Bilanz nach H1

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Cathie Woods Halbjahresbilanz: Die Tops und Flops in ihrem Portfolio!

Die Underperformance von Cathie Woods Flaggschifffonds ARK Innovation hält an. Nach der ersten Jahreshälfte sind das ihre besten und schlechtesten Aktien.

Für Sie zusammengefasst
  • Cathie Wood verpasst Gesamtmarktrallye
  • Vor allem aufgrund dieser fünf Verliereraktien
  • Die Gewinner können Cathie Woods Mistrades nicht ausgleichen
  • Report: Goldpreis nicht zu stoppen
Bilanz nach H1 - Cathie Woods Halbjahresbilanz: Die Tops und Flops in ihrem Portfolio!

Ein Minus von 16,1 Prozent hat Star-Investorin Cathie Wood den Anlegern ihres Flaggschifffonds ARK Innovation in der ersten Jahreshälfte beschert. Damit ist es der während der Corona-Pandemie noch so erfolgreichen Fondsmanagerin nicht gelungen, von der Gesamtmarktrallye zu profitieren.

Cathie Wood verpasst Gesamtmarktrallye ...

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Denn im selben Zeitraum konnte sich der US-Gesamtmarktindex S&P 500 um über 15 Prozent steigern, der Technologieindex Nasdaq 100 sogar um 18 Prozent. Der noch etwas weiter gefasste Nasdaq Composite ist um fast 20 Prozent geklettert – hier sind viele der Werte zu finden, auf die auch Cathie Wood setzt.

In der Performance ihrer Fonds hat sich das allerdings nicht niedergeschlagen – was vor allem auch daran liegt, dass ihre Exposure gegenüber den zuletzt stark gefragten Halbleiter- und KI-Aktien gering war, während sie gleichzeitig erneut haarsträubende Verluste in Einzelaktien zu verzeichnen hatte.

... vor allem aufgrund dieser fünf Verliereraktien

Am schlimmsten ist es für Cathie Wood in den folgenden fünf Werten (in umgekehrter Reihenfolge) gekommen:

Platz 5: Unity Software (-60,2 Prozent)

Unity Software

-7,09 %
-21,41 %
-28,67 %
-30,23 %
-34,62 %
-83,15 %
-75,46 %
ISIN:US91332U1016WKN:A2QCFX

Den ersten empfindlichen Rückschlag für ihren ARK Innovation Fonds musste Cathie Wood bereits im Februar hinnehmen: Nur wenige Tage vor den Ergebnissen zum letzten Quartal des Geschäftsjahres 2023 stockte sie ihre Beteiligung am Development-Plattformunternehmen Unity Software auf. Das allerdings befindet sich seit letztem Jahr in der Krise, da es sich nach einer Änderung seines Gebührenmodells mit der Entwickler-Community überworfen hatte. Diese Probleme halten bis heute an, weltweite Stellenstreichungen und der Crash der Aktie waren die Folge.

Platz 4: 10x Genomics (-64,5 Prozent)

10x Genomics Registered (A)

-6,27 %
-20,58 %
-24,37 %
-52,79 %
-79,83 %
-90,76 %
-87,40 %
-85,84 %
ISIN:US88025U1097WKN:A2PPQJ

Life-Science-Unternehmen haben während der Corona-Pandemie einen Boom erlebt, Nicht nur aufgrund der hohen Nachfrage nach diagnostischen Produkten und Dienstleistungen, sondern vor dem Hintergrund des Erfolgs der mRNA-Technologie auch aufgrund neuer Möglichkeiten im Bereich der Genforschung und -technik. Hiervon allerdings hat 10x Genomics in diesem Jahr nicht profitieren können. Das auf Visualisierungslösungen spezialisierte Biotech-Unternehmen hat mit anhaltend mangelhafter Profitabilität zu kämpfen.

Platz 3: Verve Therapeutics (-65,9 Prozent)

Verve Therapeutics

-5,85 %
-34,06 %
-40,17 %
-43,44 %
-58,39 %
-84,42 %
-88,66 %
ISIN:US92539P1012WKN:A3CSHT

Auch die übrigen drei Plätze der bisherigen Jahresverlierer entfallen auf Biotech-Werte. Das demonstriert die hohen Risiken, die hier vor allem bei kleineren Werten auf Anleger lauern. Verve Therapeutics ist auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen spezialisiert und erforscht Wirkstoffkandidaten zur Behandlung einer ganzen Bandbreite solcher Erkrankungen. Dabei arbeitet das Unternehmen auch mit den Branchengrößen Eli Lilly und Vertex Pharmaceuticals zusammen.

Platz 2: Ginkgo Bioworks (-80,2 Prozent)

Cathie Wood ist bereits seit seinem Börsengang im Frühjahr 2021 an Ginkgo Bioworks beteiligt. Ziel des Biotech-Unternehmens ist die gezielte Manipulation von Zellen, die dadurch industriell nutzbare Werkstoffe herstellen sollen. Die Entwicklung verläuft aber schleppend, sodass sich das Unternehmen auch in der Diagnostik versucht, ohne dabei aber profitabel zu wirtschaften. Die Folge: Ein Verlust von fast 97 Prozent gegenüber dem IPO-Preis. Das war dann auch der Star-Investorin zu viel, die sich deshalb in der vergangenen Woche von einem großen Teil ihrer Anteile getrennt hat.

Platz 1: Pacific Biosciences of California (-86,0 Prozent)

Pacific Biosciences of California

+3,36 %
+11,82 %
-11,51 %
-39,41 %
-62,39 %
-88,15 %
-55,60 %
-78,83 %
-92,52 %
ISIN:US69404D1081WKN:A1C3EQ

Zwischen 2020 und 2021 hat sich das Papier von Pacific Biosciences zeitweise mehr als verzwanzigfacht. Inzwischen ist die Aktie aber nur noch ein Schatten ihres früheren selbst. Das auf Gen-Sequenzierung spezialisierte Unternehmen verzeichnet zwar ein wachsendes Geschäft. Angesichts hoher Forschungs- und Entwicklungskosten verbrennt Pacific Biosciences aber jede Menge Geld, sodass hier zuletzt mehrere Kapitalerhöhungen nötig waren, was die Aktionärsstruktur stark verwässert hat.

Die Gewinner können Cathie Woods Mistrades nicht ausgleichen

Fairerweise muss man Cathie Wood zugutehalte, auch einige gute Treffer gelandet zu haben, auch wenn deren Performance bei Weitem nicht ausreicht, ihre Verlierer zu kompensieren. Ihre Top-Performer sind nach den ersten sechs Monaten (wieder in umgekehrter Reihenfolge) die folgenden:

Platz 5: The Trade Desk (+35,7 Prozent)

The Trade Desk Registered (A)

-5,79 %
-19,22 %
-31,70 %
-62,49 %
-47,57 %
-36,50 %
+171,74 %
+1.436,21 %
ISIN:US88339J1051WKN:A2ARCV

Der Spezialist für Werbetechnologie hat auf der KI-Welle reiten können. Das wichtigste Produkt von Trade Desk ist nämlich eine automatisierte und von KI unterstützte Plattform, die es Werbetreibenden erlaubt, Werbemaßnahmen (zum Beispiel in sozialen Netzwerken, im linearen TV usw.) in Echtzeit auszuwerten und die effektivsten Kanäle zum möglichst günstigsten Preis zu buchen. Dabei kommt das Unternehmen trotz umfangreicher Aktienvergütungen für seine Mitarbeitenden auf eine sehr hohe Nettomarge. Die Aktie ist auf dem Weg zu neuen Allzeithochs.

Platz 4: Meta Platforms (42,5 Prozent)

Meta Platforms (A)

-5,06 %
-16,27 %
-23,34 %
-16,98 %
-2,74 %
+122,31 %
+212,76 %
+521,26 %
+1.215,43 %
ISIN:US30303M1027WKN:A1JWVX

Mit Meta Platforms ist gleich das nächste werbetreibende und mit KI in Zusammenhang stehende Unternehmen auf der Gewinnerliste von Cathie Wood zu finden. Der Mutterkonzern von Facebook und Instagram profitiert vor allem von höheren Werbeausgaben, gestiegenen Preisen für Werbeanzeigen sowie dem Hype um Künstliche Intelligenz, worin das Unternehmen aktuell Milliardenbeträge investiert und zu einem der größten Kunden von AMD und Nvidia geworden ist.

Platz 3: Palantir (+47,5 Prozent)

Palantir

-12,13 %
-19,72 %
-18,36 %
-15,75 %
+186,45 %
+409,27 %
+635,69 %
ISIN:US69608A1088WKN:A2QA4J

Der Big-Data-Spezialist gilt spätestens seit diesem Jahr als ein weiterer KI-Gewinner. Da dem Unternehmen trotz der in den vergangenen Jahren stark kritisierten, sehr hohen Aktienvergütungen der Sprung in die Profitabilitätszone gelungen ist, hat sich die Aktie stark verteuern können. Dabei profitierte Palantir von einer anhaltend hohen Nachfrage nach umfangreichen Datenauswertungsdienstleistungen sowohl von staatlichen Organisationen als auch privatwirtschaftlichen Unternehmen.

Platz 2: Natera (+72,9 Prozent)

Natera

-3,49 %
-9,87 %
-6,44 %
-21,16 %
+44,39 %
+210,65 %
+361,43 %
+488,70 %
ISIN:US6323071042WKN:A14VPJ

Unter den fünf schlechtesten der Underperformer von Cathie Wood waren gleich vier Biotechnologie-Unternehmen. Mit Natera allerdings hat sie ins Schwarze getroffen! Natera ist auf Untersuchungen im Bereich der Schwangerschafts- und Embryonaldiagnostik spezialisiert und kann chromosomale Mutationen und Abweichungen, die Ursache von Gendefekten und Krankheiten sein können, entdecken, ohne dass dafür für den Embryo gefährliche Eingriffe vorgenommen werden müssen.

Platz 1: Robin Hood (+78,3 Prozent)

Robinhood Markets Registered (A)

-9,80 %
-21,71 %
-26,58 %
-19,33 %
+76,89 %
+151,70 %
-0,89 %
ISIN:US7707001027WKN:A3CVQC

Die in diesem Jahr bislang beste Aktie der Fondsmanagerin ist Robin Hood. Der Broker, der lange als Depotanbieter für Zocker und Meme-Trader verschrien war, ist angesichts der anhaltenden Rallyes sowohl bei Aktien als auch bei Kryptowährungen einer der größten Gewinner des Börsenbooms. Angesichts der hohen Handelsaktivität sind die Einnahmen aus Kommissionen hoch, während gleichzeitig das verwaltete Vermögen gestiegen ist. Das ist im aktuellen Hochzinsumfeld ein sehr lukratives Geschäft.

 

Fazit: Verlustmanagement niemals vernachlässigen!

Die Performance von Cathie Wood lässt auch in der ersten Hälfte von 2024 stark zu wünschen übrig. Gegenüber dem Gesamtmarkt hängen ihre Fonds auch aufgrund haarsträubender Verluste in wenigen Einzelaktien hinterher. Das ist eine deutliche Mahnung an alle Anleger, egal ob Anfänger oder sehr erfahren, Verluste nicht auszusitzen, sondern frühzeitig zu begrenzen.

Zwei einfache Rechenbeispiele, um die Notwendigkeit von Money- und Verlustmanagement zu verdeutlichen: Eine Aktie, die sich wie Unity Software ungefähr halbiert hat, muss sich im Wert verdoppeln, um wieder auf den Einstandskurs zurückzukehren. Ein Investment, das wie Pacific Biosciences of California rund 85 Prozent an Wert verloren hat, muss sich dagegen versiebenfachen.

So etwas passiert nur höchstselten und wenn, dann nur nach sehr langer Zeit. Dabei fallen oft auch hohe Opportunitätskosten an, weil das in Verlustpositionen gebundene Kapital an anderer Stelle höhere Erträge abwerfen könnte.

Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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