehmend legalisiert wird. So hält der Konzern beispielsweise 41 Prozent an der kanadischen Cronos Group. Allerdings ist hier bisher der erhoffte Boom ausgeblieben. Hinzu kommt eine Minderheitsbeteiligung an dem Brauereikonzern AB InBev.
Fazit Altria
Rauchen scheint auch bei sehr strikter Sanktionierung ein gesellschaftliches Konsumgut zu bleiben. Auch frühere Verbote liefen meist ins Leere. Die Tabakindustrie bemüht sich unterdessen, die Nebenwirkungen zu reduzieren, was ihr auch gelingt.
Altria bleibt unterdessen trotz des Geschmackswandels ein sehr profitables Unternehmen und ein Dividendenkönig, dem es selbst in der aktuellen Umstellungsphase gelingt, seine Umsätze stabil zu halten.
Autor: Christof Welzel, wallstreetONLINE Redaktion
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