Produktionskürzung
Gaspreise explodieren nach Produktionskürzung von Chesapeake
Die Erdgaspreise haben den den stärksten Anstieg seit eineinhalb Jahren verzeichnet, nachdem Chesapeake vor einer deutlichen Kürzung der Produktion gewarnt hat. Es ist jedoch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
- Erdgaspreise steigen stark an nach Warnung von Chesapeake vor Produktionskürzung.
- Preise verteidigen Gewinne, bleiben aber auf niedrigem Niveau seit Jahresbeginn.
- Chesapeake senkt Produktionsprognose, Preise steigen um 12,5 Prozent.
Die Erdgas-Preise verteidigten am Donnerstag ihre deutlichen Gewinne vom Vortag, als sie sich um mehr als zwölf Prozent verteuert hatten. Auslöser war, dass Chesapeake Energy, ein führender Schiefergasproduzent, seine Produktionsprognose gesenkt hatte.
Für den Rohstoff ist es allerdings nur eine kleine Erholung, da die Preise seit Jahresbeginn deutlich eingebrochen sind. Am Dienstag waren sie auf den niedrigsten Stand seit dreieinhalb Jahren gefallen.
Die März-Erdgasfutures pendelten um die Marke von 1,77 US-Dollar pro Million Britische Wärmeeinheiten (BTU), nachdem sie sich am Vortag um 12,5 Prozent verteuert hatten. Der Anstieg am Mittwoch war der größte eintägige prozentuale Gewinn seit dem Mitte 2022.
In seinem Quartalsbericht gab Chesapeake Energy bekannt, dass sein Kapitalplan die Produktion in diesem Jahr in einer Spanne von 2,65 Milliarden bis 2,75 Milliarden Kubikfuß pro Tag (bcf/d) unterstützen würde. Im Geschäftsjahr 2023 hatte Chesapeake noch das Äquivalent von 3,43 bcf/d produziert, wovon 98 Prozent Erdgas waren.
"Die sprunghaft angestiegene Produktion und milde Temperaturen haben die Preise unter zwei US-Dollar fallen lassen“, erklärte Victoria Dircksen, Rohstoffanalystin bei Schneider Electric, in einer Notiz. Doch nur wenn weitere Produzenten vergleichbare Kürzungen bekanntgeben würden, könne der Aufwärtstrend fortgesetzt werden, fügte sie hinzu. Sie verwies auf die relativ schwache Nachfrage aufgrund des milden Wetters.
Die Erdgaspreise sind allein im Februar um 15,6 Prozent gefallen und haben dieses Jahr fast 30 Prozent eingebüßt, trotz des Aufschwungs am Mittwoch. Erdgas litt "unter dem Druck der wachsenden inländischen Erdgasproduktion, überdurchschnittlichen Speicherniveaus und dem wärmeren Wetter als normal bis Ende Februar", erklärte Lu Ming Pang, leitender Analyst bei Rystad Energy, in einer Notiz.
Lesen Sie auch
Analysten wiesen darauf hin, dass anhaltende Angriffe auf Schiffe im Roten Meer und in der Meerenge Bab al-Mandab durch vom Iran unterstützte Huthi-Milizen weiterhin besorgniserregend seien. Händler verfolgten auch Bemühungen um einen Waffenstillstand im Krieg zwischen Israel und Hamas.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
*Ab 500 EUR Ordervolumen über gettex. Zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen.
Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte
Aktuelle Themen
Weitere Artikel des Autors