Im Silberrausch
Plus 49 Prozent in einem Monat – „Gold des kleinen Mannes“ wird knapp
Die Corona-Krise und die Geldflut der Notenbanken schüren die Inflationsangst. Edelmetalle gelten bei Anlegern als sichere Häfen und sind deshalb so gefragt wie schon lange nicht mehr. Neben dem Gold-, explodiert auch der Silberpreis. Bei einigen Silberbarren bestehen bereits Lieferengpässe.
Ein Sprecher des Edelmetallhauses Degussa erklärte auf Anfrage gegenüber wallstreet:online: „Die Produzenten von Barren legen durch die Produktionspausen im Rahmen der Corona-Pandemie nach wie vor ihr Hauptaugenmerk auf die Produktion von Goldprodukten. Dadurch ist die Verfügbarkeit von Silberbarren in verschiedenen Größen im Markt und auch bei der Degussa Goldhandel GmbH geringfügig beeinträchtigt.“ Momentan seien lediglich Fünf-Kilo-Silberbarren sowie Barren zwischen 23 und 34 Kilogramm verfügbar.
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Auch bei anderen Edelmetallhändlern gibt es bei Silberbarren derzeit Lieferschwierigkeiten. Beim Münchener Edelmetallhaus Pro Aurum seien Silberbarren zwischen fünf und 15 Kilo nur nach langen
Wartezeiten erhältlich, so das Handelsblatt.
Nach einer jahrelangen Seitwärtsbewegung ist der Silberpreis seit Jahresbeginn förmlich explodiert. Allein innerhalb der letzten drei Monate stieg der Preis des „kleinen Bruders des Goldes“ um fast 80 Prozent. Am Donnerstagvormittag kostet eine Feinunze (31,1 Gramm) Silber 27,76 US-Dollar (Stand: 06.08.2020, 11:08 Uhr). Das ist der höchste Stand seit dem Jahr 2013.
Physisch gedeckte Silber-Indexfonds seien aktuell der wichtigste Kurstreiber, berichtet der US-Nachrichtensender Bloomberg. Die verwaltete Silbermenge sei seit Jahresbeginn um 45 Prozent auf rund 900 Millionen Unzen gestiegen.
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Die US-Investmentbank Goldman Sachs hatte bereits Ende Juli Ihre Silberpreisprognose für die kommenden zwölf Monate auf 30 US-Dollar erhöht, so die Nachrichtenagentur Reuters. Der Silberpreis wird durch „höhere Goldpreise und bessere Aussichten für die industrielle Nachfrage nach Silber, insbesondere im Bereich der Solarenergie“ getrieben, schreibt die US-Investmentbank.
Autor: Ferdinand Hammer