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    Egbert Prior  1953  0 Kommentare Scheichs greifen nach Covestro

    Am Dienstag vergangener Woche fuhr die Aktie Achterbahn. Zunächst hatte der Wettbewerber Lanxess mit schlechten Zahlen den Covestro-Kurs um bis zu 8% fallen lassen.

    Nachdem Gerüchte über ein mögliches Kaufinteresse am Nachmittag die Runde machte, drehte die Covestro-Notiz um 17% nach oben. Zuletzt notierte das Papier mit einem Plus von 15% auf 46,32 Euro. Wir hatten die Aktie zuletzt am 18.11.2022. zu 35,59 Euro empfohlen. 
    Für ein erfolgreiches Übernahmeangebot müßten die Araber wahrscheinlich noch deutlich drauf legen. 50 bis 60 Euro sind im Gespräch. 
    
    Für Chemie-Aktien dürfte momentan ein geeigneter Kaufzeitpunkt sein. Die schwache Konjunktur in der Chemieindustrie belastet die Kurse. Zumal die Unternehmen sinkende Umsätze und wegbrechende Gewinne gemeldet haben. Covestro hat sich noch vergleichsweise gut geschlagen. Im besten Fall soll sich der operative Gewinn 2023 auf Vorjahresniveau bewegen. 
    Bislang war mit Blick auf die unsichere Konjunktur von einem deutlichen Rückgang die Rede gewesen. Im ersten Quartal brach das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr um nahezu zwei Drittel auf 286 Millionen ein. 
    
    
    
    
    Kostensenkungen haben Schlimmeres verhindert. Die DAX-Gesellschaft stellt unter anderem Kunststoffe für Autoteile oder Dämmstoffe her, außerdem Sitze und Matratzen. Die Nachfrage war 2022 mau. Hohe Energie- und Gaspreise sowie massive Corona-Einschränkungen in China sorgten für schleppende Geschäfte. Hinzu kamen die Schwierigkeiten mit den Lieferketten. Die Lager waren prallgefüllt, der hohe Auftragsbestand mußte erst einmal wieder abgebaut werden. 
    
    Keine Frage, langsam, aber sicher erholt sich die Chemieindustrie. Einen Gewinn vorausgesetzt, möchten die Rheinländer im kommenden Jahr die für 2022 ausgesetzte Dividendenzahlung wieder aufnehmen. Auch wird das Aktienrückkaufprogramm wieder fortgeführt. Trotz der jüngsten Kursavancen ist die Aktie immer noch günstig bewertet. 2022 gingen 18 Milliarden durch die Bücher. Mit einer Marktkapitalisierung von 9 Milliarden wird das Unternehmen lediglich mit einem halben Jahresumsatz gehandelt. Fazit: Die Aktie ist eine Spekulation auf den turnaround in der Chemieindustrie. Hinzu kommt Übernahmephantasie. Möglicherweise gibt es weitere Interessenten!
    



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    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior Scheichs greifen nach Covestro Scheichs aus den Vereinigten Arabischen Emiraten wollen Covestro übernehmen. Der staatliche Ölkonzern Abu Dhabi National Oil führte diesbezüglich Gespräche mit dem Kunststoffkonzern. Allerdings lehnten die Covestro-Verantwortlichen die Offerte preislich als nicht ausreichend ab.

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