Einbruch voraus
Crash-Gefahr: US-Aktien droht Rückgang um über 30 Prozent
Der aktuelle Optimismus an den Börsen ist völlig übertrieben, da ein Abschwung unmittelbar bevorsteht, warnen die Experten von BCA. Wie sich Anleger absichern können und was sie lieber abstoßen sollten.
- BCA warnt vor übertriebenem Optimismus an den Börsen und prognostiziert baldigen Abschwung.
- US-Rezession erwartet Ende 2024/Anfang 2025, Aktienmarkt stark betroffen, Anleger sollten defensiv agieren.
- Empfehlung: Verbrauchsgüter, Versorger, Gesundheitswerte übergewichten, Tech-Branche vorsichtig behandeln.
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Ende 2024 oder Anfang 2025 wird es in den USA zu einer Rezession kommen, die den Aktienmarkt erheblich beeinträchtigen wird, sagen die Analysten von BCA Research voraus. Investoren sollten sich infolgedessen aus riskanteren Anlagen zurückziehen und ihre Portfolios entsprechend defensiv anpassen.
BCA hat die Anlageempfehlung für Aktien vor wenigen Tagen auf Untergewichten reduziert und rechnet in einer "konservativen" Prognose nun damit, dass der US-Leitindex S&P 500 im Zuge des Wirtschaftsabschwungs auf 3750 Punkte fällt – ein potenzieller Rückgang von 31,4 Prozent gegenüber dem aktuellen Stand.
Diese Voraussage basiere auf einer vorsichtigen Schätzung, die davon ausgehe, dass die Umsätze des S&P 500 im Einklang mit dem nominalen Bruttosozialprodukt steigen, erklärt Peter Berezin, Chief Global Strategist bei BCA. "Das könnte jedoch zu optimistisch sein", so Berezin. Er weist darauf hin, dass mehrere Rückkopplungsschleifen, wie steigende Arbeitslosigkeit und verschärfte Kreditbedingungen, die Wirtschaft weiter schwächen könnten, was die Haushalte dazu zwingt, den Konsum einzuschränken.
Investoren sollten eine defensive Haltung einnehmen und Sektoren wie Verbrauchsgüter des täglichen Bedarfs, Versorgunger und Gesundheitswerte übergewichten. Berezin rät zudem, Materialien als Absicherung gegen eine möglicherweise später beginnende Rezession und potenzielle chinesische Konjunkturprogramme zu berücksichtigen. Nicht-Basiskonsumgüter sollten hingegen gemieden werden, ebenso wie Immobilien- und Finanzwerte.









Die Tech-Branche stellt eine besondere Herausforderung dar: "Wir tendieren dazu, eine leicht untergewichtete Haltung gegenüber IT zu bewahren, gehen jedoch davon aus, dass der Sektor bei einer schwächelnden Wirtschaft anfällig ist", erklärte Berezin. Um dennoch eine gewisse Marktpräsenz zu wahren, empfiehlt er eine neutrale Haltung zu Kommunikationsdienstleistern wie Alphabet und Meta.
Diese düstere Prognose steht im Kontrast zu vielen anderen Marktstrategen an der Wall Street. Wobei bemerkenswert ist, dass viele von diesen sich auf den ersten Blick zwar optimistisch zeigen, ihre Schätzungen für den S&P 500 aber trotz der Annäherung an ihre Kursziele nicht angehoben haben. Berezins Vorsicht könnte ein Warnsignal für Investoren sein, die möglicherweise ihre Anlagestrategien überdenken müssen, um sich auf die bevorstehenden wirtschaftlichen Herausforderungen vorzubereiten.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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