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     185  0 Kommentare Die meisten westlichen Kriegsbefürworter haben kein ‚Skin in the Game‘

    Die meisten westlichen Kriegsbefürworter haben kein ‚Skin in the Game‘ - Plädoyer für Liberalismus, Frieden, Freiheit und einen schlanken Staat

    „Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich heraus fand, dass es welche gibt, die nicht hingehen müssen.“ Erich Maria Remarque

    Wenn kein ‚Skin in the Game‘ vorhanden ist, dann kommt es in der Regel früher oder später zu einem ‚moral hazard‘, zu unmoralischen Entscheidungen und Aktionen zum Schaden Dritter.

    So zum Beispiel im Finanzbereich unter anderem in den Jahren vor der Finanzkrise 2008 – weil viele Banken ‚too big to fail‘ waren (auf gut deutsch: ‚Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren‘), konnten sie - im Vertrauen darauf, dass im Schadensfall der Steuerzahler einspringen würde – hohe Risiken eingehen und auf diese Weise viele Jahre lang hohe Gewinne machen und hohe Dividenden und Boni ausschüten.

    Im Pharmabereich zum Beispiel führten Haftungsfreistellungen bei weitgehend ungetesteten Covid-Impfungen zu hohen risikolosen Gewinnen.
    Kein Skin in the Game haben auch Politiker, die Kriege führen möchten, selbst aber davon weitestgehend nicht betroffen sind. 
    Während von der Antike bis zum Mittelalter die Feldherren noch selbst an vorderster Front ihr Leben riskierten – in Napoleons Zeiten dann schon eher ein Stück weit entfernt auf einem relativ sicheren ‚Feldherrnhügel‘ -, führen unsere Möchtegern-‚Feldherren und -damen‘ vom Schlage eines Hofreiters, Habecks, Pistorius‘, oder einer Strack-Zimmermann Krieg aus einem sicheren Büro tausende Kilometer (im Falle unserer Außenministern Baerbock auch gern hunderttausende) von der Front entfernt. Bemerkenswert ist, dass gerade aus den Reihen der ehemaligen Friedenspartei ‚Die Grünen‘ die stärksten Scharfmacher kommen.

    Und das ausgerechnet bei einem Kriegsgegner wie Russland. 
    Bereits Napoleon und Hitler haben gegen die sogenannte oberste militärische Regel verstoßen: ‚marschiere nie in Russland ein‘, oder im übertragenen Sinne ‚bedrohe nie das russische Kernland‘. Die Folge waren in beiden Fällen hohe Verluste und am Ende katastrophale Niederlagen.

    "Alte Männer erklären den Krieg. Aber es ist die Jugend, die kämpfen und sterben muss.“ Herbert C. Hoover

    Politiker haben bei Kriegen einerseits kein Skin in the Game und sehen andererseits bei Kriegen sogar gelegentlich die Chance, vom eigenen Versagen in anderen Bereichen abzulenken, wie zum Beispiel bei Finanzen und Wirtschaft, oder um Wahlen zu verschieben oder die Zentralisierung des Staatswesens voranzutreiben. Letzteres gilt vor allen Dingen für staatsgläubige Linke. Für Verfechter eines mächtigen, zentralisierten Staates sind Kriege nämlich ein willkommenes Mittel, die Bürokratie dauerhaft auszuweiten.
    Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges bedauerten es zum Beispiel die Sozialisten aus dem Umfeld von Präsident Woodrow Wilson, der vor dem Krieg schon die Zentralbank FED gegründet und die erste Einkommensteuer Amerikas eingeführt hatte, dass er nicht noch länger gedauert hat (siehe Jonah Goldberg, ‚Liberal Fascism‘).
    Von Kriegen profitiert darüber hinaus natürlich insbesondere der militärisch-industrielle Komplex, der in der Regel eng verwoben ist mit der Politik.

    "Krieg ist die Gesundheit des Staates" Randolph Bourne

    Krieg geführt wird seit Menschen-Gedenken. 
    Vor der industriellen Revolution und dem damit verbundenen allgemeinen Wohlstandsanstieg sahen die Herrscher oftmals Raub und Krieg als einzige Möglichkeit an, reicher zu werden.
    ‚Totale Kriege‘ gibt es aber erst seitdem es mächtige Staaten gibt, insbesondere ‚Nationalstaaten‘ mit eigener Ideologie.

    Bei den Kriegen bis zum achtzehnten Jahrhundert ging es in der Regel nur um die Eroberung einzelner Provinzen oder Regionen. Nach der Französischen Revolution 1789, einem blutrünstigen Massaker mit sozialistischen Wurzeln, führte die Zentralisierung der Macht und die Einführung der Wehrpflicht (levée en masse) in Frankreich unter Napoleon zu einer großen Ausweitung der militärischen Fähigkeiten und einer deutlichen Machtverschiebung in Europa. Diese nutzte Napoleon, um die komplette Unterwerfung anderer Länder und den Export der revolutionären Philosophie durchzusetzen, für ‚regime change‘.
    Je größer und mächtiger Staaten werden und je weniger Skin in the Game die Entscheider haben, desto schlimmer werden die Kriege.

    Fazit: 
    Staaten müssen zum einen deutlich schlanker werden und es müssen Wege gefunden, die politischen Entscheider in allen Bereichen zur Verantwortung für die Folgen ihrer Entscheidungen ziehen zu können.
    Im Fall von Kriegen könnte das zum Beispiel die Verpflichtung sein, 30% der Abgeordneten oder Regierenden, die für den Krieg stimmen, an die Front zu schicken, unabhängig von ihrem Alter, ihrem Geschlecht oder ihrer Eignung.

    Ganz aktuell bleibt zu hoffen, dass nach einem baldigen Ende der Auseinandersetzungen in der Ukraine und dem Mittleren Osten eine etwaig entstehende Machtbalance dazu führt, dass weitere große Kriege und vor allen Dingen eine Ausweitung zu einem Dritten Weltkrieg vermieden werden können.

    Autor: Markus Ross, 25. April 2025

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    Diplom-Volkswirt Markus Ross ist seit 1982 im Bereich Finanzen, Börsenhandel und Vermögensverwaltung tätig.
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