Weitere Entlassungen geplant
Snap schmeißt vor den Zahlen morgen 10 Prozent seiner Mitarbeitenden raus!
Snap trennt sich vor den am Dienstag bevorstehenden Quartalszahlen von weiteren Mitarbeitenden und versucht so, seine Profitabilitätsprobleme in den Griff zu bekommen. Das Problem liegt hierbei allerdings auch woanders.
- Snap trennt sich von Mitarbeitenden vor Quartalszahlen
- Snap kämpft seit Gründung mit Profitabilitätsproblemen
- Auch andere Unternehmen entlassen Mitarbeiter, Aktienkurs von Snap steigt
- Report: Nvidia bringt’s nicht mehr!

Snap senkt weiter Kosten
Unmittelbar vor den für Dienstagabend erwarteten Quartalszahlen trennt sich Social-Media-Anbieter Snap offenbar von weiteren Mitarbeitenden. Damit setzt das Unternehmen seinen radikalen Sparkurs und sein Bestreben, möglichst rasch profitabel zu werden, weiter fort.
Wie der Business Insider unter Berufung auf zwei Insider erfahren haben will, soll die Snapchat-Mutter am vergangenen Freitag Dutzende Mitarbeitende entlassen haben.
Einer der beiden Informanten sprach außerdem von weiteren Entlassungen in dieser Woche. Unternehmensintern allerdings wurden die bereits vorgenommenen sowie die noch geplanten Stellenstreichungen bislang noch nicht bekannt gegeben.
Noch kein einziges Geschäftsjahr mit Gewinn
Snap kämpft seit seiner Gründung mit anhaltenden Profitabilitätsproblemen und hat bislang noch kein einziges Geschäftsjahr mit einem Gewinn abschließen können. Allein in den vergangenen fünf Jahren hat das Unternehmen über fünf Milliarden US-Dollar an Cash verbrannt – den größten Teil davon für Aktienvergütungen.
Noch ist das Unternehmen zwar schuldenfrei, ohne einen Stopp der Ausgabenexzesse insbesondere für das Management, droht die Bilanz aber noch in diesem Jahr das Vorzeichen zu wechseln.
Auch andere Unternehmen mit Entlassungen
Mit weiteren beziehungsweise neuen Entlassungen steht Snap allerdings nicht allein da. Viele noch nicht oder nur wenig profitable Tech-Unternehmen sind aktuell darum bemüht, den pandemiebedingt enorm raschen Stellenaufbau zugunsten der Profitabilität rückabzuwickeln.
Neben Snap haben in den vergangenen Wochen auch Unternehmen wie Unity, PayPal und iRobot Hunderte, zum Teil sogar Tausende Stellen gestrichen. Auch große Unternehmen wie Microsoft, Amazon und Alphabet haben sich zugunsten höherer Unternehmensgewinne von Mitarbeitenden getrennt – für den Arbeitsmarkt scheint das bislang allerdings noch kein Problem zu sein.








Anteilsscheine verteuern sich weiter
Für die Aktie von Snap ging es in einem freundlichen Gesamtmarktumfeld auch am Freitag steil bergauf, das Papier verteuerte sich um über sieben Prozent. Im Vorjahresvergleich legten die Anteilsscheine bereits knapp 50 Prozent zu und profitierten damit ungeachtet der desolaten Profitabilitätslage von der Gesamtmarktrallye.
Ein Teil des starken Kursanstiegs könnte bereits am Mittwoch rückabgewickelt werden, denn das Unternehmen wird am Dienstagabend seine Quartalszahlen vorlegen. Am Optionsmarkt ist für die darauffolgende Kursreaktion eine Bewegung von über 20 Prozent eingepreist.
Sollten die neuen Entlassungen in Reaktion auf ein möglicherweise unzufriedenstellendes Finanzergebnis erfolgt sein, sollten sich Anleger am Mittwoch besser warm anziehen.
Fazit: Entlassungen alleine werden bei Snap nicht genügen
Snap hat laut Insider-Berichten weitere Stellen abgebaut und will in den kommenden Tagen noch einmal nachlegen – damit soll die noch immer unbefriedigende Profitabilität des Unternehmens verbessert werden.
Ob ein Stellenabbau allein für Snap allerdings ausreichend ist, muss angesichts der hohen Aktienvergütungen für das Management um CEO Evan Spiegel bezweifelt werden. Anleger könnten vor den am Dienstagabend bevorstehenden Quartalszahlen gut beraten sein, nach der Rallye der vergangenen Monate zumindest Teilgewinne zu realisieren.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Zentralredaktion

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