Da wird doch nicht jemand sein Wahlversprechen halten - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 21.05.12 09:10:51 von
neuester Beitrag 22.05.12 14:17:57 von
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Franzosen verlassen AfghanistanHollande verkündet Einigung
Der französische Präsident Hollande hält am Abzug aus Afghanistan noch in diesem Jahr fest. Das ärgert die Bundesregierung und die Amerikaner. Allerdings ist Hollande bereit, Ausbilder am Hindukusch zu lassen. Nach außen bliebe damit die "Solidarität der Koalition" gewahrt. Kritik von Kanzlerin Merkel will Hollande nicht gehört haben.
Frankreich hat beim Nato-Gipfel seinen vorzeitigen Kampftruppen-Abzug aus Afghanistan bis Ende des Jahres durchgesetzt. "Wir haben eine gemeinsame Abmachung gefunden", sagte der neue Staatspräsident François Hollande am Rande des Spitzentreffens in Chicago nach Beratungen.
Dagegen sagte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen, Strategie, Ziel und Zeitplan für die Isaf-Truppen seien unverändert. Es werde keinen "Wettlauf zum Ausgang" geben. Bis Ende 2014 soll die Truppe von derzeit insgesamt 130.000 Soldaten stark verringert werden.
Hollande hatte im Wahlkampf versprochen, die französischen Truppen schon 2012 aus Afghanistan abzuziehen. Sein Festhalten an dieser Forderung nach seinem Wahlsieg hatte die Verbündeten in der Nato verärgert.
Abzug und Unterstützung
Auch in Chicago sagte Hollande: "Die französischen Kampftruppen werden aus Afghanistan abgezogen bis Ende des Jahres." Ausbilder für einheimische Sicherheitskräfte blieben noch dort.
Hollande sicherte eine langfristige Unterstützung Afghanistans nach 2014 zu, dazu habe Frankreich bereits mit Kabul einen Vertrag abgeschlossen. Der afghanische Präsident Hamid Karsai heiße den Pariser Kurs gut.
Auf die Frage, ob sich Kanzlerin Angela Merkel kritisch zu dem vorzeitigen Abzug geäußert habe, antwortete Hollande knapp: "Sie hat mir nichts gesagt."
Frankreich habe auch Bedingungen bei der neuen Nato-Raketenabwehr gestellt. Wegen des Projekts dürften die Budgets in den Mitgliedstaaten nicht aus dem Ruder laufen. "Zudem ist der Dialog mit Russland absolut unerlässlich", sagte Hollande. Moskau hat erhebliche Vorbehalte gegen das Vorhaben.
Deutsche Kritik an Hollande
Merkel hatte sich zuvor sehr deutlich über die französischen Abzugspläne geäußert: "Wir sind gemeinsam nach Afghanistan gegangen und wir wollen auch wieder gemeinsam aus Afghanistan abziehen", betonte sie. Bundesaußenminister Guido Westerwelle warnte: "Ein Abzugswettlauf der westlichen Demokratien aus innenpolitischen Gründen, das würde die Terrorismusbekämpfung nicht stärken, sondern schwächen."
Merkel deutete zugleich eine Kompromisslinie an. "Für uns wäre wünschenswert, dass Frankreich auch im Isaf-Verbund mit dabei bleibt", sagte Merkel. Verteidigungsminister Thomas de Maiziere bestätigte in Chicago, dass es darüber bereits Gespräche gibt.
Vorbild Kanada
Nato-Generalsekretär Rasmussen wies darauf hin, dass Hollande trotz des Abzugs eine weitere Unterstützung für den Einsatz zugesagt habe. Damit könnte sich eine Lösung abzeichnen wie im Falle Kanadas, das seine Aufgaben weitgehend auf die Ausbildung afghanischer Kräfte begrenzt hat. "Ich bin zuversichtlich, dass wir die Solidarität in unserer Koalition bewahren werden", sagte Rasmussen.
Auch US-Präsident Barack Obama beschwor den Zusammenhalt: "So wie wir zusammen Opfer gebracht haben für unsere gemeinsame Sicherheit, werden wir entschlossen zusammenstehen, diese Aufgabe zu beenden."
Vertreter der aufständischen Taliban begrüßten Hollandes Plan. "Wir rufen alle anderen Nato-Mitgliedsländer auf, nicht länger für die politischen Interessen der Amerikaner zu arbeiten und der Forderung ihrer Völker nachzukommen, sofort alle Truppen aus Afghanistan abzuziehen", erklärten sie.
Details an diesem Montag
Zum schrittweisen Abzug sagte Obama, die Verbündeten wollten am Montag eine Vision entwerfen, "in der wir unsere Kampfrolle beenden", sowie eine "Zusage der Freundschaft und Partnerschaft mit Afghanistan" geben.
De Maizière sagte, dazu sei ein neues Mandat des UN-Sicherheitsrates notwendig. Auch ab 2015 müsse es noch kampfbereite Truppen zum Schutz der ausländischen Ausbilder geben. Spekulationen über die Zahl der dafür benötigten Soldaten wies er zurück. "Wir sind gut beraten, dass wir einen klaren Kurs haben, die Entscheidungen so spät wie möglich, aber so früh wie nötig treffen", betonte er. Die Bundeswehr hat etwa 4700 Soldaten in dem Land stehen.
Der französische Präsident Hollande hält am Abzug aus Afghanistan noch in diesem Jahr fest. Das ärgert die Bundesregierung und die Amerikaner. Allerdings ist Hollande bereit, Ausbilder am Hindukusch zu lassen. Nach außen bliebe damit die "Solidarität der Koalition" gewahrt. Kritik von Kanzlerin Merkel will Hollande nicht gehört haben.
Frankreich hat beim Nato-Gipfel seinen vorzeitigen Kampftruppen-Abzug aus Afghanistan bis Ende des Jahres durchgesetzt. "Wir haben eine gemeinsame Abmachung gefunden", sagte der neue Staatspräsident François Hollande am Rande des Spitzentreffens in Chicago nach Beratungen.
Dagegen sagte Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen, Strategie, Ziel und Zeitplan für die Isaf-Truppen seien unverändert. Es werde keinen "Wettlauf zum Ausgang" geben. Bis Ende 2014 soll die Truppe von derzeit insgesamt 130.000 Soldaten stark verringert werden.
Hollande hatte im Wahlkampf versprochen, die französischen Truppen schon 2012 aus Afghanistan abzuziehen. Sein Festhalten an dieser Forderung nach seinem Wahlsieg hatte die Verbündeten in der Nato verärgert.
Abzug und Unterstützung
Auch in Chicago sagte Hollande: "Die französischen Kampftruppen werden aus Afghanistan abgezogen bis Ende des Jahres." Ausbilder für einheimische Sicherheitskräfte blieben noch dort.
Hollande sicherte eine langfristige Unterstützung Afghanistans nach 2014 zu, dazu habe Frankreich bereits mit Kabul einen Vertrag abgeschlossen. Der afghanische Präsident Hamid Karsai heiße den Pariser Kurs gut.
Auf die Frage, ob sich Kanzlerin Angela Merkel kritisch zu dem vorzeitigen Abzug geäußert habe, antwortete Hollande knapp: "Sie hat mir nichts gesagt."
Frankreich habe auch Bedingungen bei der neuen Nato-Raketenabwehr gestellt. Wegen des Projekts dürften die Budgets in den Mitgliedstaaten nicht aus dem Ruder laufen. "Zudem ist der Dialog mit Russland absolut unerlässlich", sagte Hollande. Moskau hat erhebliche Vorbehalte gegen das Vorhaben.
Deutsche Kritik an Hollande
Merkel hatte sich zuvor sehr deutlich über die französischen Abzugspläne geäußert: "Wir sind gemeinsam nach Afghanistan gegangen und wir wollen auch wieder gemeinsam aus Afghanistan abziehen", betonte sie. Bundesaußenminister Guido Westerwelle warnte: "Ein Abzugswettlauf der westlichen Demokratien aus innenpolitischen Gründen, das würde die Terrorismusbekämpfung nicht stärken, sondern schwächen."
Merkel deutete zugleich eine Kompromisslinie an. "Für uns wäre wünschenswert, dass Frankreich auch im Isaf-Verbund mit dabei bleibt", sagte Merkel. Verteidigungsminister Thomas de Maiziere bestätigte in Chicago, dass es darüber bereits Gespräche gibt.
Vorbild Kanada
Nato-Generalsekretär Rasmussen wies darauf hin, dass Hollande trotz des Abzugs eine weitere Unterstützung für den Einsatz zugesagt habe. Damit könnte sich eine Lösung abzeichnen wie im Falle Kanadas, das seine Aufgaben weitgehend auf die Ausbildung afghanischer Kräfte begrenzt hat. "Ich bin zuversichtlich, dass wir die Solidarität in unserer Koalition bewahren werden", sagte Rasmussen.
Auch US-Präsident Barack Obama beschwor den Zusammenhalt: "So wie wir zusammen Opfer gebracht haben für unsere gemeinsame Sicherheit, werden wir entschlossen zusammenstehen, diese Aufgabe zu beenden."
Vertreter der aufständischen Taliban begrüßten Hollandes Plan. "Wir rufen alle anderen Nato-Mitgliedsländer auf, nicht länger für die politischen Interessen der Amerikaner zu arbeiten und der Forderung ihrer Völker nachzukommen, sofort alle Truppen aus Afghanistan abzuziehen", erklärten sie.
Details an diesem Montag
Zum schrittweisen Abzug sagte Obama, die Verbündeten wollten am Montag eine Vision entwerfen, "in der wir unsere Kampfrolle beenden", sowie eine "Zusage der Freundschaft und Partnerschaft mit Afghanistan" geben.
De Maizière sagte, dazu sei ein neues Mandat des UN-Sicherheitsrates notwendig. Auch ab 2015 müsse es noch kampfbereite Truppen zum Schutz der ausländischen Ausbilder geben. Spekulationen über die Zahl der dafür benötigten Soldaten wies er zurück. "Wir sind gut beraten, dass wir einen klaren Kurs haben, die Entscheidungen so spät wie möglich, aber so früh wie nötig treffen", betonte er. Die Bundeswehr hat etwa 4700 Soldaten in dem Land stehen.
Mal sehen wie lange er das durchhalten kann.
Antwort auf Beitrag Nr.: 43.190.268 von buchi1971 am 21.05.12 09:15:53Auch die deutschen Soldaten sollten aus diesem Irrsinnsland zwischen Schlafmohnanbau und Taliban schnellstmöglich raus. Der Krieg am Hindukusch ist längst verloren. Wir sollten uns als Deutsche nicht am nächsten Vietnam beteiligen. Der Abzug der Russen sollte uns Mahnung genug sein.
Antwort auf Beitrag Nr.: 43.190.242 von buchi1971 am 21.05.12 09:10:51Da wird doch nicht jemand sein Wahlversprechen halten
Warte mal noch die nächsten Wahlen in Frankreich ab. Wenn die sozusagen ihren Bundesrat gewählt haben, dann wird er wieder dem Kapital huldigen und auf Menschenleben und Armut der selbigen scheißen. So wie sich das für einen modernen Politiker in den höchsten Ämtern gehört.
Warte mal noch die nächsten Wahlen in Frankreich ab. Wenn die sozusagen ihren Bundesrat gewählt haben, dann wird er wieder dem Kapital huldigen und auf Menschenleben und Armut der selbigen scheißen. So wie sich das für einen modernen Politiker in den höchsten Ämtern gehört.
Zitat von EcCo65HH: Auch die deutschen Soldaten sollten aus diesem Irrsinnsland zwischen Schlafmohnanbau und Taliban schnellstmöglich raus. Der Krieg am Hindukusch ist längst verloren. Wir sollten uns als Deutsche nicht am nächsten Vietnam beteiligen. Der Abzug der Russen sollte uns Mahnung genug sein.
War es nicht vorher klar das ein Krieg dort nicht zu gewinnen ist? Im Grunde schon, nur zugeben wird es keiner...
Selbst Alexander Der große hielt die Gegend in Afghanistan für nicht einnehmbar.
Der Krieg in Afghanistan ist so überflüssig wie ein Kropf und die BW eine Zirkusnummer. Dennoch ist ein einsamer Beschluß in einem Militärbündnis zum eigenen Vorteil ein Unding. Wer hier wegen ein paar Wählerstimmen gegen den Grundsatz "zusammen rein und zusammen raus" verstösst ist politisch schlicht und einfach ein Egoist und Opportunist.
Militärisch ist er ein Feigling.
Militärisch ist er ein Feigling.
Zitat von farniente: Militärisch ist er ein Feigling.
Mag sein.Obwohl ich das diametral entgegengesetzt sehe.
Dafür zeigt Hollande Mut vor den Freunden, was oft wichtiger ist, als Mut vor dem "Feind" zu beweisen.
Andere sind ja auch schon 'raus. Wenn ein wichtiges Land wie Frankreich sich vorzeitig aus Afghanistan verabschiedet,ist dies ein kräftiges Signal an andere Länder es ihm gleich zu tun um den Irrsinn vielleicht doch schneller zu beenden, als die Amerikaner es den übrigen Kriegsteilnehmern oktroyieren wollen.
Antwort auf Beitrag Nr.: 43.190.242 von buchi1971 am 21.05.12 09:10:51#1
Wenn die Franzosen die Afghanen im Stich lassen, wer bohrt denen dann die Brunnen und baut denen die Autobahnen ?
Wenn die Franzosen die Afghanen im Stich lassen, wer bohrt denen dann die Brunnen und baut denen die Autobahnen ?
Antwort auf Beitrag Nr.: 43.192.408 von Blue Max am 21.05.12 16:46:46Die Afghanen sehen dem abzug doch schon mit schrecken entgegen, va diejenigen, die mit den streitkräften zusammengearbeitet haben. sie fürchten dann die talibanrache
Antwort auf Beitrag Nr.: 43.192.408 von Blue Max am 21.05.12 16:46:46Die Franzosen selber natürlich.
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