Flugzeugbauer in der Krise

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Boeing prüft Verkäufe: Wird jetzt das Tafelsilber verscherbelt?

Berichten von Bloomberg zufolge prüft Boeing den Verkauf von Geschäftsteilen. So will sich das in der Krise steckende Unternehmen frisches Kapital besorgen, etwa für den Kauf seines Zulieferers Spirit AeroSystems.

Für Sie zusammengefasst

Die schlechten Nachrichten um den in einer schweren Krise steckenden Flugzeugbauer Boeing reißen nicht ab. Am Dienstag macht ein Bericht des Finanznachrichtendienstleisters Bloomberg die Runde. Offenbar überprüft das Unternehmen den Verkauf von Teilen seines Rüstungsgeschäftes.

Mindestens zwei Rüstungssparten stehen offenbar zum Verkauf

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Wie Bloomberg berichtet, sollen Finanzberater im Auftrag von Boeing an potenzielle Käufer für einige kleinere Geschäftsteile herangetreten sein – und zwar schon vor Beginn der folgenschweren Pannenserie in diesem Jahr.

Eine der zum Verkauf stehenden Einheiten soll Digital Receiver Technology sein. Boeing hatte den Spezialisten für Funkgeräte und Hochleistungssender für den Armeegebrauch 2009 gekauft. Argon ST, eine im Jahr darauf für 775 Millionen US-Dollar erworbene Beteiligung, soll laut des Berichtes ebenfalls zum Verkauf ausgelobt worden sein. Argon ST stellt Überwachungs- und Aufklärungssysteme her.

Boeing war für eine Stellungnahme offenbar nicht zu erreichen, möglicherweise auch, weil noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen wurden. Brancheninsidern zufolge überprüft der Flugzeugbauer allerdings regelmäßig sein Portfolio.

Boeing

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Anleger zeigen sich unbeeindruckt

Am Markt sorgt der Bericht kaum für Bewegung, Boeing notiert gegenüber dem Montag praktisch unverändert. Etwas mehr Bewegung herrscht mit leichten Kursaufschlägen dagegen bei Spirit AeroSystems, einem der wichtigsten Zulieferer des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns.

Erst vor kurzem wurde bekannt, dass sich Boeing offenbar in Übernahmegesprächen mit Spirit AeroSystems befindet. Diese wurden von beiden Konzernen inzwischen bestätigt. Im Falle einer Übernahme würde Boeing die Herstellung seiner Flugzeugrumpfteile selbst kontrollieren können – ob das für Kunden unbedingt ein Vorteil wäre, muss angesichts der schlampigen Qualitätskontrollen bei Boeing aber angezweifelt werden.

Umbau des Geschäftsmodelles oder Geld für die Kriegskasse?

Nichtsdestotrotz zeichnet sich hier inzwischen eine erkennbare Strategie ab: Boeing könnte Geschäftsbereiche verkaufen, die nicht unmittelbar sein Kerngeschäft betreffen – entweder um sich mit Übernahmen im Kerngeschäft zu verstärken und seine Wertschöpfungskette besser zu kontrollieren oder sich finanziell gegen eine mögliche Klagewelle von Airlines zu wappnen. Die bekommen aktuell nicht die bei Boeing bestellten, aber dringend benötigten Stückzahlen ausgeliefert.

Profiteure des Desasters dürften unterdessen der europäische Erzrivale Airbus sowie der brasilianische Flugzeugbauer Embraer sein. Dessen Papiere befinden sich nach einer kurzen Kurspause am Montag bereits am Dienstag wieder im Rallyemodus. Sollte Boeing unverändert erkennbare Schwierigkeiten haben, seine Geschäfte in Ordnung zu bringen, dürften sich immer mehr Airlines aufgrund eines Mangels an Alternativen hier umsehen.

Fazit: Anleger sollten weiter auf die Konkurrenten setzen!

Boeing steckt in einer schweren Krise – der bereits zweiten innerhalb der vergangenen fünf Jahre. Inzwischen gehen die Überlegungen des Managements so weit, sich von einem Teil nicht-essenzieller Unternehmensteile zu trennen. So könnte Kapital gesammelt werden, um sich entweder im Kerngeschäft zu verstärken oder nötigenfalls juristische Auseinandersetzungen beizulegen.

Wenngleich aus Übernahmen etwas Gutes entstehen könnte, sollte das Unternehmen seine Qualitätsprobleme in den Griff bekommen, dürfte es Jahre dauern, bis diese Bemühungen Früchte tragen. In der Zwischenzeit dürften die Papiere der Konkurrenten Airbus und Embraer die besseren Alternativen für Anleger sein.

Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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Verfasst vonMax Gross

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