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    Standort Deutschland  1565  0 Kommentare DAX-Konzerne erhöhen Rekordinvestitionen in Forschung und Entwicklung!

    Trotz aller wirtschaftlichen Unsicherheiten investieren Deutschlands Großkonzerne 75 Milliarden Euro in die Suche nach Innovationen. Erfahren Sie, wie der unter Druck stehende Standort Deutschland davon profitiert.

    Für Sie zusammengefasst
    • Deutschlands Großkonzerne investieren 75 Mrd. Euro in Innovationen.
    • Trotz Unsicherheiten wollen 4 von 10 Konzernen mehr investieren.
    • F&E-Ausgaben der DAX-Unternehmen haben sich verdoppelt.

    Die DAX-Konzerne haben so viel Geld in ihr Zukunftsgeschäft investiert wie noch nie: Laut einer Handelsblatt-Auswertung gaben die 40 Unternehmen 2023 knapp 75 Milliarden Euro für Forschung und Entwicklung (F&E) aus. Demnach legten die F&E-Ausgaben gegenüber dem Vorjahr um fast 7 Prozent zu, während die Umsätze nur um knapp 1 Prozent stiegen.

    Trotz schwächelnder Konjunktur und der geopolitischen Unsicherheiten wollen Großkonzerne hierzulande auch dieses Jahr verstärkt in Innovationen investieren, das zeigt eine Handelsblatt-Umfrage. Demnach wollen 4 von den 10 Konzernen mit den größten F&E-Ausgaben, die zusammen für 93 Prozent aller Forschungsausgaben im DAX stehen, noch mehr Geld für ihre Zukunftsgeschäfte ausgeben. 3 planen, das hohe Niveau zu halten, die restlichen 3 machten keine Angaben.

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    Seit 2011 haben sich die F&E-Ausgaben der DAX-Unternehmen verdoppelt, während die Umsätze laut Handelsblatt lediglich um 50 Prozent stiegen. Wodurch die Forschungsquote, also der Anteil des Umsatzes, den die Konzerne für Forschung ausgeben, von 3,7 auf rekordhohe 5,1 Prozent kletterte.

    Allerdings kann Deutschland trotz der hohen F&E-Investitionen im internationalen Vergleich nicht in der ersten Liga mitspielen. US-Konzerne etwa haben ihre Forschungsausgaben 2023 doppelt so stark erhöht wie deutsche. In Übersee legten die F&E-Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent zu, wie eine Studie des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY zeigt. Dafür sind vor allem die hohen Innovationsausgaben der großen Digitalkonzerne verantwortlich: 6 der Top-10-Konzerne mit den weltweit höchsten Forschungsausgaben sind Tech-Giganten, darunter Amazon, die Google-Mutter Alphabet und die Facebook-Mutter Meta Platforms.

    Standort Deutschland profitiert von Innovationsausgaben

    Die F&E-Ausgaben der DAX-Unternehmen sind am Heimatstandort überdurchschnittlich hoch, da hier die Konzern-Zentralen und wichtige Forschungszentren angesiedelt sind – und davon profitiert der gebeutelte Wirtschaftsstandort Deutschland.

    Die Zukunftsausgaben liegen der Handelsblatt-Umfrage zufolge im Heimatmarkt bei weit über 20 Prozent. Demnach investiert Volkswagen etwa drei Viertel seiner 21,7 Milliarden Euro hohen F&E-Ausgaben in Deutschland. Der Autobauer steht allein für 21 Prozent aller Forschungsausgaben im DAX. Bei Rheinmetall ist die Quote ebenso hoch. Bei Bayer entfällt fast die Hälfte der F&E-Ausgaben auf Deutschland, bei Qiagen ein Drittel und bei Covestro sind es 30 Prozent.

    Über 3 Prozent des deutschen Bruttoinlandsprodukts werden in die Forschung investiert – die Quote stagniert jedoch. Mit dem Richtungswechsel hin zu neuen Technologien, Digitalisierung oder Nachhaltigkeit tue sich Deutschland allerdings seit Jahren schwer, stellt Innovationsforscher und Ökonom Uwe Cantner fest. So habe die Autoindustrie den Umschwung vom Verbrenner zu anderen Antriebstechnologien jahrelang verpasst. Jetzt müsse sie umso mehr investieren.

    Cantner gehört zur Expertenkommission Forschung und Innovation, die die Bundesregierung in wissenschaftlichen Fragen berät. Der Experte bescheinigte dem Forschungsstandort Deutschland, attraktiver geworden zu sein: "Deutschland hat eine gute Grundlagenforschung, aber Probleme, die Erkenntnisse vom Labor in die Praxis zu bringen". Andere Länder wie die USA seien da weit voraus. Er sieht aber Fortschritte bei Innovationsökosystemen.

    Cantner nennt dazu das Beispiel Heilbronn. Dort entsteht das größte Forschungszentrum für KI in ganz Europa. Das KI-Start-up Aleph Alpha bekommt hier millionenschwere Schützenhilfe. Cantner ist überzeugt: "Wenn Unternehmen, Start-ups, externe Forscher und Politik an einem Ort zusammenkommen, könnten sie radikale Innovationen treiben".

    Spitzenreite SAP und Infineon – Technologie-Konzerne investieren am meisten in Innovationen

    Technologieunternehmen haben die höchste Forschungsquote im DAX. So hat Europas größter Softwarehersteller mit einer Forschungsquote von 20,3 Prozent die höchste unter den DAX-Unternehmen. SAP übertrifft damit den US-Rivalen Oracle, der auf eine Forschungsquote von 17,3 Prozent kommt. Im Zuge der Neuausrichtung des Konzerns auf KI wird SAP im Juni in München ein neues Entwicklungszentrum für die Bereiche Industrie 4.0, E-Commerce, Mobilität und Nachhaltigkeit eröffnen.

    Infineon, rangiert mit einer Forschungsquote von 12,2 Prozent auf Platz zwei im DAX. Der Halbleiterkonzern will seine Investitionen in Zukunftsthemen 2024 leicht steigern. Erst im Oktober hat Infineon ein neues Labor zur Entwicklung von Quantenelektronik und Power KI in Oberhaching bei München eröffnet. Ziel ist es, mikroelektronische Schaltungen für Quantencomputer zu entwickeln und zu testen, die stabil, klein und zuverlässig sind und im industriellen Maßstab hergestellt werden können. Neben Quantencomputing soll an KI-Projekten geforscht werden, wie an der Entwicklung von KI-Algorithmen zur frühzeitigen Erkennung von Veränderungen in Power-Systemen gearbeitet werden.

    Neuer Siemens-Forschungsstandort in Europas größtem Ökosystem

    Forschung und Entwicklung hat unter den DAX-Konzernen besonders bei Siemens stark an Stellenwert gewonnen: Vor zehn Jahren investierte der Konzern 5,5 Prozent seiner Umsätze in Forschung, heute liegt diese sogenannte Forschungsquote bei 8 Prozent. Internationale Wettbewerber wie die Tech-Unternehmen ABB aus der Schweiz oder die Honeywell und 3M aus den USA kommen laut der Handelsblatt-Auswertung auf deutlich niedrigere Werte.

    Demnach erhöhten sich die F&E-Ausgaben des Münchner Konzerns innerhalb eines Jahrzehnts um zwei Milliarden auf 6,2 Milliarden Euro. Allein 2023 investierte Siemens 10 Prozent mehr in F&E als im Vorjahr. Durch die Abspaltung der Energietechniksparte kann der Siemens-Konzern mehr in technologische Innovation investieren und sich stärker auf seine Digitalgeschäfte fokussieren.

    Mehr als 50 Prozent der F&E-Investitionen von Siemens blieben im Heimatmarkt, sagte Siemens-Strategiechef Peter Körte dem Handelsblatt. Deutschland biete als Standort für Forschung und Entwicklung ein starkes Potenzial. Mitte April hat der Konzern nahe München seinen weltweit größten Forschungsstandort eröffnet.

    Im Forschungszentrum-Garching, nördlich von München, wurde der erste Bauabschnitt des Siemens Technology Center (STC) – in den ein zweistelliger Millionenbetrag fließen soll – eröffnet. Neben dem Siemens-Innovations-Hub haben sich im europaweit größten Zentrum für Wissenschaft, Forschung und Lehre bereits unter anderen die Technische Universität München (TUM), das Max-Planck-Institut und SAP angesiedelt. Zunächst werden im Forschungszentrum Garching 450 Forscher des Konzerns mit 150 Wissenschaftlern der Technischen Universität München zusammenarbeiten.

    Ökosysteme wie Garching sind für Firmen ein wichtiges Argument in F&E zu investieren. Denn hohe Ausgaben für Innovationen gelten als Voraussetzung dafür, dass die deutsche Volkswirtschaft nicht den Anschluss an die weltweite Spitzengruppe verliert.

    Forschungsausgaben der Automobilbranche haben sich fast verdoppelt

    Nach Handelsblatt-Berechnungen haben sich die Forschungsausgaben der Autobauer in der vergangenen Dekade fast verdoppelt. Demnach stehen die großen Marken Volkswagen, Porsche, Audi, Mercedes und BMW mit 39,5 Milliarden Euro für über die Hälfte aller F&E-Ausgaben im DAX.

    Deutschlands Schlüsselbranche steht vor dem größten Umbruch seit Erfindung des Verbrennermotors. Die Forschungsgelder der Automobilbranche fließen in neue Elektromodelle, autonomes Fahren, Digitalisierung und neue Plattformgenerationen. VW z.B. baut in Salzgitter eine Batteriezellfabrik und BMW will die Fläche seines F&E-Zentrums in München fast verdoppeln.

    Volkswagen gibt 6,8 Prozent seines Umsatzes für Zukunftsgeschäfte aus, bei Mercedes sind es 6,5 Prozent. Auf eine ähnliche Quote kommt auch der chinesische Elektroautobauer BYD. Mit einem Anteil von 5 Prozent liegt auch BMW vor Herstellern wie Toyota oder Tesla. Nur der Nischenanbieter Ferrari aus dem hochpreisigen Segment kommt mit 15 Prozent auf eine deutlich höhere Quote. Volkswagen, Mercedes und BMW gaben in der Umfrage an, ihre F&E-Aufwendungen dieses Jahr voraussichtlich weiter zu steigern.

    Autozulieferer wie Continental stellt die Umstellung auf E-Autos jedoch vor Probleme, da Antriebssysteme und Katalysatortechnik von Zuliefern künftig weniger nachgefragt werden. Dagegen werden Batterien stark gefragt sein. Die F&E-Aufwendungen von Continental gingen 2023 leicht zurück, eine Prognose für dieses Jahr wollte der Konzern nicht abgeben.

    Pharmabranche – Forschung hierzulande bleibt wichtig

    Für die Unternehmen der Pharmabranche sind Zukunftsausgaben besonders wichtig. Denn nur durch Innovationen können sie ihre mit zukunftsträchtigen Medikamenten gefüllten Pipelines aufrechterhalten. So investieren Merck und Bayer jeweils über 11 Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Mit diesen Forschungsquoten rangieren sie auf Platz 3 und 4 der DAX-Konzerne. In ihren jeweiligen Pharmasparten liegen sie im Schnitt internationaler Arzneimittelhersteller.

    Deutsche Pharma- und Chemiekonzerne bauen ihre F&E-Aktivitäten verstärkt in weltweit verteilten Forschungszentren aus, um nahe an Kunden und Innovations-Hubs zu sein. Dennoch bleibt der Heimatstandort für die Unternehmen wichtig.

    So gründete Bayer im vergangenen Herbst ein neues Forschungszentrum für die Agrarsparte im rheinischen Monheim. Hier sollen umweltverträglichere Pflanzenschutzmittel entwickelt werden. Dies ist mit 220 Millionen Euro die größte Einzelinvestition im deutschen Pflanzenschutzgeschäft seit über 40 Jahren. BASF unterhält zwar einen weltweiten Forschungsverbund, aber der größte und wichtigste Standort für den Chemiekonzern bleibt Ludwigshafen. In der Zentrale bündelt der Konzern die komplette bereichsübergreifende Forschung. Dieses Jahr errichtet BASF dort ein neues Forschungszentrum, um Innovationen wie z.B. klimafreundlichen Technologien schneller zur Marktreife bringen zu können.

    Starke Forschungslandschaft mit Schwächen

    Unternehmen üben derzeit verstärkt Kritik am Standort Deutschland: Zu viel Bürokratie, undurchsichtige politische Entscheidungen und zu hohe Energiepreise, sind die am häufigsten genannten Argumente. Deutschland falle trotz einer starken Forschungslandschaft und innovativer Firmen im internationalen Wettbewerb an etlichen Stellen zurück. Die hochqualifizierten Forscher generierten zwar viel Wissen, teilt BASF mit. "Aber uns gelingt es in Deutschland zu selten, Wissen in Innovationen umzusetzen, mit denen wir im globalen Wettbewerb führend sind." Merck moniert, dass hierzulande "Bürokratie und Überregulierung Innovationen hemmen". Dennoch investiert Merck bis 2025 1,5 Milliarden Euro auch in Forschungsprojekte in Darmstadt.

    Nichts destotrotz zeigen sich viele DAX-Konzerne der Umfrage zufolge mit den Forschungsbedingungen am Heimatmarkt aber zufrieden. "Durch die Zusammenarbeit mit erstklassigen Universitäten und Forschungseinrichtungen ist Deutschland ein attraktiver F&E-Standort", teilte das Biotech-Unternehmen Qiagen mit. "Aufgrund hochqualifizierter Arbeitskräfte und innovativer Technologien ist Deutschland einer der bedeutendsten Forschungsstandorte", äußerte Airbus.

    Auch die neuen Zahlen zu Patenten Deutschland bestätigen, dass Deutschland sich behaupten kann. Im Ranking der Europäischen Patentorganisation verteidigte Deutschland mit knapp 25.000 angemeldeten Patenten den zweiten Platz.

    Allerdings kann Deutschland bei digitalen Zukunftstechnologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) immer weniger mit der Weltspitze mithalten: Wie eine Studie des Instituts Econsight zeigt liegt Deutschland bei wichtigen Patenten in der digitalen Technologie nur auf Platz fünf.

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