US-Immobilienkrise
Turbulenzen bei NYCB: Nach Milliarden-Abschreiber muss der CEO gehen
Neue Probleme beim Gewerbeimmobilien-Finanzierer NYCB: Das Unternehmen muss milliardenhohe Abschreibungen verbuchen und tauscht jetzt auch noch seinen Konzernchef aus!
- NYCB hat milliardenhohe Abschreibungen, tauscht CEO aus.
- Alessandro DiNello neuer CEO, ersetzt Thomas Cangemi.
- NYCB offenbart Schwächen in Kreditrisikoüberwachung, Aktie bricht ein.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Bei dem in Schieflage geratenen gewerblichen US-Immobilienkreditgeber New York Community Bancorp (NYCB) nehmen die Probleme immer weiter zu. Das Unternehmen offenbarte "erhebliche Schwächen" in seiner Kreditrisikoüberwachung, schrieb den Wert von vor Jahren erworbenen Unternehmen ab und tauschte sein Management aus, um gegen die aktuellen Turbulenzen anzukämpfen. Diese Entwicklungen ließen die Aktie des Kreditgebers dramatisch einbrechen.
Alessandro DiNello wurde mit sofortiger Wirkung als neuer CEO ernannt, der Thomas Cangemi ablöst. Diese Ankündigung erfolgte inmitten von Befürchtungen, dass die NYCB die Frist für die Einreichung ihres Jahresberichts verpassen könnte, nachdem das Unternehmen seine internen Kontrollen verstärkt hat. Die Schwächen, die das Unternehmen in einer Mitteilung an die Behörden zugegeben hat, betreffen die interne Kreditprüfung und resultieren aus ineffektiver Aufsicht, Risikobewertung und Überwachung.
Zusätzlich zu den internen Problemen hat die NYCB eine Goodwill-Abschreibung in Höhe von 2,4 Milliarden US-Dollar vorgenommen, die auf frühere Transaktionen zurückgeht. Diese Maßnahme hat zwar keine Auswirkungen auf das regulatorische Kapital des Unternehmens, sie wirft jedoch Fragen bezüglich der langfristigen finanziellen Gesundheit der Bank auf.
Die Aktie der NYCB fiel nach diesen Enthüllungen im außerbörslichen Handel um 26 Prozent. Im regulären Handel hat sie im laufenden Jahr bereits 53 Prozent nachgegeben.









Diese Entwicklung ist Teil eines größeren Dramas, das begann, als das Unternehmen Ende Januar bekannt gab, es würde Bargeld horten, um potenzielle Kreditprobleme abzudecken. Diese Ankündigung hat Anleger von Regionalbanken beunruhigt und Fragen bezüglich der Fähigkeit von Mehrfamilienhäusern aufgeworfen, genügend Einnahmen zu erzielen, insbesondere nachdem New York 2019 die Mietkontrollen verschärft hatte.
Bleiben die Probleme?
Analysten zeigen sich besorgt über die Kontrollschwächen und die Möglichkeit weiterer Probleme unter der neuen Führung. Mark Fitzgibbon von Piper Sandler senkte beispielsweise seine Empfehlung für die Aktie von "übergewichten" auf "neutral". Steve Moss von Raymond James warnte davor, dass die Kreditkosten aufgrund der beseitigten internen Aufsicht höher bleiben könnten.
Trotz dieser Herausforderungen äußerte sich DiNello zuversichtlich über die Zukunft der Bank und ihre Fähigkeit, sich zu einer größeren und stärker diversifizierten Geschäftsbank zu wandeln. Mit dem Managementwechsel und DiNellos Erfahrung hofft die NYCB, ihre aktuellen Probleme zu überwinden und wieder auf den richtigen Weg zu kommen.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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