Börsengang am Freitag
Börsen-Oma zum CureVac IPO: „Weder zu jedem Preis zeichnen noch gleich zu Beginn einsteigen“

Am Freitag findet der Börsengang der Tübinger Corona-Impfstoff-Hoffnung CureVac an der US-Technologiebörse Nasdaq statt. Börsen-Oma Beate Sander rät Anlegern jedoch zunächst zur Zurückhaltung, auch wenn CureVacs Forschungen und der potenzielle mRNA-Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 vielsprechend seien.
Laut der Nachrichtenagentur Reuters und dem IPO Kalender der Nasdaq findet der Börsengang von CureVac bereits heute statt. Der Emissionspreis soll zwischen 14 und 16 US-Dollar pro Anteilsschein liegen. Bei dem IPO sollen zunächst 13,3 Millionen Stammaktien angeboten werden. CureVac will zudem „Zeichnern eine 30-Tage-Option zum Erwerb von bis zu 1.999.999 zusätzlichen Stammaktien zum öffentlichen Angebotspreis, abzüglich Zeichnungsrabatte und Provisionen“ gewähren, erklärte der Konzern am Montag.
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Insgesamt will das Unternehmen durch den Börsengang 245 Millionen US-Dollar einsammeln. Mit dem Geld will CureVac die Entwicklung seines mRNA-Impfstoff-Programms gegen SARS-CoV-2 voranbringen, den
Ausbau der Produktionskapazitäten beschleunigen, die Entwicklung onkologischer Medikamente sowie die Entwicklung eines Tollwutimpfstoffs voranbringen. Außerdem soll in die „Entwicklung der
mRNA-Technologieplattform des Unternehmens“ investiert werden, heißt es in einer Pressemitteilung vom Montag.
Börsenexpertin Beate Sander, besser bekannt als Börsen-Oma, schätzt den geplanten IPO von CureVac wie folgt ein: „Für Großinvestor und SAP-Gründer Dietmar Hopp geht es um viel Geld. Bei CureVac sind auch Katar und der britische Impfstoffweltmarktführer GlaxoSmithKline (GSK) mit an Bord. Sie sollten als Anleger aber weder zu jedem Preis zeichnen noch gleich zu Beginn einsteigen. Meistens gehen die Kurse in den nächsten Wochen deutlich zurück, zumal hier der Konkurrenzdruck gewaltig ist.“
Die Konkurrenz im Bereich von RNA-Impfstoffen sei sehr groß, so Sander. Neben CureVac forschten zum Beispiel auch die Mainzer Firma BioNTech und der US-Konzern Moderna an einem mRNA-Impfstoff gegen das Coronavirus SARS-CoV-2. „Aber Platz ist genug bei dem Riesenbedarf für alle da. Es muss nur gelingen, die Zulassung möglichst noch zum Jahresende 2020 oder im 1. Halbjahr 2021 zu erreichen“, so Sander.
Autor: Ferdinand Hammer
