Es gibt derzeit nichts, was den Markt vom Kurs abbringt
Da in der kommenden Woche die Europäische Zentralbank (EZB) über ihre Geldpolitik berät, waren die gestrigen Inflationsdaten der Eurozone durchaus wichtig.
- Inflationsdaten der Eurozone wichtig für EZB-Sitzung nächste Woche
- Markt bleibt stabil, keine Kursreaktionen auf Preis- und Konjunkturdaten
- US-Daten ändern nichts an Markteinschätzung, EUR/USD bleibt stabil
Es gibt derzeit nichts, was den Markt vom Kurs abbringt
von Sven Weisenhaus
Da in der kommenden Woche die Europäische Zentralbank (EZB) über ihre Geldpolitik berät, waren die gestrigen Inflationsdaten der Eurozone durchaus wichtig. Ein deutlicher Anstieg oder ein überraschend starker Rückgang der Teuerung hätte sicherlich stärkere Kursreaktionen an den Börsen auslösen können. Doch die Daten lagen im Rahmen der Erwartungen.
Eine Teuerung über den Erwartungen bringt niemand mehr aus der Ruhe
Um 2,6 % legten die Verbraucherpreise im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat zu. Erwartet worden war ein Anstieg um 2,5 %, nach 2,8 % im Januar und 2,9 % im Dezember. Die Teuerung fiel also etwas höher aus als erwartet. Und das gilt noch mehr für die Kernrate. Diese gab von 3,3 % im Januar „nur“ auf 3,1 % im Februar nach, statt eines mehrheitlich erwarteten stärkeren Rückgangs auf 2,9 %.
Hätte der Markt seine Zinssenkungsspekulationen nicht schon längst deutlich zurückgeschraubt, wäre die moderate Verfehlung der Erwartungen wahrscheinlich ein Grund für Kursverluste am Aktienmarkt und Kursgewinne beim Euro gewesen. Doch da eine Zinssenkung der EZB in der kommenden Woche bereits nahezu ausgeschlossen ist und selbst für April immer weniger Marktteilnehmer mit einem ersten Zinsschritt rechnen, waren die Preisdaten ein Non-Event. Zumal sich der grundsätzliche Abwärtstrend bei der Inflation immerhin fortgesetzt hat.
Aktuelle US-Daten ändern nichts an der Markteinschätzung
Ähnlich sieht es auch für die Konjunkturdaten aus, die gestern in den USA gemeldet wurden und kaum Kursreaktionen an den Börsen auslösten. Denn auch diese Daten haben an den aktuellen Einschätzungen der Anleger nichts geändert – weder was die Inflation noch die Konjunktur angeht.
Einkaufsmanagerdaten vom Institute for Supply Management (ISM) zeigten eine erneute Schwäche des verarbeitenden Gewerbes der USA auf. Der entsprechende Index fiel auf 47,8 Punkte, von 49,1 im Vormonat, womit er sich wieder von der 50-Punkte-Marke entfernte, ab der Wachstum signalisiert wird.
Lesen Sie auch
Eine Viertelstunde vorher hatte S&P Global bei seinem Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe allerdings für Februar einen Anstieg auf 52,5 Zähler gemeldet, nach 50,7 im Vormonat.
Bei der Frage nach dem Wachstumstempo der US-Wirtschaft erzeugte dies eine Patt-Situation.