Dividende erhöht
Mercedes stockt Ausschüttungen auf, Kurs schnellt hoch
Der Luxusauto-Konzern Mercedes will trotz einem Gewinnrückgang seine Dividende erhöhen und hat auch einen Aktienrückkauf angekündigt. Umsatz und Absatz legten zu. Es gibt jedoch auch einen Wermutstropfen.
- Mercedes will Dividende erhöhen und Aktienrückkauf starten.
- Prognose für 2024: niedrigere Umsatzrendite erwartet.
- Trotz Gewinnrückgang plant Mercedes Aktionärsbeteiligung.
- Report: Magnificent 7 - Die Spreu trennt sich vom Weizen

Mercedes-Benz hat am frühen Donnerstag eine bereinigte Umsatzrendite von 12,6 Prozent für seine Pkw-Sparte für das Jahr 2023 bekannt gegeben, da Inflation und Kosten in der Lieferkette den Gewinn schmälern. Die Zahl entsprach in etwa den Erwartungen.
Für das Jahr 2024 prognostizierte das Unternehmen jedoch eine niedrigere bereinigte Umsatzrendite für die Pkw- und die Transportersparte und rechnete mit zehn bis zwölf Prozent für Pkw und 12 bis 14 Prozent für Transporter, was einem Rückgang gegenüber den 15,1 Prozent des abgelaufenen Geschäftsjahres entspricht.
Gleichzeitig gab der Luxusauto-Konzern jedoch eine leichte Erhöhung der Dividende von 5,20 Euro auf nun 5,30 Euro bekannt. Über diese Möglichkeit hatte wallstreetONLINE bereits berichtet. Zusätzlich war bereits am Vorabend bekannt gegeben worden, dass das Unternehmen Aktien im Wert von bis zu drei Milliarden Euro zurückzukaufen will, um die Aktionärinnen und Aktionäre an dem über den Erwartungen liegenden Cashflow zu beteiligen.
Der Aktienkurs legte im Xetra-Handel am Nachmittag 5,9 Prozent zu auf 72,08 Euro. Seit Jahresbeginn hat die Mercedes-Aktie damit knapp 14 Prozent gewonnen.









Der deutsche Luxusautomobilhersteller kündigte an, dass das neue Rückkaufprogramm unmittelbar nach Abschluss eines laufenden Programms in Höhe von vier Milliarden Euro beginnen wird. Der Rückkauf – der erste seit 15 Jahren – war vor rund einem Jahr angekündigt worden.
Im abgelaufenen Jahr hatte der Automobilhersteller immer wieder vor Lieferengpässen und Inflation gewarnt, die den Absatz belasten würden, während der Preiskampf insbesondere im Segment der Elektrofahrzeuge die Margen unter Druck setzen würde.
Dennoch wird erwartet, dass Mercedes-Benz, der erste der drei führenden deutschen Automobilhersteller, der seine Ergebnisse für 2023 vorlegt, die höchste Rendite der drei Hersteller erzielen wird, was zum Teil auf seine Strategie zurückzuführen ist, höhere Kosten an die Kunden weiterzugeben.
Der Luxusautobauer erhöhte den Durchschnittspreis um zwei Prozent auf 74.200 Euro und steigerte die Ausgaben für Forschung und Entwicklung für Zukunftstechnologien wie seine MB.OS-Plattform. Und auch der Absatz stieg gegenüber dem Vorjahr leicht auf 2.491.800 Fahrzeuge. Der Anteil an Stromern bei den Autos und Vans legte dabei spürbar zu. So konnte bei den Elektroautos ein Plus von rund 60 Prozent erzielt werden.
Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern sank von 20,5 Milliarden im Vorjahr auf 19,7 Milliarden Euro, trotz eines Umsatzanstiegs von zwei Prozent.
Wie seine Konkurrenten profitierte Mercedes lange Zeit von einem hohen Auftragsbestand, der den konjunkturellen Gegenwind in der Automobilindustrie teilweise ausgleichen konnte. In diesem Jahr dürfte sich der Absatz normalisieren, da höhere Lebenshaltungskosten und Kreditzinsen den Konsum belasten. Der Hersteller hat auch mit der nachlassenden Begeisterung für Elektrofahrzeuge in Europa und dem Druck durch die häufigen Preissenkungen von Tesla zu kämpfen.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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