Chartanalyse
Nach den Zahlen: So steht's jetzt um die Aktie von Hensoldt
Von den am Dienstag vorgelegten Quartalszahlen haben die Papiere von Hensoldt nicht profieren können. Wie steht es jetzt um den Chart der Aktie?
- Hensoldt Quartalszahlen enttäuschen
- Bullenflagge steht auf der Kippe
- Aufwärtschance und Abwärtsrisiko 50/50
Der aufstrebende Rüstungskonzern Hensoldt hat im vergangenen Quartal seinen Auftragseingang deutlich steigern können, wie der am Dienstag veröffentlichte Geschäftsbericht gezeigt hat.
Ein Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahresquartal konnte außerdem um eine um 1,2 Prozentpunkte gesteigerte EBITDA-Marge kompensiert und die Jahresprognose bestätigt werden.
Anleger nutzen starke Eröffnung zum Verkauf
Anleger wussten das allerdings nicht zu schätzen und verkauften die Aktie nach einer starken Eröffnung, sodass Hensoldt mit Verlusten von drei Prozent aus dem Handel ging und damit den im April eingeleiteten Abwärtstrend fortsetzte.
Wie ist die charttechnische Ausgangslage nach der Zahlenvorlage und den Vortagesverlusten zu bewerten?
Bullenflagge steht auf der Kippe ...
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Der im Dezember eingeleitete Aufwärtstrend führte in der Spitze zu einer Verdoppelung des Kurses. Die seither verlaufende Konsolidierung hat die bisherige Trajektorie aber infrage gestellt und dürfte ohne einen Kraftakt der Bullen nicht allzu bald zurückerobert werden können.
Im Bereich der 50-Tages-Linie bemühen sich die Käufer aber einerseits um eine Stabilisierung des Kurses und andererseits um die bullishe Auflösung des Abwärtstrends der vergangenen Wochen. Gelingt hier ein Ausbruch nach oben, könnte dieser als Bullenflagge und damit als Trendfortsetzungssignal bestätigt werden.
... noch verfügen die Käufer aber über eine Chance
Mit den Verlusten vom Dienstag könnte die bullishe Auflösung des Musters aber vereitelt worden sein, insbesondere für den Fall, dass sich die Verluste in den kommenden Tagen fortsetzen sollten. Zur Unterseite ist die Aktie bei 35 und 33 Euro abgesichert. Die Käufer verfügen also über einen ausreichend großen Puffer, um eine grundsätzlich konstruktive Ausgangslage zu wahren.
Sollte den Bullen bereits am Mittwoch ein überraschender Konter gelingen, stellt sich weiteren Kursgewinnen nur wenig in den Weg. Die Marke von 40 Euro dürfte schnell fallen, sodass der Weg zu den bisherigen Allzeithochs frei wäre.
Aufwärtschance und Abwärtsrisiko 50/50
Mit Blick in die technische Indikation stehen sich beide Szenarien fast gleichberechtigt gegenüber. Der Trendstärkeindikator MACD ist zwar leicht ins Minus gerutscht und zeigt damit einen Abwärtstrend der Aktie an. Der Abstand zur Nulllinie ist aber minimal, sodass ein guter Handelstag für einen erneuten Vorzeichenwechsel genügen würde.
Der Relative-Stärke-Index RSI notiert hingegen im neutralen Bereich. Von diesem sind also keine Impulse zu erwarten. Das deutet ebenso wie der nahezu neutrale MACD darauf hin, dass die nächste Kursbewegung über den weiteren Handelsverlauf entscheidet.
Fazit: Der nächste Impuls entscheidet
Für Anleger bedeutet das, am Mittwoch wachsam zu sein. Sollte sich Hensoldt steigern und oberhalb des kurzfristigen Abwärtstrendkanals behaupten können, ist mit Blick auf die kommenden Wochen die Long-Seite zu bevorzugen. Kursziele liegen in diesem Fall bei 40,00 und 44,50 Euro.
Sollte die Aktie dagegen erneut unter die 50-Tage-Linie fallen und in den Abwärtstrendkanal zurücksetzen, sind Verluste bis 35 und schließlich 33 Euro zu erwarten. Sollten diese Niveaus auf Wochenschlusskursbasis verteidigt werden können, wäre das eine Einstiegschance auf der Long-Seite.
Ein impulsives Unterschreiten hingegen lässt weitere Abgaben bis voraussichtlich zur 200-Tage-Linie erwarten. Idealerweise treffen Anleger daher keine vorschnellen Entscheidungen und warten geduldig die nächste Richtungsbestimmung ab.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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